Innenministerium

3200 Reichsbürger in Nordrhein-Westfalen

Sie lehnen Grundgesetz, Behörden und Gerichte ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide: Die Zahl der Reichsbürger in NRW bleibt weiter konstant. Das Phänomen gibt es vor allem auf dem Land.

25
08
2019
Reichsbürger
Die Reichsbürger in Deutschland. © Youtube

In Nordrhein-Westfalen sollen rund 3200 Reichsbürger und sogenannte Selbstverwalter leben. Davon geht der NRW-Verfassungsschutz aus und beruft sich auf den Stand vom Juli dieses Jahres. Damit ist die Zahl der Reichsbürger und Selbstverwalter im Laufe des Jahres gleich geblieben.

„Knapp drei Viertel davon sind Männer zwischen 40 und 60 Jahren“, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Und 100 Reichsbürger würden der rechtsextremistischen Szene zugerechnet, hieß es weiter. Unter den in NRW vermuteten Reichsbürgern wurde im Februar auch ein Gefährder geführt. Das ging aus einer Anfrage der Grünen an die Bundesregierung vom Februar 2019 hervor.

Als Gefährder führen die Sicherheitsbehörden laut Bundeskriminalamt potenzielle Terroristen. Allerdings hat der Begriff keine gesetzliche Bedeutung.

Reichsbürger sind demnach eher in ländlichen Regionen verbreitet. Schwerpunkte seien Ostwestfalen, Lippe, Soest, der Hochsauerlandkreis und der Großraum Köln. Die Szene bestehe außerdem aus vielen Kleingruppierungen und wandle sich stetig. Den Angaben des Innenministeriums zufolge kooperieren viele Gruppen miteinander. Es gebe aber auch Einzelpersonen, die nur im Internet aktiv seien.

Reichsbürger oder sogenannte Selbstverwalter erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an. Sie sprechen dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide. (dpa/iQ)

