Muslimische Akademiker

Das Böse als Gottesbeweis bei Mâturîdî

Akademiker widmen sich den wichtigen Fragen unserer Zeit. IslamiQ möchte zeigen, womit sich muslimische Akademiker aktuell beschäftigen. Heute mit Hureyre Kam über die Theodizee-Frage bei Mâturîdî.

02
11
2019
Hureyre Kam zur Theodizee
Hureyre Kam zur Theodizee

IslamiQ: Können Sie uns kurz etwas zu Ihrer Person und ihrem akademischen Werdegang sagen?

Dr. Hureyre Kam: Ich bin 1981 in der türkischen Ägäis geboren. Als ich schulreif war, sind wir nach Berlin gezogen. Als ein Kreuzberger Junge habe ich dort meine Schullaufbahn abgeschlossen. Meinen Magister habe ich an der Freien und der Technischen Universität Berlin in den Fächern Islamwissenschaft und Philosophie erworben. 2017 bin ich mit meiner Dissertation „Das Böse als ein Gottesbeweis. Die Theodizee al-Māturīdīs im Lichte seiner Epistemologie, Kosmologie und Ontologie“ an der Goethe Universität Frankfurt promoviert. Im Anschluss hatte ich die Möglichkeit, in Frankfurt und auch in der Schweiz am dortigen Zentrum für Islam und Gesellschaft (SZIG) an der Universität Fribourg als Post-Doc zu lehren und zu forschen. Gegenwärtig bin ich Vertretungsprofessor an der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg.

IslamiQ: Können Sie uns Ihre Dissertation kurz vorstellen?

Kam: Das Thema meiner Arbeit ist „Theodizee“. Das ist die Frage, wie wir das Üble, Böse, Schlechte in der Welt angesichts eines absoluten und guten Gottes zu erklären haben. Ich diskutiere das Problem anhand eines zentralen Textes von Mâturîdî, einem bedeutenden islamischen Theologen aus der Frühzeit (4./10. Jh.). Er lebte und wirkte in Samarkand und gehört zu einem der zentralen Figuren des sunnitischen Islams während der formativen Periode. Die theologische Schule der sog. „Mâturîdîya“ fußt auf seiner Autorität, obschon diese Schule erst einige Generationen nach ihm in Erscheinung trat. Der Großteil der Muslime in der Türkei beispielsweise identifizieren sich mit dieser Schule.

IslamiQ: Warum haben Sie dieses Thema ausgewählt? Gibt es ein bestimmtes Schlüsselerlebnis?

Kam: Das ich in der Türkei geboren bin, war nicht Grund, warum ich Mâturîdî für meine Forschung gewählt habe. Es war der Umstand, dass er in seinem Ansatz zur Theodizeeproblematik einzigartig innerhalb der islamischen Theologie ist. Seine Position, dass das Böse in der Welt als ein Beweis für die Existenz eines weisen und gerechten Gottes anzusehen ist, hat mich auf Anhieb fasziniert. Ich habe das als einen „game changer“ empfunden und wollte dringend wissen, wie das denn eigentlich zu verstehen ist – ob das in sich kohärent und warum das eigentlich nicht bekannt geworden ist. Zumal Mâturîdî ja auch keine Randerscheinung innerhalb des sunnitischen Islams war.

IslamiQ: Haben Sie positive/negative Erfahrungen während Ihrer Doktorarbeit gemacht? Was treibt Sie voran?

Kam: Natürlich, viele positive und negative Erfahrungen, woran ich sehr gewachsen bin. Was mich vorantreibt? Ich habe eine große Abneigung gegen Langeweile und lerne am liebsten jeden Tag etwas Neues. Ich versuche dann eine eigene Perspektive zu den Dingen zu entwickeln und frage mich immer, was wohl dabei herauskommt, wenn ich mit einem ganz anderen, manchmal abstrus scheinenden Ansatz an die Sachen, die mich faszinieren, herangehe. Auch wenn am Ende nichts dabei rauskommen sollte, hat mir der Versuch dann Spaß gemacht.

IslamiQ: Inwieweit wird Ihre Doktorarbeit der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland nützlich sein?

