Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage geht nun hervor, dass im zweiten Quartal dieses Jahres 165 islamfeindliche Straftaten auf Muslime und Moscheen erfasst wurden.
Im zweiten Quartal dieses Jahres sind bundesweit 165 islamfeindliche Straftaten gegen Muslime erfasst worden. Dabei wurden vier Menschen verletzt, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht. Zu den begangenen Straftaten zählten neben Körperverletzung auch Beleidigung, Volksverhetzung, Sachbeschädigung sowie die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Regierung weist darauf hin, dass die Zahlen vorläufig sind und noch Taten nachgemeldet werden könnten.
Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 910 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben – das waren deutlich weniger als 2017 mit 1075 islamfeindlichen und antimuslimischen Straftaten. Allerdings stieg die Zahl der Verletzten deutlich von 32 auf 54. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) vorliegt. Die Bundesregierung verweist darauf, dass durch Nachmeldungen die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften.
In den letzten Monaten sind mehrere Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht worden. Iserlohn, Köln, München, Mannheim, Duisburg, Mainz, Villingen-Schwenningen. In weiteren Moscheen kam es zu Angriffen und Koranschändungen. Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) reagierte mit Entsetzen auf die Bombendrohungen gegen Moscheen in Deutschland. „Muslime sind tief verunsichert. Der Staat steht in der Pflicht, vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen“, erklärt Nurhan Soykan, Sprecherin des KRM. Die aktuelle Bedrohungslage werde sehr unterschätzt. Den Aufrufen zu mehr Schutz für Moscheen wurde nicht nachgekommen. Politik und Sicherheitsbehörden hüllen sich in Schweigen. (KNA/dpa/iQ)