München

Muslimin in U-Bahn islamfeindlich angegriffen

In München wurde eine 16-jährige Muslimin in einer U-Bahn von zwei Unbekannten islamfeindlich beleidigt und angegriffen. Die Polizei ermittelt.

23
09
2019
Muslimin, U-Bahn
Symbolbild: U-Bahn-Station Candidplatz in München© by Achim Lammerts auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Eine junge Muslimin wurde nach Polizeiangaben von zwei erwachsenen Männern islamfeindlich beleidigt und angegriffen worden. In der U-Bahn hat sich zunächst ein unbekannter Mann neben die 16-jährige gesetzt und sie nach ihrem Glauben gefragt. Als die Schülerin angab, Muslimin zu sein wurde sie vom Mann beleidigt. „Geh doch zurück in die Wüste“, sagte der Unbekannte zu ihr. 

Wie die Pressestelle der Polizei München auf Anfrage von IslamiQ mitteilte, trug die Schülerin kein Kopftuch. Das Polizeikommissariat für politisch motivierte Kriminalität/Rechts ermittelt wegen des Vorfalls vom 8. September.

Der Mann sei etwa 20 bis 30 Jahre alt gewesen und habe die U-Bahn nach dem Vorfall wieder verlassen, hieß es weiter.

Unbekannter versuchte Muslimin zu schlagen

Kurz darauf kam ein zweiter unbekannter Mann auf die Jugendliche zu, behauptete, sie habe ihn gekratzt, und versuchte sie zu schlagen. Unbeteiligte Fahrgäste kamen der jungen Muslimin zur Hilfe und stiegen mit ihr aus der U-Bahn. Die 16-Jährige wurde nicht verletzt.

Einer Polizeisprecherin zufolge fehlen bislang jegliche Hinweise auf die beiden Männer; der zweite soll in etwa so alt sein wie der erste. Es sei davon auszugehen, dass die beiden sich kannten – aber auch das beruhe lediglich auf Vermutungen der Ermittler, sagte sie.

910 Übergriffe auf Muslime

Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 910 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben – das waren deutlich weniger als 2017 mit 1075 islamfeindlichen und antimuslimischen Straftaten. Allerdings stieg die Zahl der Verletzten deutlich von 32 auf 54. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor. Die Bundesregierung verweist darauf, dass durch Nachmeldungen die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften. (dpa, iQ)

