Die aus Nordrhein-Westfalen stammende Studentin Maya Singh bekommt das Marwa El Sherbini-Stipendium für Weltoffenheit und Toleranz 2019 bis 2021.
Die aus Nordrhein-Westfalen stammende Studentin Maya Singh bekommt das Marwa El Sherbini-Stipendium für Weltoffenheit und Toleranz 2019 bis 2021. Sie sei eine junge Frau, „die ihre beispielhaften persönlichen Erfahrungen heute einsetzt, um anderen zu helfen“, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) bei der Bekanntgabe der vierten Stipendiatin am Dienstag in Dresden.
Er bezeichnete die 27-Jährige als „Brückenbauerin zwischen den Kulturen“. Sie engagiere sich vorbildhaft für ein Miteinander in Respekt und Akzeptanz bezüglich Herkunft, Glaube, Sexualität und Geschlecht, lobte Integrationsministerin Petra Köpping (SPD).
Singh, ist in Emmerich am Rhein geboren, lebt seit 2013 in Dresden und absolviert ein Masterstudium in Sozialer Arbeit an der Evangelischen Hochschule. Erfahrungen mit Ausgrenzung machte die Tochter indischer Eltern schon in der Jugend und später auch als Sozialarbeiterin. Sie thematisiert Vorurteile und rassistische Äußerungen, engagiert sich für von Diskriminierung Betroffene, organisiert Veranstaltungen zu Themen wie Rassismus und Feminismus und ist Tutorin für ausländische Studierende.
Das Stipendium ist mit 750 Euro dotiert und wird jeweils zum 1. Oktober für zwei Jahre vergeben. Studierende an Dresdner Hochschulen, die sich insbesondere durch hohes gesellschaftliches Engagement auszeichnen, werden dadurch gefördert. Die bisherigen Stipendiatinnen kamen aus Jordanien (Hiba Omari), Indonesien (Nurul Fatimah Khasbullah) und Ägypten (Youmna Fouad).
Das Stipendium erinnert an die aus Ägypten stammende 31-jährige Marwa El Sherbini, die 2009 in einer Gerichtsverhandlung mit 16 Messerstichen erstochen wurde. Ihr Ehemann, der ihr zur Hilfe eilen wollte, wurde von herbeigeeilten Polizisten angeschossen und konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. El-Sherbini war zum Zeitpunkt ihrer Ermordung schwanger. Das Motiv des Mörders: Islamhass. Die Bluttat löste unter Muslimen Entsetzen und Proteste aus. Der Täter wurde wegen Mordes aus Islamhass zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. (dpa/iQ)