Hannover

Polizei rechtfertigt Vorgehen gegen Muslimin

Bei einer AfD-Demonstration in Hannover wurde eine junge Muslimin von einem Demonstranten beleidigt und provoziert. Als sie ihn zur Rede stellen wollte, wurde sie von der Polizei fixiert.

26
08
2019
Polizei fixiert junge Muslimin
Ausschnitt aus dem Video. Polizei fixiert junge Muslimin © Twitter, bearbeitet by iQ.

Im Internet kursiert ein Video, das Bilder einer AfD-Demonstration in Hannover vom 24.08.2019 zeigt. Darauf ist zu sehen, wie mehrere Polizisten eine junge Muslimin mit Kopftuch gewaltsam zu Boden reißen und sie fixieren. Derweil beschimpft ein Dritter, der die Szene aufnimmt, die Muslimin in Anwesenheit von Polizisten rassistisch und islamfeindlich.

Laut Pressestelle der Polizei Hannover war es zum Schutze der angezeigt Versammlung erforderlich, Störer, die den polizeilichen Aufforderungen, Abstand von der angezeigten Versammlung zu halten, nicht nachkamen, unter Anwendung unmittelbaren Zwangs abzudrängen.

„Muslimin verhielt sich aggressiv“

„Die weibliche Person verhielt sich aggressiv, folgte polizeilichen Anweisungen nicht und versuchte eine dritte Person körperlich anzugreifen“, teilte die Pressestelle auf Anfrage von IslamiQ mit. Gegen die dritte Person wird laut Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung und Beleidigung ermittelt.

Die Beleidigungen, die die dritte Person von sich gegeben hatte, könnten aufgrund der lautstarken Einsatzsituation sowie des räumlichen Abstands zur strafrechtlich relevanten Person nicht von den vor Ort tätigen polizeilichen Einsatzkräfte wahrgenommen werden, so die Pressestelle gegenüber IslamiQ. Weitere Auskünfte könne die Polizei wegen laufender Ermittlungen nicht erteilen.

Schura Niedersachsen fordert Aufklärung

„Die Bilder in dem Video sind zutiefst verstörend und stören das Gerechtigkeitsempfinden massiv. Die Polizei Hannover und das niedersächsische Innenministerium sind aufgefordert, umgehend Ermittlungen einzuleiten und den Vorfall aufzuklären“, erklärt Recep Bilgen, Vorsitzender der Schura Niedersachen, in einer Stellungnahme.

Eine Intervention der Polizei gegenüber dem Beleidigenden sei nicht zu erkennen. Bilgen fordert die Behörden dazu auf, den Beleidigenden zu ermitteln. „Wer sich so offen islamfeindlich in der Öffentlichkeit zeigt, darf nicht ungestraft davonkommen. Die Aussagen erfüllen Straftatbestände und müssen entsprechend geahndet werden“, so Bilgen abschließend.

Kritik an Polizei wegen hartem Vorgehen gegen Muslime

Auch die Kölner Polizei musste Anfang Juni viel Kritik einstecken. Sie hatte zehn junge Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren im Kölner Hauptbahnhof festgehalten, nachdem diese laut Zeugenaussagen kurz zuvor auf dem Vorplatz „Allahu akbar“ gerufen haben sollen und in den Hauptbahnhof liefen. Hierbei trugen sie, anlässlich des Festes am Ende des Fastenmonats Ramadan, lange Gewänder und zudem Westen.

Der Polizei wurde racial profiling vorgeworfen. Für den Vorsitzenden des Islamrates, Burhan Kesici, hätten die Ereignisse am Kölner Hauptbahnhof „erneut gezeigt, dass der Umgang mit Muslimen ein anderer ist. Es wird deutlich, dass es eine Angst und Vorsicht insbesondere gegenüber Muslimen gibt“. Kesici fragt sich, „wie man reagiert hätte, wenn es sich etwa um eine rechte Gruppe gehandelt hätte.

