Koblenz

Muslime gedenken in Synagoge der Opfer von Halle

Das Attentat in Halle war ein Anschlag auf die Menschheit. Muslime in Rheinland-Pfalz drücken ihre Solidarität aus und gedenken die Opfer in der Synagoge.

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Muslime zeigen Solidarität in Synagoge
Muslime zeigen Solidarität in Synagoge © Schura Rlp, bearbeitet by iQ.

Mitglieder der islamischen Religionsgemeinschaft SCHURA Rheinland-Pfalz haben in Koblenz nach dem antisemitischen Anschlag in Halle gemeinsam mit jüdischen Gläubigen in der Synagoge der Opfer gedacht. Sie nahmen am Freitag am Schabbat teil, wie Schura am Sonntag mitteilte. Der Schabbat ist im Judentum Feiertag und Ruhetag – wie für Christen der Sonntag. Er beginnt am Freitagabend und dauert bis zum Samstagabend.

Der Vorsitzende der Schura Rheinland-Pfalz, Akif Ünal, sprach in seiner Rede über die Erschütterung „über den feigen und abscheulichen Anschlag“. „Ohne Wenn und Aber verurteilen wir den Terror als Straftat gegen die Menschlichkeit aufs Schärfste“, so Ünal. Man wolle umso mehr in Rheinland-Pfalz gemeinsam daran arbeiten, „dass wir hier miteinander in Frieden leben und das auch als Juden, Christen und Muslime gemeinsam zeigen“.

In der Schura sind Muslime verschiedener Glaubensrichtungen und Nationalitäten zusammengeschlossen. Entstanden ist die Religionsgemeinschaft 2012 aus zunächst sechs sunnitischen und zwei schiitischen Gründungsgemeinden, mittlerweile sind es 15 Mitgliedsgemeinden.

Muslime in Deutschland bekunden ihre Solidarität

Viele Muslime und islamische Religionsgemeinschaft zeigten ihre Solidarität in und außerhalb Synagogen. Der  Koordinationsrat der Muslime (KRM) verurteilte das Attentat aufs schärfste und bekundete der jüdischen Gemeinde in Halle sowie allen jüdischen Mitbürgern in Deutschland seine Anteilnahme. „Die Umstände der Tat erinnern stark an Christchurch: der Angriff auf ein Gebetshaus während die Gläubigen beten und Livestream der Tat im Internet“, teilte der KRM in einer Pressemitteilung mit. Dies sei eine abscheuliche Tat und zeige, dass Terror weder einen Glauben noch eine Nationalität habe.

Islamrat besucht Synagoge in Halle

„Die Nachrichten aus Halle haben uns erschüttert. Wir möchten unser aufrichtiges Mitgefühl, Anteilnahme und Solidarität an die Angehörigen der ermordeten Opfer und der jüdischen Gemeinde übermitteln“, teilte der Islamrat gegenüber IslamiQ mit. Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrats, warnt vor einem Anstieg von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit.

Kesici beschreit das Attentat als einen kaltblütigen Angriff auf die Synagoge. „Gerade in solchen Zeiten ist es notwendig, dass wir als Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammenkommen und zeigen, dass wir uns nicht spalten lassen“. sagte Kesici, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Islamischen Föderation Berlin (IFB), Murat Gül, und dem IGMG-Regionalverbansvorsitzenden Said Jurnal, die Synagoge in Halle besuchte. (dpa, iQ)