In München wurde eine 16-jährige Muslimin in einer U-Bahn von zwei Unbekannten islamfeindlich beleidigt und angegriffen. Die Polizei ermittelt.
Eine junge Muslimin wurde nach Polizeiangaben von zwei erwachsenen Männern islamfeindlich beleidigt und angegriffen worden. In der U-Bahn hat sich zunächst ein unbekannter Mann neben die 16-jährige gesetzt und sie nach ihrem Glauben gefragt. Als die Schülerin angab, Muslimin zu sein wurde sie vom Mann beleidigt. „Geh doch zurück in die Wüste“, sagte der Unbekannte zu ihr.
Wie die Pressestelle der Polizei München auf Anfrage von IslamiQ mitteilte, trug die Schülerin kein Kopftuch. Das Polizeikommissariat für politisch motivierte Kriminalität/Rechts ermittelt wegen des Vorfalls vom 8. September.
Der Mann sei etwa 20 bis 30 Jahre alt gewesen und habe die U-Bahn nach dem Vorfall wieder verlassen, hieß es weiter.
Kurz darauf kam ein zweiter unbekannter Mann auf die Jugendliche zu, behauptete, sie habe ihn gekratzt, und versuchte sie zu schlagen. Unbeteiligte Fahrgäste kamen der jungen Muslimin zur Hilfe und stiegen mit ihr aus der U-Bahn. Die 16-Jährige wurde nicht verletzt.
Einer Polizeisprecherin zufolge fehlen bislang jegliche Hinweise auf die beiden Männer; der zweite soll in etwa so alt sein wie der erste. Es sei davon auszugehen, dass die beiden sich kannten – aber auch das beruhe lediglich auf Vermutungen der Ermittler, sagte sie.
Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 910 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben – das waren deutlich weniger als 2017 mit 1075 islamfeindlichen und antimuslimischen Straftaten. Allerdings stieg die Zahl der Verletzten deutlich von 32 auf 54. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor. Die Bundesregierung verweist darauf, dass durch Nachmeldungen die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften. (dpa, iQ)