Bei der „Orientierungsveranstaltung“ bestätigte Borgolte, dass zu fünf der sechs Professuren des Instituts bereits Berufungsverhandlungen laufen. Über den sechsten Berufungsvorschlag werde der Beirat des Instituts in Kürze entscheiden. Er sei zuversichtlich, dass alle Professuren zum Sommersemester 2020 besetzt seien.
Studium am Berliner Islam-Institut „ohne Einschränkungen“ möglich
Das Studium am Institut sei aber bereits jetzt „ohne Einschränkungen“ möglich, betonte der Gründungsdirektor. Dafür sorgten drei Gastprofessoren sowie ein Lektor und weitere Lehrbeauftragte. Die Gastprofessoren sind Serdar Kurnaz (Hamburg), Mohammad Gharaibeh (Bonn) und Ahmed Abd-Elsalam (Münster).
Borgolte sagte, wenn alle sechs nominierten Kandidaten ihre Rufe annähmen, würden es vier Männer und zwei Frauen, jeweils zur Hälfte erfahrene und jüngere Professorinnen und Professoren. Eine Bedingung für sie sei, dass sie auch mit anderen Theologien kooperieren.
Der Gründungsdirektor betonte, die Islamische Theologie sei ein bekenntnisgebundenes Fach, das an der Universität nach wissenschaftlichen Maßstäben erforscht werde. Den Studierenden würden „Zweifel und Krisen nicht erspart“ bleiben, so der Historiker. „Doch der Kampf um bessere Einsicht lohnt sich.“
Borgolte rief die Studierenden auf, auch Veranstaltungen anderer Fachrichtungen zu besuchen. Vor allem nannte er das ebenfalls neue Institut für Katholische Theologie, das mit dem Islam-Institut in einem Gebäude untergebracht ist, sowie die evangelische Theologische Fakultät und die Jüdischen Studien.
An deutschen Hochschulen gibt es damit sieben Islam-Institute. Sie befinden sich in Erlangen-Nürnberg, Frankfurt/Main, Münster, Osnabrück, Tübingen, Paderborn und nun auch in Berlin. Derzeit verzeichnen die Institute insgesamt mehr als 2.000 Studierende. In der Hauptstadt wird künftig erstmals sunnitische und schiitische Theologie in einem Islam-Institut im Vergleich erforscht und gelehrt. (KNA/iQ)