Kam: Das kann ich nicht wissen. Vielleicht gar nicht und vielleicht mehr als ich erhofft habe. Bleiben wir realistisch: Niemand, der nicht gerade an einer Forschung sitzt oder ein genuines Interesse an einem bestimmten Thema hat, steht morgens auf und denkt sich „Welche Doktorarbeit will ich heute lesen?“. Ich bin froh, wenn sich meine Arbeit für die künftige Forschung als nützlich erweisen sollte.

Das Interview führte Kübra Zorlu.

Leserkommentare

Tarik sagt:
Ergänzend zu Goethes Bewunderung für das damalige muslimische Bildungssystem in der Madrasa: "Nun aber, nachdem von jedem aufgestellten Satze das Gegenteil behauptet worden, entsteht der Zweifel, welchesdenn von beiden das eigentlich Wahre sei. Im Zweifel aber ist kein Verharren, sondern er treibt den Geist zu näherer Untersuchung und Prüfung, woraus denn, wenn diese auf eine vollkommene Weise geschieht, die Gewißheit hervorgeht, welches das Ziel ist, worin der Mensch seine völlige Beruhigung findet. Sie sehen, daß dieser Lehre nichts fehlt und daß wir mit allen unsern Systemen nicht weiter sind und daß überhaupt niemand weiter gelangen kann." Ghazali - der Begründer des methodischen Zweifels (Anmerkung: auch Augustinus schrieb originelles über den Zweifel, jedoch baute er keine Philosophie darauf auf, sondern beschäftigte sich mehr mit komplizierten christlich-theologischen Themen oder er arbeitete sich an den Manichäern ab), äußerte treffend, dass der Zweifel der Weg zur Erkenntnis sei. Ghazali ging - genau wie sein Plagiator Descartes Jahrhunderte später (sogar teilweise in der gleichen Wortwahl sowie der genannten Beispiele) - sogar soweit, seine eigene Existenz in Frage zu stellen und seine persönliche Lebenskrise als notwendigen Reinigungsprozess in dem Prozess der Selbsterkenntnis zu betrachten. Und genau darum geht es, was den Islam tatsächlich ins Reich der Altvorderen verankert, wo bekanntlich die Philosophie ihren Anfang in Delphi nahm, wo über dem Orakel geschrieben stand, "erkenne dich selbst". Und sowohl die spätklassischen Kalam-Werke von Leuten wie Maturidi, as-Samarkandi, at-Taftazani, al-Idschi, al-Dschurdschani als auch die von wirkungsmächtigen Mystikern zeugen von einem tiefen und fundierten Wissen griechischen Denkens (und zwar inklusive Skeptikern wie Epikur und der Stoa etc.) .
13.11.19
15:17
Tarik sagt:
"Eine Mittelposition nehmen die Maturiden ein, die etwas weniger deterministisch argumentieren als die asch-Schariya. Dem striktesten Determinismus fröhnt die Dschabiriya." Und, um das ganze noch komplizierter für den klassischen modernen Schubladen-Denker zu machen: Ein Gelehrter konnte in Problem x eine eher konservative Anschauung haben, dafür in Problem Y eine völlig andere. Ich nannte andernorts als Beispiel Ibn Hazm - wirkungsmächtiger Gelehrter in Andalusien. Grundsätzlich ein eher puritanisch orientierter Mensch, folgte er einer strengen Rechtschule der Zahiriten - argumentierte in vielen Fragen allerdings nach moderner Ansicht liberal (z.B. Frauen als Vorbeterinnen in gemischtgeschlechtlichen Gemeinden? Kein Problem). Oder nehmen wir ar-Razi. Sein Korankommentar gilt als rationale Auslegung. Und grundsätzlich war er in einigen Fragen der sogenannten "rationalen Denkschule" der Mu'ateziliten zugetan, jedoch nicht in Fragen des Determinismus, hier war er sogar dschabiritisch - also Gott als Ursache von jeglicher Handlung. Tatsächlich blieben die relevanten Grundphilosophischen Themen in der islamischen Geisteswelt letztlich offen - das ist auch die Kernaussage von Thomas Bauers "Kultur der Ambiguität", wobei ihm andere gegenwärtige Arbeiten von Leuten