Leserkommentare

cougar sagt:
Das in „Deutsches Reich“ in sch verwendete runde s anstelle des langen ſ ist bei der hier verwendeten Schriftart orthographisch nicht richtig! Sucht man nach den Ursachen für das Auftreten von „Reichsbürgern“, dann wird man vermutlich darauf kommen, daß immer mehr Deutschen bewußt wird, daß das Gebilde BRD kein wirklich souveräner Staat ist, sondern eher ein Vasall der transatlantischen Supermacht, und daß dieser Staat sie betrügt. Das Grundgesetz für die BRD war eigentlich als Provisorium gedacht, bis das wiedervereinigte deutsche Volk über eine Verfassung abstimmt. Diese Abstimmung über eine neue Verfassung ist ihm seit der „Wiedervereinigung“ jedoch bisher vorenthalten worden. Das 1871 gegründete Deutsche Reich war eigentlich ein Erfolgsmodell, in dem die im deutschen Volk vorhandenen Fähigkeiten zur Enfaltung kamen, weswegen es von seinen Nachbarn beneidet wurde und sie auf eine Gelegenheit warteten, es zu schwächen oder zu zerstören, die sich ihnen im Ersten Weltkrieg bot. Daher bin ich persönlich der Meinung, die Deutschen sollten am Deutschland anknüpfen, wie es vor dem Ersten Weltkrieg war. Die schwarz-rot-goldene Fahne steht bei mir für die gescheiterte Revolution von 1848, für die gescheiterte Weimarer Republik und die nun im Scheitern begriffene BRD. Während das Deutsche Kaiserreich sich immer mehr in Richtung Sozialstaat entwickelte, baut die BRD diesen ab und läßt die Schere zwischen Arm und Reich größer werden. Anstelle der zunehmenden Fremden- und Islamfeindlichkeit in der BRD sollte man lieber an die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich und dem Osmanischen Reich anknüpfen. Bis zum Jahre 2010 zahlte die BRD Reparationen nach dem Versailler Vertrag, der kein Vertrag auf der Grundlage gegenseitiger Verhandlungen war, sondern ein Diktat, das den Vertretern des Deutschen Reiches zur Unterschrift vorgelegt wurde, und das sie NIEMALS hätten unterschreiben dürfen – wobei ihnen jedoch wohl die weitreichenden Folgen ihrer Unterschrift damals nicht bekannt und nicht bewußt waren –, denn wie stark vermutet wird, wären dann nicht die Nazis an die Macht gekommen, und es wäre der Welt der Zweite Weltkrieg erspart geblieben. Die heutige BRD umfaßt nur ungefähr 54 % deutschen Bodens (einschließlich Österreich und ohne die deutschsprachige Schweiz). Nach den beiden Weltkriegen wurden die Deutschen für diese Kriege und die in ihnen von ihnen begangenen Verbrechen dadurch „bestraft“, daß man ihnen Gebiete wegnahm und anderen Völkern gab und sie z. T. daraus vertrieb, was völkerrechtlich inakzeptabel ist. Verräterische Politiker der BRD haben diese Vorgehensweise jedoch anerkannt und auf berechtigte Forderungen, wie bspw. ein Rückkehrrecht der Vertriebenen und ihrer Nachkommen verzichtet, was laut mancher Völkerrechtler ein schlechtes Vorbild abgibt. Während Deutschland für den Überfall auf Polen und dessen Teilung gewissermaßen durch den Verlust Ostdeutschlands und dessen Abtretung an Polen „bestraft“ wurde, ließ man die Sowjetunion, die sich an diesem Überfall und der Teilung Polens beteiligt hatte, ungestraft, und die von der damaligen SU annektierten Territorien gehören heute zu Belorußland und der Ukraine, und die daraus vertriebenen Polen wurden in den ostdeutschen Gebieten angesiedelt, aus denen die Deutschen vertrieben worden waren. Kann man den Deutschen eine Kollektivschuld an den Verbrechen der Nazis anlasten, und ist es gerecht, sie auf diese Weise zu bestrafen? Unmittelbar nach dem 2. WK wurden 2,5 bis 3 Millionen Deutsche aus der Tschechei vertrieben und ungefähr 10 % von ihnen dabei kaltblütig ermordet. Die Gebiete (Sudenten), aus denen sie vertrieben wurden, waren seit dem Mittelalter überwiegend deutsch oder gemischt und waren über die Jahrhunderte Schauplatz deutscher Geschichte. Die heutigen Politiker der BRD denken nicht einmal an die Forderung nach einem Rückkehrecht oder Entschädigungszahlungen. Seit der Teilung des Frankenreichs Karls des Großen unter seinen Erben waren das Elsaß und Lothringen deutsch, bis sie nach der Schwächung des Heiligen Römischen Reiches durch den Dreißigjährigen Krieg von Frankreich besetzt wurden. Dann holten die Deutschen sie unter Führung Preußens 1870 wieder ins Reich zurück. Unmittelbar nach Ende des 1. WKs. erklärte sich das Elsaß zu einer unabhängigen Republik, die jedoch nur wenige Tage bestand, da Frankreich diese Territorien besetzte. Danach betrieb Frankreich eine Politik der Französisierung, so daß die heutigen deutschstämmigen Elsäßer und Lothringer kaum noch Deutsch sprechen, während die Deutschen in diesen Gebieten in der Zeit zwischen 1870 und 1918 offiziell Zweisprachigkeit hatten. Anstatt hier berechtigte Forderungen zu stellen, arbeitet die bundesdeutsche Politik mit Frankreich militärisch zusammen, und die BRD stützt das wirtschaftlich schwächere Frankreich durch seine Stützung des Euro. Unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung dürfen nun auch deutsche Soldaten die (post)kolonialen Interessen Frankreichs in Westafrika unterstützen. Ganz abgesehen davon, daß die Bundeswehr bereits seit einiger Zeit in Vasallentreue an den Raubzügen der transatlantischen Supermacht teilnimmt. Vor und in den beiden Weltkriegen kämpften deutsche Soldaten wenigstens für die Interessen des Deutschen Reiches und und nicht für diejenigen „befreundeter“ Staaten oder fremder Imperien! All das mag dazu beitragen, bei vielen Bundesbürgern die Abneigung gegen das Gebilde BRD zu erhöhen und den Wunsch nach einer Wiedererrichtung des Deutschen Reiches zu wecken. Das Verhalten dieser „Reichsdeutschen“ ist jedoch meist inakzeptabel und geht in die falsche Richtung. Anstatt amtliche Bescheide nicht anzuerkennen, Gerichten die Legimität abzusprechen, durch Bewaffnung eine Gefährdung darzustellen und ähnliche Mätzchen, sollten sich besser alle an einer Wiedererrichtung des Deutschen Reichs Interessierten politisch z. B. in einer Partei o. dergl. organisieren.
25.08.19
22:32
IslamFrei sagt:
Lieber Cougar und normale Leser, Dass Deutschland nach WW1 und erst recht nach WW2 grosse Gebiete an den Siegermächten hat abgeben müssen, kompensiert nicht annährend das Menschliche Leid und den Materiellen Schaden, den die Deutschen den besetzten Völker und Staaten zugefügten. Unsere heutige Politiker kennen das an und bezeugen noch heute ihre Teilnahme, obwohl kein heutiger Politiker an den Massakern beteiligt war. Momentan ist die Lage durch diverse Spinner-Grüppchen gekennzeichnet, alle im einstelligen %-Bereich und alle wollen uns glücklich machen: die einen auf Erden und die andern im Himmel. Ich meine "Reichsbürger" Neonazies/Rechte und Muslims. Dabei sind Muslims bei weiten die gefährlichsten; ihre Anhänger haben mit Abstand die meisten Vergewaltigungen und Morde begangen. Die Justiz rechnet mit 500 bis 1.000 "Islamische Gefährder", Fanatiker, die zu jeder Zeit eine Bluttat begehen könnten. IslamFrei
26.08.19
15:44