Die Vereinten Nationen bezeichnen das Vorgehen gegen die Rohingya-Muslime in einem neuen Bericht weiterhin als Genozid. Eine Rückkehr der Geflüchteten sei unmöglich.
Den 600 000 in Myanmar verbliebenen Rohingya droht nach UN-Angaben weiterhin systematische Verfolgung und sogar Genozid. „Myanmar scheitert an seiner Pflicht, einen Völkermord zu verhindern, den Völkermord zu untersuchen und wirksame Gesetze einzuführen, die Völkermord unter Strafe stellen“, sagte ein UN-Menschenrechtsexperte am Montag laut einer Mitteilung.
Vor gut zwei Jahren waren mehr als 700 000 Rohingya innerhalb kurzer Zeit vor Militärgewalt aus Myanmar in das Nachbarland Bangladesch geflohen. UN-Ermittler sprachen von einem „anhaltenden Völkermord„. Die Angehörigen der muslimischen Minderheit werden in ihrem Heimatland seit Jahrzehnten diskriminiert. Viele von ihnen verloren durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft.
Die UN-Menschenrechtsexperten schreiben in ihrem neuen Bericht, dass die Lage in Myanmar eine Rückkehr der vertriebenen Rohingya unmöglich mache. Die 600 000 Rohingya, die in der Region Rakhine geblieben sind, seien weiter Gesetzen unterworfen, die zu Tötungen, Vergewaltigungen, Folter und Vertreibung führten. Die Experten betonen dabei unter anderem diskriminierende Einschränkungen hinsichtlich der Bewegungsfreiheit, was es erschwere, an Nahrung, Bildung oder medizinische Hilfe zu kommen. (dpa, iQ)