wie Oliver Leaman, Dimitri Gutas, Peter Adamson, Frank Griffel etc. Recht geben. Tatsächlich können wir auch heute noch nicht wissen, ob es nicht vor dem Urknall eine Urmaterie gegeben hat (siehe die klassische islamische Debatte zu dieser Frage, die letztlich unentschieden blieb). Und wir wissen auch nicht, wie das mit Determinismus eigentlich aussieht. Tatsächlich hat die Physik im 20. Jahrhundert unseren freien Willen ziemlich eingeschränkt. Was vielen offenbar ebenso entgeht: In der muslimischen modernen Philosophie lernt man ebenfalls von einflussreichen westlichen Denkern. Insbesondere Heidegger erfreut sich großer Beliebtheit. Ahmad Milad Karimi - einer der wenigen bekannten muslimischen Philosophen in DE ist nicht zufällig ein großer Anhänger sowohl von Heidegger als auch von Hegel. Ebenso übrigens ignoriert werden die arabischen Anleihen von Hegels Vorstellung eines Weltgeistes, was tatsächlich nur eine Abwandlung von Ibn Ruschds (Averroes) Gedanken des "Aql" ist (einer Art Weltintellekt) Uta FAbel schreibt gerne, dass "Das Fundament der europäischen Kultur die Aufklärung sei". Weiß aber nicht, dass dieses Fundament in der islamischen Welt gegossen wurde und über verschiedene Brücken - die spanische war die verkehrsreichste - nach Europa kam. Und nicht nur im Bereich Philosophie oder Naturwissenschaft, sondern auch in der Kultur (wer sich dafür interessiert, woher eigentlich die mittelalterlichen Lautespieler herkamen, findet schnell heraus, dass die ersten in Südfrankreich auftraten und nichts anderes als die französische Version des andalusischen Vorbildes waren. Troubadour stammt aus "taraba", bekanntlich arabisch für "Musik", genauso wie die arabische Urform des abgewandelten BEgriffs der "Laute"). Und auch Dantes "Göttliche Komödie", immerhin gefeiert als Geburtsstunde der modernen europäischen Literatur war nichts anderes als eine (in maßgeblichen Teilen 1:1 übernommene) christliche Version von Ibn Arabis lesenswerter Version von Muhammads Himmelfahrt. Mit dem Unterschied, dass Dante - als guter Kirchenmann - jenen Muhammad als der Originalversion in die tiefsten Tiefen der Hölle platzierte. Man sollte nicht vergessen, dass sich Bewunderung für die islamische Welt im damaligen Europa mit Abscheu und Widerwillen (denn die "Sarazenen", auch "Hagarenen" oder "Ismaeliten" genannt, galten als Nachfahren der vom Heil ausgeschlossenen Nachfahren Hagars. Paulus sei Dank) die Waage hielten.
13.11.19
15:39
Tarik sagt:
Der griechische Philosoph Epikur schon viel früher und mit wesentlich größerer Geistesschärfe mit der Theodizee-Frage auseinandergesetzt: "Entweder will Gott das Böse nicht verhindern, dann ist er nicht allgütig. Oder er kann es nicht verhindern, dann ist er nicht allmächtig. Oder er kann und will nicht, dann ist er schwach und neidisch zugleich. Oder er kann und will – und dies allein ist Gott angemessen -. woher kommt dann aber das Böse, und warum hebt er es nicht auf?" Die Schlussfolgerung daraus: Es kann keinen allmächtigen und allgültigen Gott geben, den es zu verehren gilt." Zu diesem FAzit gelangt man mit einer sowohl oberflächlichen wie auch kurzsichtigen Ansicht. Vielleicht erscheint usn aufgrund einer Momentaufnahme etwas als "böse" oder "Leid" - weil uns mit unserem begrenzten Verstand der Blick für das Große Ganze fehlt. Und hier kommt noch das Problem des freien Willens. Gott hat den Menschen mit einem freien Willen geschaffen, d.h. auch mit der Fähigkeit, anderen Menschen Leid zuzufügen - genauso wie er den Menschen befähigt hat, kreativ zu sein oder schlicht "gutes zu tun". Es liegt also an uns. Wenn wir uns selbst erkennen und mit den Mitteln der Selbstdisziplin unser Ego - das sowoh kreativ als auch zerstörerisch sein kann - beherrschen - darum geht es. Klassisches Islamisches Denken. Natürlich kann man dabei scheitern, die Verantwortung darauf auf Gott zu schieben zeugt jedoch nicht gerade von Charaktergröße. Gerade im Bereich Ethik sehen wir, wie tief und fundiert das Wissen in der islamischen Welt über die alten Griechen war. Was man hierzulande wengier weiß, ist, dass man letztlich sehr viel originelleres weiterentwickelte - darauf aufbaute und sich nicht damit begnügte, einen Epikur oder Plotin einfach nur zu zitieren. Das Problem der Theodizee kam in der islamischen Welt weitaus weniger zur Geltung als in der christlichen - einfach aufgrund grundsätzlicher Probleme bedingt durch bestimmte Dogmen. Auf diesem oberflächlichen Niveau, Gott auf die Anklagebank zu schicken, begab man sich erst gar nicht, sondern baute kontiniuerlich auf islamisches und hellenisches Denken auf, welches in vielerlei HInsicht miteinander korrespondierte, aber in einigen auch nicht. Das Stichwort lautet: Modifizierung und Ambiguität im Denken.
13.11.19
17:08
Charley sagt:
@ Tarik: Vielen Dank für die Aufzählung der vielen arabischen Gelehrten. Diese sind sicherlich sehr, sehr respektable Persönlichkeiten, die als Sterne in der Geschichte leuchten. Leider bringen Sie nicht einen einzigen Gedanken zu der Leere bzgl. der Frage, die oben aufgetaucht ist. Das wäre nämlich interessant gewesen, darum schrieb ich. So ist ihre Auflistung der wirklich großen Denker des arabischen Kulturraumes auch viel Schaumschlägerei und hat mit der Thematik konkret nichts zu tun. Ansonsten möchte ich Ihnen deutlich widersprechen in Folgendem. Sie stellen es nämlich so dar, als ob die europäischen Gelehrten schlichtweg nur bei den arabischen "abgekupfert" hätten. Genauso könnte man sagen, dass die arabischen Gelehrten bei den alten Griechen, den Indern usw. "abgekupfert" hätten. Tatsächlich habe sich die nachfolgenden Gelehrten gerade an den vorangegangenen gebildet, z.T. eben sogar daraus ganz neue, den Vorgänger-Gelehrten widersprechende Standpunkte gebildet. Solches wäre in deutlichster Weise von Thomas von Aquin zu sagen. Dieser hatte klar begriffen, dass Europa in seiner romanischen Mystik und herzinnigen Frömmigkeit den Einwürfen der arabischen Philosophen, die sich selbst im besonderen an Aristoteles geschult hatten, nichts entgegen zu setzen hätten. Aber Thomas von Aquin hat darum selbst den Aristoteles studiert und mit seinen philosophischen Instrumentarien auf das Deutlichste und sehr Wesentlich dem Ibn Rushd widersprochen. Es ging um die Postexistenz der Individualität im Nachtodlichen. Gegensätzlicher als diese Positionen könnte man gar nicht denken. Insofern ist Ihr Scholastikbegriff nicht aufrichtig. Natürlich stimmt es, dass man im angehenden Mittelalter in moslemischen Spanien studierte, wenn man gebildet sein wollte. Da waren die antiken Philosophen zu finden, die katholische Engigkeit vertrieben hatte (z.B. Vertreibung der letzten Philosophenschule aus Athen 529 n Chr. und vieles mehr). Auffällig ist allerdings, dass sich die Früchte, die die arabischen Gelehrten z.T. aus vorausgehenden Kulturen übernommen oder da heraus entwickelten, eben in Europa weiter entwickelt wurden. An den antiken Philosophen entwickelten sich die arabischen, und an den arabischen und an den so überbrachten antiken Philosophen entwickelten sich die europäischen. Das die Nachfolger nur weitertragende wären, kann man weder von den arabischen (in Bezug auf die antiken) noch von den