Neuseeland

Christchurch: Brief von Attentäter veröffentlicht

Ein Brief des Christchurch-Attentäters wurde auf einer rechtsextremen Internetseite veröffentlicht. Neuseelands Justiz bedauert Genehmigung.

14
08
2019
Christchurch-Attentäter, Terroranschlag
Christchurch-Attentäter © AA, bearbeitet by iQ.

Neuseelands Justiz hat sich für einen Brief des Attentäters von Christchurch aus der Zelle entschuldigt. Die nationale Gefängnisbehörde bedauerte am Mittwoch in Wellington, dass ein sechsseitiges Schreiben des Rechtsextremisten Brenton Tarrant (28) nach draußen gelangen konnte. Der Brief ging per Mail an einen Unterstützer in Russland, der ihn dann auf der Webseite 4chan im Internet veröffentlichte. Die Seite wird von der rechtsextremen Szene häufig genutzt.

Tarrant wird zur Last gelegt, bei dem Terroranschlag auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch Mitte März 51 Menschen getötet und mehrere Dutzend verletzt zu haben. Medienberichten zufolge warnt er in seinem Brief  vor einem bevorstehenden „großen Konflikt“.

Der Australier sitzt in Neuseelands einzigem Hochsicherheitsgefängnis in Auckland in Untersuchungshaft. Ihm droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Prozess soll im Mai nächsten Jahres beginnen. Befürchtet wird, dass Tarrant ihn als Bühne nutzt, um rassistische Parolen zu verbreiten.

Haftanstalt verschärft Regelungen

Die Gefängnisbehörde rechtfertigte sich, nach neuseeländischer Gesetzeslage hätten Häftlinge das Recht, E-Mails zu bekommen und auch selbst zu versenden. Nur unter bestimmten Umständen habe der Direktor einer Haftanstalt die Möglichkeit, dies zu verbieten. Zum konkreten Fall hieß es dann weiter: „Im Rückblick erkennen wir an, dass dieser Brief hätte zurückgehalten werden sollen.“ Die Regelungen für Tarrant seien nun entsprechend geändert worden.

Christchurch: Prozess beginnt im Mai

Der Australier hätte an diesem Donnerstag wieder zu einem Gerichtstermin erscheinen müssen. Auf Antrag der Verteidigung verzichtete das Gericht am Mittwoch jedoch darauf, dass der Attentäter wie bei früheren Terminen per Video zugeschaltet wird. Der Prozess soll im Mai nächsten Jahres beginnen. Befürchtet wird, dass Tarrant ihn als Bühne nutzt, um rassistische Parolen zu verbreiten. Der Anschlag in Christchurch wurde vom Täter über längere Zeit mit einer Helmkamera live ins Internet übertragen. Die großen Internet-Konzerne wollen mit strengeren Nutzerregeln verhindern, dass sich so etwas künftig wiederholt. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
Was mir nicht gefällt an dem Beitrag: " Der verhaftete - - - Rechtsextremisten Brenton Tarrant (28) " setzt Islamiq gleich mit " dem Christchurch-Attentäters - - -" Sowohl das Nennen des Namens eines Mutmassigen Täters, als auch die angenommene Verbindung dieses Mannes mit dem Amoklauf in Christ Church, widersprechen der Regel, dass ein mutmässiger Täter nicht das selbe ist wie " der Täter " " in dubio pro reo ". Auch gefällt mir nicht, dass zwar über ein Schreiben von Tarrant berichtet wird, aber dass der Leser sich kein Urteil über den Inhalt bilden kann. Das Ganze sieht aus wie eine Zensur, in demokratische Länder verboten, in Islamische beherrschte Länder ein Meinungs-Steuerungs-Instrument. Offensichtlich kann der Täter keine Muslims leiden. Was ihm aber dermassen stark an Muslims störte, dass er beschloss, viele davon umzubringen, das wäre schon von öffentlich es Interesse. --------- Das Parlament besteht naturgemäss aus Menschen und Parteien unterschiedlicher Auffassung. Diese sitzen (in Deutschland ) in einem (Kreis)Sektor. Vom Präsidenten aus gesehen sitzen Parteien bestimmter Auffassung links andere Parteien in der Mitte und wieder andere Parteien und Abgeordnete ganz (extrem ) rechts. Auch die extrem links oder rechts sitzenden Abgeordnete sind vom Volk gewählt also VolksVertreter. Am linken oder rechten Rand zu sitzen (extrem ) stellt daher keine Qualitätsbewertung des einzelnen Abgeordneten dar. ------------ Momentan sitzen am rechten Rand Abgeordnete, welche die von ihnen festgestellte Islamisierung als Feind der Demokratie ausgemacht haben. In letzter Zeit identifizieren sich immer mehr Wähler zu den "Rechten " . Und das obwohl die Rechten nur ein einziges dominantes Tema haben: Sie sind gegen Islam und Muslims, wie die überwältigende Mehrheit Deutschlands. Gruss, Kritika
15.08.19
0:30
Emanuel Schaub sagt:
Sensibilisiert durch die eigen Erkrankung kann ich noch weniger als vorher verstehen , wie man das ohnehin vorhandene Leid in der Welt noch durch solche Terrorakte aller Arten ,jegelichen Intergruns auch immer begehen kann! ! Die Einlassung ibezug "In dubio pro reo" geht mal wieder voll ammThema vorbeoi gruss emanuel
19.08.19
10:34