Norwegen

Oslo-Attentäter gesteht Angriff auf Moschee

Eine Woche nach dem Angriff auf eine Moschee bei Oslo hat der 21-jährige Attentäter die Tat zugegeben. Die Ermittlungen laufen weiterhin.

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08
2019
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Moschee-Angreifer von Oslo im Gerichtssaa
Moschee-Angreifer von Oslo im Gerichtssaal © AA bearbeitet by iQ.

Eine Woche nach dem Angriff auf eine Moschee bei Oslo hat der 21 Jahre alte Attentäter die Tat zugegeben. Er habe sich aber nicht förmlich schuldig zu den Vorwürfen des Terrorismus und Mordes bekannt, teilte Staatsanwalt Pal-Fredrik Hjort Kraby am späten Freitagabend mit.

Der Verdächtige, der sich aktuell in U-Haft befindet, habe während der mehr als vierstündigen Vernehmung einen „wichtigen Beitrag“ zu den laufenden Ermittlungen geliefert. Wie der Christchurch-Attentäter filmte der Verdächtige seine Tat mit einer Helmkamera selbst, wie ein Polizeisprecher sagte. Dieses Material sei für die Polizei ein wichtiges Beweismittel. Details etwa zum Motiv des Mannes werde er aber nicht kommentieren, sagte Kraby vor Reportern.

Der gebürtige Norweger war am Samstagabend vor einer Woche mit zwei Schrotflinten und einer Pistole bewaffnet in die Al-Noor-Moschee in Baerum eingedrungen. In der Moschee gab er mehrere Schüsse ab, wurde aber von einem 65-Jährigen überwältigt. Schwerer verletzt wurde dort niemand. In der Wohnung des Angreifers fand die Polizei später die Leiche seiner 17-jährigen Stiefschwester des Mannes. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm deshalb auch Mord vor. „Möglicherweise wusste die Frau, was er vorhatte und wollte ihn daran hindern“, sagte Kraby dem Sender NRK.

Oslo-Attentäter lobte Terroranschlag in Christchurch

Die Ermittler gehen bei dem Angriff auf die Moschee unter anderem aufgrund der Online-Aktivitäten des Mannes von einem rechtsextremen Motiv aus. Berichten norwegischer Medien zufolge soll er sich kurz vor der Tat online lobend über den  Terroranschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch geäußert haben, bei dem ein Rechtsextremist im März 51 Menschen erschossen und weitere 50 verletzt hatte. Auch zu den Schüssen im texanischen El Paso mit 22 Toten Anfang des Monats soll er seine Unterstützung geäußert haben. (dpa/iQ)