Welttag des Friedens

Beauftragter Grübel fordert UN-Gericht zur Gewalt gegen Gläubige

Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit fordert ein UN-Gericht, das Gewalt gegen Gläubige verfolgt. Religionen weltweit müssten beschützt werden.

21
09
2019
Symbolfoto: interreligiöses Weltfriedenstreffen, Kirchen, Moscheen, Synagogen © by murdelta auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ
Symbolfoto: interreligiöses Weltfriedenstreffen, Kirchen, Moscheen, Synagogen © by murdelta auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), fordert die Einrichtung eines UN-Gerichts zur weltweiten Gewalt gegen Gläubige. „Allen Glaubensgemeinschaften widerfährt Gewalt“, sagte er aus Anlass des Welttags des Friedens am Samstag.

Grübel verwies beispielhaft auf die Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya in Myanmar sowie die Verfolgung von Christen, Jesiden und anderen religiösen Gruppen durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Irak und in Syrien. „Die Vereinten Nationen müssen auf die Einrichtung eines internationalen Tribunals für Gewaltakte hinarbeiten, die sich gegen Gläubige richten“, sagte der Beauftragte.

Religionen würden heute oft missbraucht, um Gewalt und Terror zu rechtfertigen. Darum sei es wichtig, daran zu erinnern, dass der tägliche Einsatz für den Frieden „zum Kernbestand der Religionen“ gehöre, erklärte Grübel weiter. Er berief sich zudem auf eine Kernthese des katholischen Theologen Hans Küng, nach der es „keinen Weltfrieden ohne Religionsfrieden“ gebe. „Ohne Religionsfreiheit gibt es keinen Religionsfrieden“, ergänzte der Beauftragte.

Religionsfreiheit sei „zum Fundament des Friedens in Europa geworden“. Sie fördere die Suche nach Orientierung in den großen Menschheitsfragen und ermögliche „die gemeinsame Suche nach einer Wahrheit, die sich auf Gott und auf universelle ethische Werte bezieht“, erklärte Grübel. Zudem stärke sie den Dialog zwischen unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen zum Wohle der Allgemeinheit. „Nichts trägt so zum weltweiten Frieden bei wie der gewaltfreie Austausch von Weltanschauungen und Religionsüberzeugungen.“

Der Welttag des Friedens am 21. September wurde 1981 von den Vereinten Nationen eingeführt. 2001 forderte die UN-Generalversammlung, dass an diesem Tag Gewaltfreiheit und Waffenruhe herrschen sollten. (KNA/iQ)

