Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit fordert ein UN-Gericht, das Gewalt gegen Gläubige verfolgt. Religionen weltweit müssten beschützt werden.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), fordert die Einrichtung eines UN-Gerichts zur weltweiten Gewalt gegen Gläubige. „Allen Glaubensgemeinschaften widerfährt Gewalt“, sagte er aus Anlass des Welttags des Friedens am Samstag.
Grübel verwies beispielhaft auf die Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya in Myanmar sowie die Verfolgung von Christen, Jesiden und anderen religiösen Gruppen durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Irak und in Syrien. „Die Vereinten Nationen müssen auf die Einrichtung eines internationalen Tribunals für Gewaltakte hinarbeiten, die sich gegen Gläubige richten“, sagte der Beauftragte.
Religionen würden heute oft missbraucht, um Gewalt und Terror zu rechtfertigen. Darum sei es wichtig, daran zu erinnern, dass der tägliche Einsatz für den Frieden „zum Kernbestand der Religionen“ gehöre, erklärte Grübel weiter. Er berief sich zudem auf eine Kernthese des katholischen Theologen Hans Küng, nach der es „keinen Weltfrieden ohne Religionsfrieden“ gebe. „Ohne Religionsfreiheit gibt es keinen Religionsfrieden“, ergänzte der Beauftragte.
Religionsfreiheit sei „zum Fundament des Friedens in Europa geworden“. Sie fördere die Suche nach Orientierung in den großen Menschheitsfragen und ermögliche „die gemeinsame Suche nach einer Wahrheit, die sich auf Gott und auf universelle ethische Werte bezieht“, erklärte Grübel. Zudem stärke sie den Dialog zwischen unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen zum Wohle der Allgemeinheit. „Nichts trägt so zum weltweiten Frieden bei wie der gewaltfreie Austausch von Weltanschauungen und Religionsüberzeugungen.“
Der Welttag des Friedens am 21. September wurde 1981 von den Vereinten Nationen eingeführt. 2001 forderte die UN-Generalversammlung, dass an diesem Tag Gewaltfreiheit und Waffenruhe herrschen sollten. (KNA/iQ)