Myanmar will Rohingya-Flüchtlingen die Rückkehr nach Myanmar erlauben. Das UN-Flüchtlingshilfswerk soll nun die möglichkeit einer Rückkehr prüfen.
Myanmar und Bangladesch wollen 3450 Rohingya-Flüchtlingen die Rückkehr nach Myanmar erlauben. Sie waren vor dessen Gewalt sie geflohen waren. „Wir haben uns geeinigt, am 22. August bereit zu sein, sie zu empfangen“, sagte ein Sprecher der Regierung Myanmars bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Naypyidaw.
Beide Länder hätten sich auf eine Liste mit Namen von Flüchtlingen geeinigt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR soll nun prüfen, ob diese in ihre alte Heimat zurückkehren wollen. Die Nachbarländer hatten schon früher ähnliche Rückführungsvereinbarungen getroffen. Doch bisher wollte noch kein Flüchtling zurückkehren.
Mehr als 700 000 Rohingya waren vor gut zwei Jahren innerhalb kurzer Zeit vor Militärgewalt aus Myanmar nach Bangladesch geflohen. UN-Ermittler sprechen von einem „anhaltenden Völkermord“ mit mindestens 10 000 Toten. Die Angehörigen der muslimischen Minderheit werden seit Jahrzehnten diskriminiert. Im Juli wurden Satellitenbilder des Australian Strategic Policy Institute ASPI veröffentlicht, die zerstörte Unterkünfte von den Rohingya in Myanmar zeigen.
Bangladesch hatte Myanmar im vergangenen November eine Liste mit mehr als 22 000 Namen geschickt. Nun habe Myanmar eine Freigabe für 3540 Flüchtlinge erteilt, sagte der Regierungssprecher Myanmars. Nach UNHCR-Angaben wird kein Rohingya-Flüchtling gegen seinen Willen nach Myanmar gebracht. Im vergangenen November hatten mehrere Hundert Flüchtlinge gegen eine Rückführung protestiert.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat deutlich mehr Hilfe für geflüchtete Kinder der muslimischen Rohingya-Minderheit gefordert. Es müsse mehr Investitionen in Lern- und Ausbildungsmöglichkeiten für die rund 500 000 Kinder und Jugendlichen in den riesigen Flüchtlingslagern geben. „Für die Rohingya-Kinder in Bangladesch geht es um mehr als ums Überleben“, erklärte Henrietta Fore, Unicef-Exekutivdirektorin. „Für ihre Zukunft ist es zwingend notwendig, dass sie eine gute Schul- und Berufsausbildung erhalten.“
Das UN-Kinderhilfswerk warnt, dass ohne angemessene Lernmöglichkeiten Jugendliche großen Gefahren ausgesetzt seien. So gerieten verzweifelte junge Rohingya leicht in die Hände von Menschen- oder Drogenhändlern. Mädchen und Frauen in den Lagern seien zudem von Belästigung und Missbrauch bedroht – insbesondere nachts. (dpa/iQ)