europäischen (in bezug auf die arabisch-antiken) Philosophen sagen. Die Ansicht, dass der Islam diese Gelehrten hervor gebracht hätten, könnte man auch umdrehen! Dass also diese Gelehrten den Islam hervor oder zumindest erheblich voran gebracht hätten. Was wäre die respektable arabische Gelehrsamkeit ohne die Befruchtung durch diese Individualitäten? Dabei ist auch zu bemerken, dass gar manch einer dieser Gelehrten Perspektiven des Denkens und Glaubens vorgaben, die ihre Zeit überforderten, dass diese Gelehrten also z.T. unter Verfolgung zu leiden hatten.... und dass entsprechende Freigeister, Freidenker in den heutigen islamischen Ländern vermutlich eine ziemlich geringe Überlebenschance hätten. Die Vielseitigkeit ihrer arabischen Gelehrten, die Vielschichtigkeit ihres Denkens war ja sehr schön. Hier auf Islamiq ist davon - eben in den Artikeln, die hier erscheinen - wenig zu merken. Hier werden z.T. so plakativ simple Mythen fortgeschrieben, dass es einfach peinlich ist. Dasselbe erlebe ich immer wieder im Gespräch mit Moslems, die mir klar die "einzig wahre Sicht der Dinge aus der Sicht des Koran" erklären wollen. Dieser Islam hat nichts, gar nichts zu tun mit der gedanklichen Hochherzigkeit, mit den vielschichtigen Gedanken, die in den souveränen, von Ihnen genannten Denkern und Gelehrten lebte. Und das Herumgerede in dem o.g. Interview ist ein weiteres Beispiel dafür, dass man die "fromme Gemeinde" nicht Selbstdenken, wirklichen Gedanken verunsichern will.
14.11.19
22:28
Charley sagt:
@Tarik: Beim längeren Nachdenken über Ihren Beitrag hier, kommt mir doch irgendwie das Grausen. Sie proklamieren hier in diesem Zusammenhang von Islamiq für den Islam ein zwischen These und Antithese wechselndes Denken, sie verweisen auf dieses als eine Aufforderung sich selbstständig und selbst-denkend seinen eigenen Standpunkt zu entwickeln,... und setzen dieses hier in ein Forum, wo pausenlos ein Artikel an den anderen sich reiht, in dem es stets nach dem Muster abgeht: Diese oder jene Thematik und.... was ist der richtige (!) "islamische" Standpunkt dazu? Was hat ein rechter Moslem dazu zu denken/behaupten/zu meinen? An Absurdität nicht mehr zu überbieten. Zuweilen wird "der richtige islamische Standpunkt dazu" auch schlichtweg nur behauptet ohne dass es auch nur wenigstens diese eine, einsame, einseitige These wenigstens hergeleitet würde, geschweige denn dass das Pro und Contra für beide Thesen entwickelt würde. Hier ist islamiq ein Paradebeispiel eines Islam, der möglichst keinen Anlass zum Selbstdenken bieten möchte, sondern stets nur eine Sicht hinpfahlt! Mit Verlaub: Schämen Sie sich zu versuchen, einen edlen Standpunkt in einem Forum darzustellen, der selbst eine Karrikatur dieses Standpunktes ist!
15.11.19
19:49
Tarik sagt:
Der Ausdruck „bei Wikipedia ist über Maturidi nichts zu finden“ (ich paraphrasiere) ist übrigens symptompatisch, wie ich das im Artikel „Über die Salonfähigkeit des Islam“ bereits sinngemäß ansprach: Quellenstudium ist schwierig, gerade heutzutage - möglichst kompakt viel Inhalt in Twitterlänge und „recherchieren“ auf Wikipedia-Niveau, welches allerhöchstens in technischen oder naturwissenschaftlichen Fragen informativ und recht objektiv ist. Das ist, neben anderen Dingen, eine der Faktoren, wieso gerade beim Thema „Islam“ wir hier einen derartigen radikalen Bruch haben zwischen dem universitären Forschungsstand (Islamwissenschaft, Mediävistik, Philosophiegeschichte, etc.) einerseits und der Mainstreammeinung. Wer tatsächlich sich über etwas informieren will, nehmen wir den Theologen Maturidi, der sollte sich schon bsp. auf