Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Ein Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche der Aschûrâ-Tag behandelt. In dieser Woche feiern Muslime den Aschûrâ-Tag, den 10. Tag des Monats Muharram.
An diesem Tag haben sich wichtige Dinge ereignet: Husayn (r), der Enkel unseres geliebten Propheten, wurde mit 72 weiteren Muslimen ermordet. Am Aschûrâ-Tag errettete Allah Nûh (a) vor der Sintflut, Mâsâ (a) und sein Volk entkamen mit Allahs Hilfe durch das Rote Meer.
Auf der ganzen Welt, besonders in vielen islamischen Ländern, ereignen sich auch heute schreckliche Gräueltaten. Jeder betroffene Ort sei ein sinnbildliches Kerbela. Schwache werden unterdrückt, ihre Unterdrücker gleichzeitig als Friedensstifter gefeiert. Die Aufgabe der Muslime sei es, ihre Stimme gegen Unterdrückung zu erheben und den Betroffenen zu helfen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche den Monat Muharram und den Aschûrâ-Tag. Der Monat Muharram sei der erste Monat des islamischen Kalenders. Dieser sei bekannt für seine Tugendhaftigkeit und seinen Segen. Daneben passierten in diesem Monat auch leidvolle Ereignisse, wie Kerbala, in der der Prophetenenkel Hüseyin sowie mehr als 70 Personen – die meisten von ihnen aus der Familie des Propheten (Ahl Bayt) – ermordert wurden. Dies sei eines der am meisten betrübenden Geschehnisse in der islamischen Geschichte.
Die größte und lehrreichste Botschaft, die Muslime aus Karbala ziehen können, sei die Wahrung der Einheit, Eintracht, Einigkeit und Geschwisterlichkeit untereinander und mit den Mitmenschen. Wenn diese Lehre nicht in der Praxis umgesetzt werde, werde ein Zusammenleben nicht möglich sein.
In der Freitagspredigt des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es die Bedeutung des Aschûrâ-Tags. Dieser Tag sei mehrfach das Datum für besondere Ereignisse in der islamischen Geschichte gewesen. Das Fasten an Aschûrâ und am Tag davor oder danach wurde vom Propheten empfohlen.
Die Belohnung für das Fasten bestünde in der Tilgung der Sünden des ganzen vorherigen Jahres. Außerdem soll man möglichst viele Menschen an dem Tag mit dem islamischen Friedensgruß grüßen, am Vormittag ein freiwilliges Gebet verrichten und viele Bittgebete sprechen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.