Gedenken

Mahnmale für NSU-Opfer immer wieder beschädigt

In mehreren Städten wurden wiederholt Mahnmale für NSU-Opfer angegriffen und beschädigt. Bundesinnenminister Seehofer warnt davor, solche Angriffe als Gesellschaft hinzunehmen.

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2019
NSU-Mahnmal von Enver Şimşek beschädigt © Stadt Zwickau, bearbeitet by iQ.
Mahnmal für NSU-Opfer Enver Şimşek beschädigt © Stadt Zwickau, bearbeitet by iQ.

Angreifer beschädigen ie Gedenkorte für die Opfer der rechtsextremen Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) immer wieder. Nach Recherchen der „Welt am Sonntag“ hat die Polizei in den vergangenen Jahren in fünf der acht Städte mit solchen Mahnmalen für NSU-Opfer Angriffe registriert – zum Teil mehrfach. Erst Anfang Oktober war im sächsischen Zwickau eine Eiche abgesägt worden, die Enver Simsek erinnern sollte. Die Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten den Blumenhändler im Jahr 2000 in Nürnberg erschossen.

Nach einer Umfrage der „Welt am Sonntag“ in allen acht Städten hat man in Kassel 2014 der Gedenkstein für das NSU-Opfer Halit Yozgat mit einer Bitumenmasse übergossen. In Rostock haben Angreifer den Gedenkort für das NSU-Opfer Mehmet Turgut seit 2014 dreimal beschädigt. Unbekannte enternten in Nürnberg 2015 eine Gedenktafel, und beschmierten eine Stele im November 2017 mit einem Hakenkreuz.

In Heilbronn, wo die NSU-Terroristen die Polizistin Michèle Kiesewetter ermordet hatten hat man auch einen ANschlag verübt. Unbekannte gruben 2008 eine Gedenkstele aus und warfen sie in den Neckar. 2014 hat jemand eine Gedenktafel besprüht. Den Städten Dortmund, Hamburg und München sind dem Bericht zufolge keine Attacken bekannt. „Die Schändungen der NSU-Mahnmale sind ein Schlag ins Gesicht der Hinterbliebenen, den unsere Gesellschaft nicht hinnehmen darf“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dem Blatt. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Muschti sagt:
Horst Seehofer spricht über eine Gesellschaft der er sich angehörig fühlt oder eher als Außenstehender Minister des Inneren? Wenn ich mich recht erinnere, hat er mit zu diesen Verhältnissen beigetragen, unter anderem durch die Deckung des ehemaligen BND Chefs, in dessen Amtszeit die Tarnung der NSU-Verbrechen fällt und der wiederum durch Horst Seehofer in sein Kabinett aufgenommen wurde. Wieso rudert denn neuerdings der Innenminister der Gesellschaftsspalter zurück? Welchen Nutzen verspricht er sich davon? Wieso redet er neunmalklug und plötzlich für alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands? Könnte mal ihn jemand bitte interviewen! Hat er sich denn nicht letztens noch mit den türkischen Außenminister noch versöhnlich getroffen? Er soll mal klar und deutlich sprechen. Ich finde, er hat genug gegen den gesellschaftlichen Halt getan und macht aktuell zu wenig, um die Wogen zu glätten. Politiker werden erschossen, Moscheen und Synagogen schwe
14.10.19
16:03
Muschti sagt:
....schwer bewaffnet angegriffen und auf wehrlose Mitbürger geschossen. Muslime, Juden, Gemeindemitarbeiter, deutscher Abstammung, werden auf offener Straße attackiert, in den Social Media sowie unter dem Deckmantel freier Meinungsäußerung gemobbt und diffamiert. Sind das die Attribute eines Innenministers? Handeln Sie endlich im Sinne des Zusammenhalts: Sagen Sie, dass der Islam einen Teil Deutschlands bildet! Geben Sie freies Licht für die Einführung des bekenntnisorientierter Islamischen Religionsunterrichts! Stellen Sie nach dem Ebenbild der Synagogen auch Moscheen unter Polizeischutz! Wenden Sie sich öffentlich an ihre Partei und zeigen Sie wie bunt Deutschland mit dem Islam sein kann! Eine Entschuldigung bei der muslimischen Bevölkerung unseres Landes muss nicht sein, aber wenigstens eine grundlegende Klärung der vergangenen Unklarheiten! Dann können wir erst darüber sprechen, ob Sie den ehrwürdigen Titel des Innenministers der deutschen Bevölkerung überhaupt verdient haben.
14.10.19
16:15