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Die Polizei berichtet: "Die weibliche Person verhielt sich aggressiv, folgte polizeilichen Anweisungen nicht und versuchte eine dritte Person körperlich anzugreifen“, Die Polizei hätte die agressive, überhitze, als Muslim aufgetakelte Frau zum Übernachtung in einer AbkühlungsZelle mitnehmen sollen. Das kühlt hitzige KopftuchFrauen auf dem Normalmass herab. Am nächsten Tag hätte sie sich wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt verantworten sollen. Sollte ihr das öfters passieren: dann abschieben. Für Agressive Gäste haben wir hier keine Verwendung. Für Ratschläge von Recep Bilgen, der gar nicht dabei war, nun aber das hohe Wort meint führen zu können, hat die Polizei sicher einen grossen Müllkorb. Gruss, Kritika
26.08.19
19:12
1440/12/25 sagt:
Anstatt unüberlegte Kommentare von sich zu geben, sollte sich Kesici vermehrt mit dem heiligen Koran beschäftigen. Das würde ihm innerhalb des Emirats Ostfrieslands Ansehen verschaffen. Er wurde bereits dbzgl. indoktriniert bzw. einer Gehirnwäsche unterzogen.
26.08.19
19:39
Tabea sagt:
Gucken Sie sich lieber erst noch die Videos an, wo muslimische Demonstranten Polizisten beleidigen und mit Flaschen bewerfen, Polizeiautos und andere Autos demolieren, Bademeister beleidigen, festhalten und schlagen. Wo Muslime auf türkisch und arabisch Hass-Gesänge auf die "Ungläubigen" in öffentlichen Verkehrsmitteln anstimmen, deutsche Frauen/Christinnen einfach die Treppe runtertreten, Deutsche vor den Zug schmeißen. All die Vergewaltigungen und Messerstechereien, die von Muslimen ausgehen . Wir Deutschen vergessen nicht. Und irgendwann haben wir die Faxen gestrichen dicke.
27.08.19
23:15
Lol sagt:
Was soll der Mist? Natürlich darf man sich islamfeindlich Verhalten, wenn man dabei keine Menschen beleidigt. Und wenn sich Muslime oder Islamisten feindlich gegenüber deutschen Verhalten, dann ist das genauso lange ok, wie die Person nicht beleidigend wird.
28.08.19
17:03
Lol sagt:
Und es ist auch richtig, wenn die Polizei die Leute mitnimmt, die im Bahnhof laut allahu akbar rufen. Das hat nichts mit Rassismus zu tun oder Profiling, denn man muss einfach nur mal etwas weiter denken, allahu akbar haben auch einige Terroristen in den letzten Yaren gerufen, bevor sie sich in die Luft gesprengt haben
28.08.19
17:09
Anonym sagt:
War ja klar das die Polizei so etwas behauptet!! Von wegen aggressives Verhalten das ich jvuht lache! Im Video ist ganz klar nichts von einem aggressiven Verhalten zu erkennen und ebenso auch nicht dass sie irgendjemanden angreifen wollte, schaut sie euch doch mal an sie sit vielleicht 16 Jahre alt und wiegt vill 60kg, wen möchte sie angreifen????? Hört auf immer so ein Müll zu glauben was die Polizei von sich gibt! Natürlich müssen sie sowas sagen von wegen aggressives Verhalten usw. Da die Ermittlungen sonst ergeben dass sie falsch gehandelt haben, aber damit sie ungestraft davon kommen, einfach mal sagen sie hat aggressives Verhalten gezeigt und wollte wen angreifen usw. Ist kar! So ein Quatsch!!! Alles nur palaber, immer das selbe Spiel, oder habt ihr schon mal gesehen dass die Polizei gesagt hat ".. Ja die Kollegen haben falsch gehandelt und die Ermittlungen laufen.." Nein? ICH AUCH NICHT!. Der deutsche Rechtsstaat ist fürn Müll genau so wie alle anderen die dies glauben und verbreiten, ihr seid doch alle verblödet. Leichtes Spiel mit euch deutschen. Ich bin selbst Ausländer und Moslem, und eins sage ich euch, wir werden niemals euch oder euren Staat ernst nehme ihr kleinen Hunde.
31.08.19
0:00
Ethiker sagt:
Liebes Team der islamiq, Ihr entsteht eine Atmospähre die im Internet oft zu beobachten ist. Einige Kommentare urteilen vorschnell, ohne sich Gedanken über die Inhalte zu machen. 1. Es ist naheliegend, dass die Frau verbal, nicht grundlos auf die Provokationen eines Afd Politikers reagiert hat. Gerade aufgrund der Meinungsfreiheit hat sie sich bestärkt gesehen, verbal zu wehren. 2. Die Tonspur im Video ist manipuliert worden. 3. Polizeimitglieder sehen sich aus ihrem Berufsstand und ihrem Erfahrungswissen befugt Gewalt anzuwenden 4. Die Gewalt der Polizeimitglieder steht im keinen Verhältnis zum Verhalten der Frau 5. Es besteht aus der Historie und den tradierten Werten der Kultur, ein Verhältnis zwischen Menschenverachtendes Menschenbild und der Exekutive, das bis heute aufgrund der Wirkungseffizienz in der Gesellschaft nachwirkt. 6. Was Rechtspraxis und Rechtstext angeht, muss gesagt werden, dass es bessere Regelungen bedarf, um derartiges Verhalten wie im Video nicht zu nähren, zu fördern oder bestehen zu lassen. 7. Der Muslimischen Community muss bewusst werden, dass sie die Lasten tragen wird und nicht alle Rechtsansprüche erhält, die man qua Gesetz ihnen vornehmlich angibt. Hierfür braucht es eine krasse Aufklärung, um die eigene Sicherheit zu schützen, um damit sich unabhängig einer seit den NSU-Fällen und massenhaften Beispielen der Gegenwart, sowie kaum zuverlässigen Exekutive, nicht in Gefahr zu begeben.
14.09.19
12:45
Johannes Disch sagt:
@Ethiker Sie haben mit jedem Wort recht!
25.09.19
10:22