In einer Berliner U-Bahn wurde eine Frau beleidigt und verletzt. Die Polizei registriert diese Tat als religionsfeindlich und erwähnt nicht, dass die Frau ein Kopftuch trägt und islamfeindlich beschimpft wurde.
In Berlin-Britz ist am Donnerstagmorgen eine 18-jährige junge Muslimin aufgrund ihres Kopftuchs in der U-Bahn von einer unbekannten Frau islamfeindlich beleidigt und angegriffen worden. Die junge Muslimin wurde erst verbal mit den Sprüchen wie „Ich hasse Muslime!“, „Mit euch gibt es nur Probleme“, „Du trägst dein Kopftuch, weil du eine Schlampe bist“ angegriffen, erklärte die Pressestelle der Berliner Polizei gegenüber IslamiQ mit.
Als die junge Muslimin kurze Zeit später am Bahnhof Parchimer Allee aussteigen wollte, sprühte ihr die Unbekannte eine Flüssigkeit ins Gesicht und flüchtete aus dem Waggon in unbekannte Richtung, wie die Polizei weiter mitteilte.
Die 18-Jährige Muslimin spürte einen kurzen Schmerz im Gesicht. Eine Passantin half ihr, eine ärztliche Versorgung lehnte sie ab. Wie die Polizei weiter mitteilt, habe der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.
Dass die Tat einen islamfeindlichen Hintegrund hat, geht aus der Pressemitteilung der Berliner Polizei nicht hervor, dass die Tat einen islamfeindlichen Hintergrund hat. Es ist lediglich die Rede von Religionsfeindlichkeit. Weder wurde erwähnt, dass die „junge Frau“ ein Kopftuch trägt, noch die Beleidigungen. Auf Nachfrage von IslamiQ, warum diese Aspekte nicht erwähnt wurden, erklärte die Polizei, dass diese Information nur auf Anfrage weitergeteilt werden.
Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 910 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben – das waren deutlich weniger als 2017 mit 1075 islamfeindlichen und antimuslimischen Straftaten. Allerdings stieg die Zahl der Verletzten deutlich von 32 auf 54. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) vorliegt. Die Bundesregierung verweist darauf, dass durch Nachmeldungen die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften.