Laut einer Umfrage des INSA-Meinungstrends glauben knapp zwei Drittel der Bürger, dass Politik und Sicherheitsbehörden die Gefahr des rechtsextremen Terrors in den vergangenen Jahren unterschätzt haben.
Knapp zwei Drittel der Bürger der Umfrage glauben, dass Politik und Sicherheitsbehörden die Gefahr des rechtsextremen Terrors in den vergangenen Jahren unterschätzt haben. Dieser Ansicht stimmten im INSA-Meinungstrend im Auftrag der „Bild“-Zeitung 65 Prozent der Befragten zu. 17 Prozent hielten die These nicht für zutreffend. Elf Prozent konnten dazu keine Einschätzung abgeben.
Menschen in Ostdeutschland stehen Minderheiten einer Umfrage zufolge tendenziell negativer gegenüber als Menschen im Westen der Bundesrepublik. In einer am Dienstag in Washington veröffentlichten Befragung des Forschungsinstituts Pew äußerten 36 Prozent der Teilnehmer in Ostdeutschland eine ablehnende Meinung über Muslime – im Vergleich zu 22 Prozent im Westen. Juden gegenüber sind demnach 12 Prozent der Befragten im Osten negativ eingestellt, im Westen sind es 5 Prozent. Ausgeprägt ist die ablehnende Haltung gegenüber Roma: In Ostdeutschland äußerten sich 48 Prozent negativ, in Westdeutschland 34 Prozent.
Am Mittwoch vor einer Woche hatte ein schwer bewaffneter Deutscher versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen, in der rund 50 Gläubige den wichtigsten jüdischen Feiertag Jom Kippur begingen. Als der Plan misslang, erschoss der Täter eine 40 Jahre alte Passantin und einen 20-jährigen Mann in einem Döner-Imbiss. Es gab mehrere Verletzte. Der 27-Jährige ist in U-Haft. Er hat die Tat gestanden und dabei antisemitische und rechtsextreme Motive eingeräumt. Der 27-jährige Stephan B. habe in dem mehrstündigen Termin beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs umfangreich ausgesagt. Der am Abend erlassene Haftbefehl legt ihm zweifachen Mord und siebenfachen Mordversuch zur Last. Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Freitag auf Anfrage. (dpa/iQ)