Ein betender Muslim ist in Berlin rassistisch beleidigt und angegriffen worden. Er wurde geschlagen und mit Müll beworfen. Der Staatsschutz ermittelt.
Ein betender Muslim ist in Berlin geschlagen, beleidigt und mit Mülltüten beworfen worden. Der 38-Jährige hatte seinen Gebetsteppich auf einem Bürgersteig im Bezirk Spandau ausgebreitet, als ein Unbekannter ihn rassistisch beleidigte und angriff, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Das Opfer wehrte sich mit einem Fahrradschloss, der Angreifer flüchtete daraufhin unerkannt. Eine Anwohnerin beteiligte sich nach Polizeiangaben am Dienstagabend an dem Angriff und warf gefüllte Mülltüten auf den Mann und beleidigte ihn. Der Polizeiliche Staatsschutz hat nun die Ermittlungen übernommen.
Der Extremismusforscher Benno Hafeneger befürchtet eine steigende Zahl rechtsextremistischer Anschläge und Gewalt in Deutschland. „Wir haben ein breites Phänomen von Alltagsrassismus“, sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. Und es gebe mit der AfD eine Stimme in den Parlamenten, die diese Themen befeuere. „Das ist dann der Nährboden für Rassismus, der nicht mehr nur den rechten Rand erreicht, sondern hineinragt in weite Teile der Gesellschaft.“
Zuletzt wurde ein 26-jähriger Eritreer Opfer einer rechtsextremistischen Tat. Ihm wurde mehrfach in den Bau geschossen. „Wir gehen momentan ganz klar von einem rassistischen Motiv aus“, sagte ein Sprecher des Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Das Opfer sei „aufgrund seiner Hautfarbe“ angeschossen worden. Auch andere Hinweise bestätigten diese Vermutung. (dpa/iQ)