Nach dem Start der Waffenrückkauf-Aktion in Neuseeland vor einer Woche, hat die Polizei bisher fast 3300 Waffen ausgehändigt bekommen.
Die Polizei in Neuseeland hat im Zuge der Waffenrückkauf-Aktion nach dem Anschlag auf zwei Moscheen vom März bisher fast 3300 Waffen ausgehändigt bekommen. Seit Beginn der Aktion habe es landesweit 25 Veranstaltungen gegeben. Mehr als 2000 Menschen haben Waffen sowie Zubehör abgegeben und dafür eine Entschädigung von 6,2 Millionen Neuseeland-Dollar (etwa 3,7 Millionen Euro) erhalten, teilte Premierministerin Jacinda Ardern mit.
Die Regierung hatte nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf die Moscheen in Christchurch Mitte März mit 51 Toten halbautomatische Waffen verboten und Ende Juni umgerechnet etwa 121 Millionen Euro für ihren Rückkauf zur Verfügung gestellt. Menschen, die ihre Waffen legal erworben hatten, sollen bis zu 95 Prozent des Kaufpreises zurückerhalten. Für die Rückgabe ist bis zum 20. Dezember Zeit.
Schätzungen zufolge gibt es in dem Land 13 500 Waffen diesen Typs, die auch der mutmaßliche Attentäter – ein 28-jähriger Rechtsextremist aus Australien – verwendet hatte. Diese Waffen gelten als besonders gefährlich, weil die Patrone beim Abdrücken sofort nachgeladen wird.
Jacinda Ardern kündigte am Montag an, als Konsequenz aus dem Anschlag in den kommenden fünf Jahren ein Waffenregister zu schaffen. Es soll die Seriennummern von Waffen mit den Inhabern von Waffenlizenzen verbinden. Zudem wolle die Ardern die Arbeit der Geheimdienste genauer unter die Lupe nehmen. Bestimmte Gewehre, die etwa 96 Prozent des Waffenbesitzes in Neuseeland ausmachen, sind bisher nicht meldepflichtig. (dpa/iQ)