Antimuslimischer Rassismus

165 Straftaten gegen Muslime und Moscheen

Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage geht nun hervor, dass im zweiten Quartal dieses Jahres 165 islamfeindliche Straftaten auf Muslime und Moscheen erfasst wurden.

25
09
2019
Islamfeindliche Straftaten
Symbolbild: Islamfeindlichekeit © Facebook, bearbeitet by IslamiQ.

Im zweiten Quartal dieses Jahres sind bundesweit 165 islamfeindliche Straftaten gegen Muslime erfasst worden. Dabei wurden vier Menschen verletzt, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht. Zu den begangenen Straftaten zählten neben Körperverletzung auch Beleidigung, Volksverhetzung, Sachbeschädigung sowie die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Regierung weist darauf hin, dass die Zahlen vorläufig sind und noch Taten nachgemeldet werden könnten.

2018: 910 Straftaten auf Muslime

Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 910 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben – das waren deutlich weniger als 2017 mit 1075 islamfeindlichen und antimuslimischen Straftaten. Allerdings stieg die Zahl der Verletzten deutlich von 32 auf 54. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) vorliegt. Die Bundesregierung verweist darauf, dass durch Nachmeldungen die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften.

Moscheen erhalten Bombendrohungen

In den letzten Monaten sind mehrere Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht worden. Iserlohn, Köln, München, Mannheim, Duisburg, Mainz, Villingen-Schwenningen. In weiteren Moscheen kam es zu Angriffen und Koranschändungen. Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) reagierte mit Entsetzen auf die Bombendrohungen gegen Moscheen in Deutschland. „Muslime sind tief verunsichert. Der Staat steht in der Pflicht, vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen“, erklärt Nurhan Soykan, Sprecherin des KRM. Die aktuelle Bedrohungslage werde sehr unterschätzt. Den Aufrufen zu mehr Schutz für Moscheen wurde nicht nachgekommen. Politik und Sicherheitsbehörden hüllen sich in Schweigen. (KNA/dpa/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
In Wien wurde vor einiger Zeit ein Brandanschlag auf einen laizistischen türkischen Verein verübt, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das weltanschauliche Erbe des Gründers der modernen Türkei; Mustafa Kemal Atatürk, zu pflegen. Ist das weniger schlimm als das Beschmieren von Moscheewänden? Unklar blieb, wer hinter dem Anschlag steht. Es können Rechtsradikale gewesen sein, islamische Fanatiker oder sonst jemand.
26.09.19
13:24
Ethiker sagt:
Ute Fabel bleiben sie Ausgewogen. Sie setzen in ihren Kommentaren immer etwas gleich, was nicht gleichzusetzen ist. Stellen sie sich vor eine Jüdische Synagoge in Deutschland und ein Verein, der sich um das Erbe von Paul von Hindenburg einsetzt, werden angegriffen. Wollen jetzt wirklch beide Gewaltakte miteinander in Verbindung bringen. Hinterfragen sie bitte mal ihre Logik. Ohne Zweifel hat der Angriff auf eine Moschee oder einer Synagoge eine andere Tragweite und Symbolik als ein Brandanschlag auf einen Kulturverein, der einer historisch politischen Persönlichkeit gewidmet ist.
26.09.19
18:23
Ute Fabel sagt:
"Ohne Zweifel hat der Angriff auf eine Moschee oder einer Synagoge eine andere Tragweite und Symbolik als ein Brandanschlag auf einen Kulturverein, der einer historisch politischen Persönlichkeit gewidmet ist." Jeder Anschlag ist gleich tragisch. Sigmund Freud war Wiener jüdischer Abstammung, aber bekennender Antitheist. Er musste noch als hochbetagter Mann nach Großbritannien emigrieren, als die Nazis im Jahr 1938 in Wien an die Macht kamen. Der nationalsozialistische Antisemitismus richtete sich gegen eine vermeintliche jüdische Rasse und nicht gegen die Ausübung der jüdischen Religion. Atheisten jüdischer Abstammung und religiöse Juden waren von der nationalsozialistischen Verfolgung völlig unterschiedslos betroffen. Einen Anschlag auf das Sigmund Freud Museum in Wien würde ich genauso tragisch finden wie einen Anschlag auf eine Synagoge.
27.09.19
12:26
Brad Lewis sagt:
Sind wirklich Muslime eine eigene Rasse? Oder sind Christen eine eigene Rasse? Gibt es auch einen antichristlichen Rassismus? Sind Islamanhänger eine besondere Rasse? Gibt es - auch im Islam - einen antihomosexuellen Rassismus? Straftaten gegen Muslime dürfen nicht sein. Straftaten von Muslimen, Zeugen Jehovas oder Christen aber auch nicht.
27.09.19
21:39
Ethiker sagt:
Ute Fabel, sie weisen eklatante Mängel in ihrer Aurgumentation auf. 1. Ist wirklich jeder Anschlag gleich traurig? (tragisch, ist ein unpassender Begriffe, lesen sie das Poetik- Fragment von Aristoteles, bitte) 2. Sie haben die Entsprechung von einer Moschee und einer politischen Persönlichkeit die negative Ansichten über Muslime teilte hin zu einer Synagoge und Paul Hindenburg nicht übernommen, sondern verfälscht, oder wollen sie sagen das Sigmund Freud negative Ansichten gegenüber Jüdische Gläubige hatte und Jüdische Gläubige angreifen wollte? Wenn nicht, dans bestätigen sie meiner Entsprechung indirekt. 3. " Der nationalsozialistische Antisemitismus richtete sich gegen eine vermeintliche jüdische Rasse und nicht gegen die Ausübung der jüdischen Religion". Das ist eine blanke Lüge oder Unwissentheit. Die religiöse Praxis von Juden wurde mit Ritualmorden in Verbindung gebracht! Fehlschluss: Juden in ihrer Gesamtheit sollte der Garaus gemacht werden, die Rassenkonstruktion diente zur Einordnung für die Vernichtung der Modernitätsgewinner. Ihre Religion als genuin Jüdisches Sichtbares wurde besonders verfolgt, siehe Brandanschläge auf Synagogen und der Vernichtung vorallem der Osteuropäischen orthodoxen Juden.
28.09.19
15:05