Tag der offenen Moschee 2019

Eine Moschee von Innen sehen – Muslime öffnen ihre Türen

Am Tag der offenen Moschee haben bundesweit 1000 Moscheen ihre Türen für interessierte Nichtmuslime geöffnet. Das Motto lautete dieses Jahr „Menschen machen Heimat/en“.

03
10
2019
Tag der offenen Moschee in Bremen © Twitter, bearbeitet by iQ.
Tag der offenen Moschee in Bremen © Twitter, bearbeitet by iQ.

Unter dem Motto „Menschen machen Heimat/en“ haben Muslime zum diesjährigen Tag der offenen Moschee (TOM) eingeladen. Auch dieses Jahr wurden Moscheeführungen, Vorträge, Ausstellungen, Begegnungsmöglichen und Informationsstände organisiert.

Seit 23 Jahren laden Muslime interessierte Nichtmuslime in ihre Gemeinden ein. Die Ziele dieser einmaligen Aktion lauten: Kennenlernen, Vertrauen schaffen und Vorurteile abbauen.

Vorurteile Abbauen

Nedim Tekin war heute als  ehrenamtlicher Helfer in der IGMG-Gemeinde in Köln-Ehrenfeld aktiv. „Besonders am TOM ist für mich, dass wir unseren nichtmuslimischen Nachbarn einen Einblick in den Moscheealltag geben, um so Abneigungen und Vorurteilen abzuschwächen“, erklärt Tekin gegenüber IslamiQ. 

Viele Bürgerinnen und Bürger waren zum ersten Mal in einer Moschee. Die DITIB-Zentralmoschee in Köln hat am heutigen Tag hunderte neugierige Besucher empfangen. „Meine Tochter hat noch nie eine Moschee von Innen gesehen, deshalb haben wir die heutige Möglichkeit wahrgenommen“, erklärte Barbara Schmidt auf Anfrage von IslamiQ. „Mich hat die Gestaltung der Moschee sehr interessiert, aus diesem Grund bin ich heute hier“, sagt ein weiterer Besucher.

Hoher Andrang in den Städten

Etwa 90 Prozent der Besucher hätten angegeben, zum ersten Mal eine Moschee zu betreten. „Der Tag ist eine gute Gelegenheit, etwas über das muslimische Leben zu erfahren“, erklärte Hülya Ceylan. Die Gemeinde habe an dem Tag auch das Thema „Heimat“ aufgegriffen: Eine Fotoausstellung zeigte die Geschichte der Gemeinde, deren erste Mitglieder Arbeiter einer Steinkohlezeche waren.

„In den ländlichen Gebieten war es etwas ruhiger als in den Städten“, zieht der Vorsitzende der Islamischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg, Muhittin Soylu, eine Bilanz. Nach Einschätzung Soylus hat zwar die Zahl der Menschen zugenommen, die mehr über den Islam wissen wollen. „Aber auch die Gruppe derjenigen ist gewachsen, denen unsere Religion im Zuge der gesellschaftlichen Ressentiments fremd ist“, sagte Soylu.

„Chance, Ängste und Vorurteile abzubauen“

NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) bewertete den Tag der offenen Moschee als „Chance, Ängste und Vorurteile abzubauen“. Er freue sich über den aktiven Beitrag der muslimischen Gemeinden zum Kennenlernen und Verstehen durch die Einladung in ihre Moscheen. Der Tag sei ein „wichtiges Symbol für Weltoffenheit und Miteinander in Nordrhein-Westfalen“, hieß es in einer Mitteilung. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Zafar iqbal sagt:
Saher gut
03.10.19
22:22
Ute Fabel sagt:
„Chance, Ängste und Vorurteile abzubauen“ Ich habe gegenüber dem Islam keine Vorurteile, sondern wohl überlegt das Werturteil getroffen, dass die islamische Religion unwahr ist und im Koran weit mehr Schlechtes als Gutes steht. Je mehr ich mich dem Islam beschäftigt habe, umso negativer begann ich diese Religion zu sehen. Als ich noch uninformierter war, was im Koran alles steht, war ich dem Islam noch weniger ablehnend eingestellt.
05.10.19
7:52
Emanuel Schaub- sagt:
Sinnigerweise war die bisher kleinste Moschee ,die ich bisher besucht habe eine (von der islamischen Othodoxie gar nicht anerkannte (Ahmadiyya..) Überflüssig zu erwähnen ,dass auch sie im "Besitz" der alleinseligmachenden Wahrheit sind ,resp. es behaupten... Überrascht hat mich der Hinweis bei einem anderen Besuch einer "Moschee" sie sei keine solche sondern ein Gebetsraum (erinnert ein wenig an die Noch nicht"freigegebenen " Kirchenneubauten (Spezialausdruck dafür nicht parat) Wie auch immer :ich habe große Berrührungsängste oder einfach nur Desinteresse bei den Nicht Muslimen sich auch nur zu informieren festgestellt. gruß emanuel
05.10.19
12:02