Nach einer Bombendrohung wurden die DITIB-Moscheen in Duisburg und Berlin geräumt und weiträumig abgesperrt. Der Staatsschutz ermittelt.
Die DITIB-Moscheen in Duisburg und in Berlin sind am Freitag nach einer Bombendrohung geräumt und durchsucht worden. Um 9:30 Uhr ging per E-Mail eine Bombendrohung beim Vorstand der DITIB-Zentralmoschee in Duisburg ein. Ein Unbekannter kündigte an: „Um 11 Uhr fliegt … eine Bombe hoch.“ Die Verantwortlichen des Vorstandes alarmierten sofort die Polizei und veranlassten eine Räumung des Gebäudes, in dem sich zu diesem Zeitpunkt zehn Personen befanden.
Das Gebiet rund um die Moschee wurde abgesperrt, Gelände und Gebäude durch Polizeikräfte und mit einem Sprengstoffspürhund abgesucht. Gegen Mittag kam die Entwarnung: Das traditionelle Freitagsgebet konnte ohne Verzögerung stattfinden. Der Staatsschutz der Duisburger Kriminalpolizei hat jetzt die Ermittlungen aufgenommen.
Auch der Vorstand der Berliner Şehitlik-Moschee erhielt eine Bombendrohung. Die Pressestelle der Berliner Polizei erklärte gegenüber IslamiQ, dass die Bombendrohung nicht ernst zu nehmen sei. Die Moschee wurde abgesucht, doch wurde nichts gefunden. Weitere Angaben konnte die Polizei aufgrund von laufenden Ermittlungen nicht machen.
In den letzten zwei Wochen sind neun Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht worden. Iserlohn, Köln, München, Mannheim, Duisburg, Mainz, Villingen-Schwenningen. In weiteren Moscheen kam es zu Angriffen und Koranschändungen.
Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) reagierte mit Entsetzen auf die Bombendrohungen gegen Moscheen in Deutschland. „Muslime sind tief verunsichert. Der Staat steht in der Pflicht, vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen“, erklärt Nurhan Soykan, Sprecherin des KRM. „Die aktuelle Bedrohungslage wird sehr unterschätzt. Unseren Aufrufen zu mehr Schutz für Moscheen wurde nicht nachgekommen. Politik und Sicherheitsbehörden hüllen sich in Schweigen. Der Staat steht in der Verantwortung, dass alle Menschen frei von Angst und Gewalt ihre Religion ausüben können. (dpa, iQ)