Am Tag der offenen Moschee haben bundesweit 1000 Moscheen ihre Türen für interessierte Nichtmuslime geöffnet. Das Motto lautete dieses Jahr „Menschen machen Heimat/en“.
Unter dem Motto „Menschen machen Heimat/en“ haben Muslime zum diesjährigen Tag der offenen Moschee (TOM) eingeladen. Auch dieses Jahr wurden Moscheeführungen, Vorträge, Ausstellungen, Begegnungsmöglichen und Informationsstände organisiert.
Seit 23 Jahren laden Muslime interessierte Nichtmuslime in ihre Gemeinden ein. Die Ziele dieser einmaligen Aktion lauten: Kennenlernen, Vertrauen schaffen und Vorurteile abbauen.
Nedim Tekin war heute als ehrenamtlicher Helfer in der IGMG-Gemeinde in Köln-Ehrenfeld aktiv. „Besonders am TOM ist für mich, dass wir unseren nichtmuslimischen Nachbarn einen Einblick in den Moscheealltag geben, um so Abneigungen und Vorurteilen abzuschwächen“, erklärt Tekin gegenüber IslamiQ.
Viele Bürgerinnen und Bürger waren zum ersten Mal in einer Moschee. Die DITIB-Zentralmoschee in Köln hat am heutigen Tag hunderte neugierige Besucher empfangen. „Meine Tochter hat noch nie eine Moschee von Innen gesehen, deshalb haben wir die heutige Möglichkeit wahrgenommen“, erklärte Barbara Schmidt auf Anfrage von IslamiQ. „Mich hat die Gestaltung der Moschee sehr interessiert, aus diesem Grund bin ich heute hier“, sagt ein weiterer Besucher.
Etwa 90 Prozent der Besucher hätten angegeben, zum ersten Mal eine Moschee zu betreten. „Der Tag ist eine gute Gelegenheit, etwas über das muslimische Leben zu erfahren“, erklärte Hülya Ceylan. Die Gemeinde habe an dem Tag auch das Thema „Heimat“ aufgegriffen: Eine Fotoausstellung zeigte die Geschichte der Gemeinde, deren erste Mitglieder Arbeiter einer Steinkohlezeche waren.
„In den ländlichen Gebieten war es etwas ruhiger als in den Städten“, zieht der Vorsitzende der Islamischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg, Muhittin Soylu, eine Bilanz. Nach Einschätzung Soylus hat zwar die Zahl der Menschen zugenommen, die mehr über den Islam wissen wollen. „Aber auch die Gruppe derjenigen ist gewachsen, denen unsere Religion im Zuge der gesellschaftlichen Ressentiments fremd ist“, sagte Soylu.
NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) bewertete den Tag der offenen Moschee als „Chance, Ängste und Vorurteile abzubauen“. Er freue sich über den aktiven Beitrag der muslimischen Gemeinden zum Kennenlernen und Verstehen durch die Einladung in ihre Moscheen. Der Tag sei ein „wichtiges Symbol für Weltoffenheit und Miteinander in Nordrhein-Westfalen“, hieß es in einer Mitteilung. (dpa, iQ)