In Gießen wurde Sonntagnacht die DITIB-Moschee von bisher unbekannten Tätern verwüstet und beschädigt. Die Polizei ermittelt.
Am Sonntagabend wurde die Gießener DITIB-Moschee in der Marburger Straße Ziel eines islamfeindlichen Angriffs. Ein oder mehrere Unbekannte sind in die Moschee eingebrochen und haben ihr Unwesen getrieben. Sie hätten einen Koran in den Mülleimer geworfen, eine Fahne von der Wand gerissen und eine Lautsprecheranlage beschädigt, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Der Schaden werde auf mehrere hundert Euro geschätzt. Gestohlen wurde bei dem Einbruch in das Vereinsgebäude am Sonntagabend aber nichts. Die Kriminalpolizei Gießen sucht nach Zeugen.
In den letzen Monaten wurden Moscheen immer wieder angegriffen oder bedroht. Anfang Juni wurden 50 Koranexemplare in der Bremer Rahma-Moschee geschändet. In Schleswig wurde die Waschräume einer DITIB-Moschee beschädigt, Koranexemplare zerrissen und in den Toiletten verteilt. In Karlsruhe wurde eine DITIB-Flagge angezündet und das Flaggenmast beschädigt. Außerdem haben im Juli neun Moscheen in Iserlohn, Köln, München, Mannheim, Duisburg, Mainz, Villingen-Schwenningen eine Bombendrohungen von rechtsextremen Gruppierungen erhalten.
Im Jahr 2018 sind in Deutschland 48 Moscheen Ziel von islamfeindlichen Angriffen geworden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Demnach handelte es sich bei 41 Taten um politisch rechts motivierte Straftaten, ein weiterer Fall fiel in den Bereich der „politisch motivierten Kriminalität – Ausländische Ideologie“. Sechs Straftaten konnten nicht zugeordnet werden.