Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche der Lies-Aufruf an Muslime thematisiert. Der Koran werde von Allah geschützt und gelte als das größte Wunder des Propheten. Somit sei der Koran eine Rechtleitung für die Menschen und ein Maßstab für wahr und falsch. Sich danach zu richten, werde groß belohnt.
Der Glaube an den göttlichen Ursprung des Korans gehöre zu den islamischen Glaubensgrundlagen. Um den Koran in der ihm gebührenden Weise zu lesen, müssten Zunge, Verstand und Herz zusammenarbeiten. Der Verstand denke über den Inhalt nach, während sich das Herz belehren lasse und nach den Worten handele und lebe. Allah fordere im Koran als erstes dazu auf, zu lesen. „Ikra!“. Damit spreche Er unseren Verstand an. Dieser müsse „belebt“ werden, indem man das eigene Bewusstsein nach Koran und Sunna ausrichte. So betrachte man den Koran als eine „Lebensquelle“.
Im Rahmen des jährlichen Koranrezitationswettbewerbs bringe die igmg junge Rezitatoren zusammen, die in ihren Bildungseinrichtungen ausgebildet wurden. Am 19. Oktober finde in Bielefeld der 31. Europaweite Koranrezitationswettbewerb statt, zu der alle herzlich eingeladen seien.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) berichtet über das „Mensch bleiben können“. Noch vor der Erde hegte Allah den Wunsch, einen Statthalter [Kalif] zu schaffen und gab trockenem Lehm Gestalt um diesen anschließend von Seinem Geist einzuhauchen. Als Statthalter Allahs beehre der Mensch als ein Wesen mit Würde und Ehre die Erde. Mit und in all seiner Vollkommenheit stellte Allah das Universum in den Dienst des Menschen.
Totz der Propheten und ihren Offenbarungen begreife der Mensch dennoch nicht, dass seine eigentliche Würde und Ehre in seiner Berufung zum Dienst am Schöpfer und in seiner Zugehörigkeit zur Gemeinschaft liegen. Je mehr der Mensch sich von seinem Schöpfer entferne, entferne sich der Mensch auch von sich selbst. Der Mensch stecke im Egoismus, Ehrgeiz und in unersättlicher Gier fest. Der Islam lehre, dass der Mensch ein ehrenwertes Geschöpf sei. Der Prophet erinnere in seiner Abschiedspredigt daran, dass alle Menschen Kinder Adams seien und der Araber dem Nichtaraber nichts voraus habe und der Weiße nichts dem Schwarzen. Das Einzige, worin man sich übertreffen könne, sei die Frömmigkeit und Ehrfurcht vor Allah.
Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wiederum thematisiert in der heutigen Freitagspredigt das Thema „Umra“-Pilgerfahrt. Die Hadsch (große Pilgerfahrt) zähle zu den Grundpfeilern des Glaubens und sei daher für jeden Gläubigen eine Pflicht. Nach verschiedenen Rechtsschulen sei die kleine Pilgerfahrt (Umra) ebenfalls verpflichtend für die Muslime oder werde zumindest empfohlen.
Wörtlich bedeute das Wort „Umrah“ Besuch und werde im Islam als Gottesdienst zur Sühne seiner Sünden verstanden. Da die Erfordernisse der Umra geringer seien als bei der Hadsch, werde diese als „kleine Pilgerfahrt“ bezeichnet. Außerdem könne die Umra im Gegensatz zur Hadsch zu jeder Zeit des Jahres vollzogen werden, wobei eine Pilgerfahrt im gesegneten Fastenmonat Ramadan empfohlen wird. Ein Muslim könne die Pilgerfahrt für sich selbst oder für kranke, vergreiste oder sogar verstorbene Angehörige, vollziehen. Hierbei verweist die VIKZ auf die eigene Pilgerfahrtsorganisation und legt seinen Mitgliedern nahe, diese religiöse Pflicht wahrzunehmen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.