academia.edu registrieren und so Zugang zu publizierter Fachliteratur oder Kompendien (bsp. das mehrbändige „Cambridge Compandion of Islamic Philosophy“ (sowie „Islamic Theology“) haben und sich durcharbeiten. Sie wollen etwas informatives über den Islam? Dann lesen sie bsp. „The Vision of Islam“ der Religionswissenschaftler Murata und Chittik. Das alles ist halt anstrengend und fordernd, weil es einem auch das vorgefestigte Weltbild umstoßen kann. Und ich meine hier nicht denjenigen Unwissenden, der glaubt, Wissen über „den Islam“ zu haben, weil er vielleicht Bücher von Tillman Nagel o.ä. gelesen hat. Um etwas tatsächlich kritisieren zu können, muss man es verstehen. Und es zu verstehen, muss man es von der Perspektive des Anderen lesen. Und mit der Brille des Anderen. Und währenddessen seine eigene vorgefasste Meinung ignorieren. Ein anderes Beispiel: Ich will mich kritisch über den säkularen Liberalismus äußern? Und bin womit ausgestattet? Mit ein paar kritischen Essays irgendwelcher linken Philosophen der Postmoderne? DAS ist absolut unzureichend. Sondern: Adam Smith, John Locke, John Stuart Mill, Tocqueville...all die Klassiker aber auch modernen Vertreter des Liberalismus (a la Steve Pinker) sollten gelesen werden. Und zwar aktiv gelesen werden, denn, um Timir Vermes zu zitieren, „das kann jede Papiermotte“. Aktiv lesen heißt, unterstreichen, kommentieren und dem Autor Fragen stellen. Und erst nach dem Verstehen kann eine etwaige Kritik ansetzen. Und für all dass soll Hinz und Kunz Zeit finden? Eben. Beim „Islam“ hapert es hier schon an der Quellenlage, denn diese ist im deutschsprachigen Raum äußerst dürftig. Aus diesem Grund haben wir auch diese „akademische Blase“ zwischen Islamverständnis in der Forschung und dem Unwissen (also nicht mal oberflächliches Wissen) im Mainstream.
16.11.19
19:46
Tarik sagt:
"Letztlich ist mir diese Metadiskussion egal, viel interessanter bzw. wichtiger ist mir der Inhalt, auf den ich oben hinwies, bzw. der fehlende Inhalt im Interview. Letzteres ist ein Problem." (charley) Das Problem, das Sie ansprechen, hat eher was mit dem Konzept von Islamiq zu tun, wie Interviews mit veröffentlichenden Autoren gehandhabt werden. Es werden nämlich stets die gleichen Fragen gestellt (was wiederum heißt, dass jeder Autor gleich behandelt wird) und nur eine konkret buchbezogene Frage gestellt. Diese Interviews sollen also sowas wie kurze Appetizer sein, genauere Informationen zu dem Buch sollen Sie nämlich wo finden? Einmal dürfen Sie raten. Eben. Die "Tabuisierung von problematischen Themenbereichen", die Sie aus diesem Interview herauszulesen glauben, ist also tatsächlich nur Ihre eigene Fata Morgana. Was nicht heißt, dass es nicht Muslime gebe, die es sich allzu bequem machen, und lieber nichts herausforderndes oder kritisches lesen. Und wissen Sie warum? Weil sie (die Muslime) nun mal auch nur Menschen sind, und Menschen neigen dazu, sich die eigene Welt bequem zu machen. Das ist kein rein muslimisches Phänomen.
16.11.19
20:04
Tarik sagt:
@ charley Das ist genau mein Punkt: Man baut auf vorangegangenes Wissen auf. Die großen arabischen und persischen Denker fielen vor allem durch zwei Dinge auf. 1. Eine vornehme Zurückhaltung der eigenen Person. Häufig nennen sie ihr eigenes Werk schlicht einen „Kommentar“. Auch wenn Sie eine völlig neue Theorie einführten. Dies führte bei einigen europäischen Orientalisten oder Philosophiehistorikern zu der Fehleinschätzung, dass die Muslime nur Kommentatoren gewesen wären ohne originelles Denken. 