Außenminister Heiko Maas warnt vor rechter Hetze. Deutschland habe ein Problem mit rechtem Terror.
Außenminister Heiko Maas (SPD) hat im hessischen Bebra-Imshausen zu Zivilcourage aufgerufen und Zusammenhalt gegen Feinde der Demokratie gefordert. „Wenn Rechtsradikale sich heute als „nationaler Widerstand“ bezeichnen, wenn sie auf ihren Demos die Symbole der Widerstandskämpfer von 1944 bei sich tragen, dann verletzen und beleidigen sie das Andenken an Männer wie Adam von Trott. Dann ist es an uns, laut und deutlich „Es reicht!“ zu sagen“, sagte er bei einer Gedenkfeier zur Erinnerung an den 75. Jahrestag des Umsturzversuchs gegen das NS-Regime nach einem vorab verbreiteten Redemanuskript.
Auf verrohte Sprache folgten rohe Taten, sagte Maas zu Hassreden und erinnerte an den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. „Der Tod von Walter Lübcke ist eine Zäsur, weil er mitten ins Herz unserer Demokratie zielt“, sagte Maas. „Und er macht deutlich: Deutschland hat ein Problem mit rechtem Terror.“ Anders als zur Zeit des Widerstands gegen den Nationalsozialismus seien heute die Demokraten in der Mehrheit. „Doch diese Mehrheit ist in Gefahr, wenn sie die Verrohung, die Grenzüberschreitungen, die Gewalt wortlos hinnimmt“, warnte Maas
Zu der Gedenkfeier hatten die Universität Göttingen und die Stiftung Adam von Trott eingeladen. Im Zentrum des Gedenkens stand der Widerstandskämpfer Adam von Trott zu Solz. Er wurde für seine Beteiligung an der Verschwörung vom 20. Juli 1944 von den Nazis in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Von Trott hatte an der Universität Göttingen promoviert. Er war von Beginn an Gegner des nationalsozialistischen Regimes und setzte sich seit 1939 aktiv für dessen Sturz ein. Auf der Höhe über Imshausen erinnern ein Kreuz und ein Gedenkstein an seine Person und sein Wirken. (dpa/iQ)