Leserkommentare

IslamFrei sagt:
Liebe Leser, Wahrscheinlich lügt sie und hatte doch ein Kopftuch auf. Wieso sollte sonnst ein Fremder sie nach ihrem Glauben fragen? Das machte er bestimmt nicht ohne Grund. IslamFrei
23.09.19
19:25
Prinzessin Rosa sagt:
Und das sind nur die Übergriffe die gemeldet werden. Leider haben wir über die Jahrzehnte hinweg geschwiegen. Die Dunkelziffer liegt leider viel höher. Wenn es mal eine #metoo Aktion dazu gäbe sähen die Zahlen noch sehr viel schlimmer aus. Ich kenne keine einzige Muslima der noch nicht wiederholt diskriminierendes Verhalten entgegen gebracht worden ist.
24.09.19
8:32
Ute Fabel sagt:
Deutschland ist ein Rechtsstaat. Solche Vorfälle werden konsequent geahndet und das ist gut so. Anders schaut es leider in Ländern aus, in denen der politische Islam immer mehr den Ton angibt. Durch die Politik des islamisch-konservativen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan werden die Freiheiten der säkularen Bevölkerungsschichten immer mehr eingeschränkt, was religiöse Hardliner in der Türkei geradezu ermuntert, anderen den eigenen rückständigen Lebensstil aufzuzwingen. So haben sich in den vergangen Jahren in Istanbul vor allem während des Ramadans gewalttätige Übergriffe gegen Personen gehäuft, die sich dieser mittelalterlichen Massenhysterie nicht einfach unterwerfen wollten. Es gibt ein von den Medien veröffentlichtes Überwachungsvideo, das zeigt, wie ein Mann eine 21-jährige Studentin beim Verlassen des Busses unvermittelt schlägt. Die Studentin sagte der Zeitung "Hürriyet", sobald sie sich im Bus vor ihn gesetzt habe, habe er sie beschimpft, sie solle sich schämen, sich im Ramadan derart zu kleiden.
24.09.19
9:57
Ethiker sagt:
Islamfrei, ihre unsinnstiftende Lebensbewältigung dem Islam den Garaus machen ist rührend. Ich wünsche ihnen bei ihren Provokationen und ihrer Lebensgestaltung alles Gute. Und bedanken sie sich bei den Bürgern muslimischen Glaubens, die haben schließlich ihnen wieder einen Sinn gegeben. Ute Fabel sie brauchen Erlösung, das erkennt man an ihre Viezahl von Kommentaren. Sie reden von einem Rechtsstaat. Ja formal ist er existent, die Umsetzung verläuft fragwüdig. Spendenaffäre CDU, Terrorismus der Roten Hand, NSU, VW Abgasskandal, Steuerhinterziehung von Konzernen, Menschenhandel, NSA etc. Sie reden von Konsequenz, sagen sie das Bitte den Opfern aus dem NSU- Vebrechen. Was sie unter "säkulare Bevölkerungsschichten" meinen, sind Interessengruppen, denen sie im Weltbild nahestehen, darunter können PKK, Kemalisten oder Sozialdemokraten fallen. Sozialdemokraten waren Jahrzehnte vorher an der Macht und haben nichts bewirkt: Die Türkei erlebte ständig Putsche zum Leide der Bevölkerung. Auch religiöse Prediger werden, wenn sie extremistische Positionen verfolgen vom Staat verfolgt. Es kann keine Rede sein, dass religiöse Hardliner der Hof gemacht wird. Ute Fabel sie zeigen eben wenig Kompetenz im Thema Türkei. Einen unwichtigen Einzelfall für ihre eigne Ideologie auszunutzen, zeigt sie haben wirlich nicht die Situation in der Türkei im Blick.Und keinen Sinn für Ausgewogenheit.
24.09.19
18:06
Ethiker sagt:
Wenn Menschen mit muslimischen Glauben mit dem Gericht zu tun haben, wird in der öffentlichen Meinung oft von einem "Islambonus" gesprochen. Sie werden von der Justiz viel zu lasch behandelt, und wenn eine Deutscher die selbe Tat begangen hätte, wäre das Strafmaß weitaus härter ausgefallen. Wenn das der Fall wäre, muss man sich fragen: Warum werden die NSU- Akten sehr lange versperrt? Warum werden Gerichtsverhandlungen nicht aufgezeichnet? Warum werden Menschen muslimischen Glaubens von den Strafbehörden nicht ernstgenommen, wie der Fall Yasmina in Düsseldorf, oder die Aussagen der Angehörigen der NSU- Verbrechen zeigen? Warum werden viele Anzeigen und Strafanträge die gegen Deutsche in Amtsgerichte eingereicht werden, sofern sie von Nicht-Deutschen eingereicht werden, zügig eingestellt oder aus fadenscheinigen Gründen (wie z.B. das fehlenden öffentlichen Interesse) nicht zugelassen? Warum ist die Judikative und Exekutive bei deutschen Tätern bedrückt und nicht konsequent ? Siehe Fall Uli Hoeneß, Fall Pascal- Prozess, Odenwaldschule, Yasmina aus Düsseldorf, NSU etc. Warum werden Klagen, die eingereicht werden in Verwaltungsgerichte, Sozialgerichte, Finanzgerichte, Arbeitsgerichte und Verfassungsgerichte, wenn sie von Menschen muslimischen Glaubens geführt werden kaum zugelassen oder zügig eingestellt? Anscheinend will man das politische Bild, die (Selbst-)Wahrnehmung, und Meinungsbildung aufrecht erhalten. Das ist dann nicht wirklich ein Rechtsstaat sondern eine Mischung von Rechtsstaat und Gesinnungsstaat.
24.09.19
18:49
Prinzessin Rosa sagt:
Und wieder wird über Äpfel diskutiert und andere reden trotzdem nur über Birnen....
25.09.19
7:28
Emanuel Schaub- sagt:
Pardon für doie vielen Berichte aus meinem leben ... Aber gerade gestern habe ich beim Thalia zwei (bildhübsche) türkische Mädchen gesehen,rep. ihrem angeregtem Gespräch (nein nicht zugehört!) wechselte sowie zwischen ihren beid HEIMAT.. Sprachen.. Aber deutlich ware sie als Hidschab Trägerinnen sowohl als gläubige Muslima zu identifizieren... als auch als typische deutsch/türkische Teenager (gibt es den Ausdruck noch? Die einzige Sprechpausen waren einem Blick auf ihre Smartphone geschuldete. Übrigens störte mich weder ihr reden noch ihre offene Mitteilung ihrer Religionszugehörigkeit. Die Neanderlaler (pardon für die Beleidigung derselben!) die im geschilderten Vorfall sich auf- spielten (zivilisiert waren sie ja gewiss nicht) machen sich einfach nur lächerlich. P.S. Wie man /frau 2 Stunden miteinander sprechen kann ,ist mir als Mann rätselhaft.. gruß emanuel
25.09.19
14:05