Leserkommentare

IslamFrei sagt:
Liebe Leserinnen und Leser, Da hat sich der Herr Grübel aber viel vorgenommen: Nichts und Niemand weniger als die UN will er einspannen. Und das wegen " Gewalt gegen Gläubigen ". Dabei übersieht Grüber, dass es zu 99% " Ungläubige" sind, welche Gewalt und Terror erfahren und zwar von " Gläubigen ", so nennen sich gläubige Muslims. Die jüngste Heldentat von tapferen Allah-Soldaten fand in Sri Lanka statt. 500 Ungläubige ( im Sinne des Koran ) ermordeten diese Gläubigen dort. Weshalb der Alleskönner und Alleswisser da nicht eingriff, ist ein lohnendes Tema für Islam-Exegeten - aber die schweigen lieber darüber. Ausserdem tun sich sowohl bei Gewalt gegen " Ungläubige " als bei Gewalt gegen Christen besonders Muslims hervor. (Christen sind aus Koranischer Sicht eine Teilmenge der Ungläubigen ) Die Christenverfolgung findet ebenfalls hauptsächlich in vom Islam beherrschten Staaten statt. Wenn sich Herr Grübel zunächst einmal auf dem Islam konzentrieren könnte, dann hätte er bereits 99% aller Glaubens- Gewalt und -Terror Täten abgedeckt. Die erwähnte Rohingya in Myanmar gehen gelegentlich militant gegen die Regierungsgewalt vor ( das kann kein Staat dulden) und betreiben Karnickel- und Zuzugs-Strategie um zu wachsen. Wenn die nicht gestoppt würde, wäre Myanmar irgendwann nicht mehr buddhistisch sondern islamisch. Und was das bedeutet, das zeigen die bereits vom Islam beherrschten Staaten rundherum. Da die reichen Golfstaaten Rohingyas ebenfalls strikt ablehnen, handelt es sich eher um einen inner-Islamischen Konflikt, nichts für die UN. In China wollen sich Uigurische Muslims nicht nach den Regeln und Gesetzte Chinas richten. Sie zahlen für Drang nach Eigenständigkeit leider einen hohen Preis. China ist ein Götterfreier Staat und das will die überwältigende Mehrheit dort auch bleiben. Ich konnte in Taiwan mit gebildeten Taiwan-Chinesen frei über Tibet reden. Die, mit denen ich unabhängig sprach, stellten sich hinter China. Das wunderte mich denn Taiwan hat berechtigter Angst für China. China ist UN-Vetomacht: Ein neues "Grübliches " UN-Gericht wegen Gewalt gegen Gläubige, ( also auch Uiguren ) würde China sicher mit seinem Veto belegen; AUS. Sinn für's Machbare kann man von einen Bundesbeauftragten sicher erwarten. Wenn Grüber geschwiegen hätte, dann wäre er ' Weiser ' geblieben. IslamFrei.
22.09.19
0:21
Ute Fabel sagt:
Raif Badawi wurden im saudischen Gefängnis Bücher und wichtige Medikamente abgenommen. Er ist seit Dienstag im Hungerstreik! Raif ist seit 7 Jahren in Haft, wegen Beleidigung des Islam. Er hatte die Gleichwertigkeit von Juden, Christen, Muslimen u Atheisten postuliert. Darüber wurde in IslamiQ noch nie berichtet.
22.09.19
22:41
Emanuel Schaub- sagt:
Na wenn das man stimmt :"Götterfreier Staat" ,was ist die `kommunistische Partei`resp. ihre Bonzen anderes als ebensolche säkularen?) Und das die Mehrheit derChinesen ganz was anderes als Leistungs getriebebene Rädchen in dieser Monster Wirtschaft zu sein (mit allen den entsetzlichen Folgen für pschische und physische Gesundheit ,ist wohl leicht vorstellbar. Und die Taiwanesen (gebildete auh noch)...) wann waren sie mal Opfer in Tibet?! gruß emanuel
23.09.19
12:33
Eddy sagt:
Ja Ute, die Saudis sollten wir uns auch zum Idol nehmen. Danke übrigens für deine erstklassige Recherche. Lieber die Saudis als die rechten Dummies.
24.09.19
14:23
Ethiker sagt:
IslamFrei und Ute Fabel. Was haben sie mit dem Islam, brauchen sie eine Erlösung? Die Fakten der Historie sprechen ganz klar. Der Islam hat sich organisch ausgebreitet, das heißt er hat in seiner Vebreitung andere Religionen toleriert, so ist es kein Wunder das es eine syrisch-orthodoxe Kirche, eine Jüdische Gemeinde in Iran, Marokko und Jemen, Drusen, Kopten etc. bis heute existieren. Andere Religionsgemeinschaften erforderten die Vernichtung und Vertriebung der ansässigen Religion und oder der Menschen, so zum Beispiel in Nord- und Südamerika, in Philippinen, Australien, Neuseeland, Südafrika, Spanien, Palästina, Marokko, Namibia, Kongo, Kamerun, Sengal etc. Wenn wollen sie über die Historie etwas erzählen. Ungläubige ist übrigens eine deutsche fehlerhafte Übersetzung, es müsste Andersgläubiger oder im Bezug zur Arabischer Wortherkunft "Verdecker" heißen. So ist die Nacht ein kafir, weill sie die Erde mit der Nacht bedeckt. Die angreifenden Gewalttaten gegen Andersgläubige ist durch die Geschichte des Islams politisch motiviert, d.h. aus Gründen, die aus der Religion und ihrer Botschaft nicht ableitbar sind. Man muss , ehrlich eingestehen, dass Taliban, Isis und Saudi -Arabien Gründungen von Europa oder Amerika sind. Das gilt auch für alle bis heute existenten Diktatoren in den Islamischen Ländern. Übrigens wenn sie sich um Moralische Gründe bemühen, müssten sie beide eigentlich schon lange moralisch auf der Seite der Menschen muslimischen Glaubens sein. Mehr als 6 Millionen Menschen sind in den jüngsten Jahrzehnten des 21. Jh aufgrund der illegalen Kriege und Verbrechen in Palästina, Syrien, Libanon, Afghanistan, Irak, Lybien, Ägypten, Burma, Somalia und Mali etc grausam umgekommen. Und jetzt raten sie mal wer die Waffen produziert und verbreitet, wer in den Ländern interveniert, Rohstoffe sichert und so viel Leid verbreitet. Wer Terror sät, wird Terror ernten. Politischen Terror von verzweifelten Jungen Menschen, die ohnmächtig nach einer Lösung suchen. Statt ihnen ersthaft zu helfen, bieten sie nur extreme Ansichten, das kann niemals eine Lösung sein im Osten oder Westen.
24.09.19
23:30