2. Quellenangaben. Es gehörte zum guten Ton, dass man angab, wer was wo schrieb und was man dazu zu sagen hätte. Im Gegensatz dazu haben wir in der europäischen Spätscholastik und auch Rennaissance häufig ein sogenanntes „name dropping“. Nicht nur, wenn es um muslimische Autoren ging, deren Vorarbeit man nicht selten unterschlug. Ein Leibniz bsp. ließ unter dem Teppich kehren, wie sehr in Spinoza tatsächlich beeinflusst hatte. Ich spreche an, dass man in Europa gerne nur Athen, Rom und Jerusalem als geistige Erzväter nennt. Aber die islamischen Einflüsse eben nicht. Wissen Sie, warum griechisches Denken so populär in der islamischen Welt wurde? Weil sie in vielem mit dem eigenen islamischen Denken korrespondierte. Aristoteles Ethik der goldenen Mitte entsprach tatsächlich dem islamischen Konzept des Weges der Mitte (was sowohl ein prophetischer als auch koranischer Begriff ist => „Gemeinschaft der Mitte“. Abu Hanifa (siehe Artikel über ihn) ist so ein klassisches Beispiel eines frühislamischen Gelehrten, der inhaltlich viel mit Aristoteles gemein hatte, ohne dass er ihn kannte (denn die Übersetzungen fanden erst später statt). Und wenn der prophetische Ausspruch, wonach Gott für jede Krankheit eine Medizin geschaffen habe, war ein Galen natürlich äußerst interessant. Wie der Philosoph al-Kindi bereits vor langer Zeit sagte: „Wir sollten keine Scham empfinden, die Wahrheit anzuerkennen und sie zu verarbeiten, von welcher Quelle sie kommt, selbst wenn sie uns von früheren Gesellschaften und Völkern gebracht wird.“ Passend zum prophetischen Ausspruch: „Sucht nach Wissen, und sei es in China“ (der Überlieferungsstufe hier ist zwar eher schwach, aber der Ausspruch war populär und einflussreich) Ghazali kritisierte jedoch die seiner Meinung nach blinde Begeisterung für die Altgriechen – er plädierte dafür, seinen eigenen Verstand zu gebrauchen. Und hier setzt er mit aus seinem eigenen Biographie nachvollziehbaren radikalen und methodischen Zweifel an. Der Philosoph Muhammad Iqbal führte sehr gut aus, wieso Ghazali in der islamischen Welt de facto die gleiche Wirkung hatte wie seinerzeit Kant mit seiner Kritik der englischen Skeptiker, allen voran Hume. Mit dem Unterschied, dass Ghazali ein wenig zu einer anderen Schlussfolgerung kam als Kant. Dass Thomas von Aquin in diesem von ihnen genannten Punkt Ibn Rushd widersprach, ändert nichts an dem Einfluss arabischen/persischen Denkens. Denn eine Entwicklung entsteht durch die Kritik an dem Vorwerk. Aquin hat Ibn Rushd über 500 Mal zitiert, sein eigenes Konzept hätte er ohne den Andalusier überhaupt nicht entwickeln können. Und eine Entwicklung findet eben im Diskurs statt. Das heißt auch durch Kritik an Punkten des Vordenkers. Wobei man bei Aquin vorsichtig sein sollte. Karam Kella hat anhand des Beispiels der „doppelten Wahrheit“ aufgezeigt, dass Aquin, der ja als Ideologe im Auftrag der Kirche schrieb (es steht ja außer Frage, wer mit „Summa gegen die Heiden“ gemeint ist), gerne auch einen vermeintlichen Ibn Rushd (nämlich Averroisten wie Brabant) mit einem tatsächlichen Ibn Rushd widerlegte. Denn Ibn Rushd lehrte nicht, dass es eine doppelte Wahrheit gebe, sondern nur zwei Wege zur EIN und derselben Wahrheit. Bei Aquin selbst kann man mit einigem Recht in Frage stellen, ob es sich bei ihm – der stets sein Ergebnis im Voraus kennt – überhaupt um einen echten Philosophen handelt. Ansonsten war Ibn Rushd für den weiteren Verlauf der Philosophie in der islamischen Welt relativ bedeutungslos, im Gegensatz zu Europa. Warum? Weil man in Europa Aristoteles durch ihn wiederentdeckte, während in der islamischen Welt wiederum Aristoteles längst ein alter Hut war. Und Ibn Rushd argumentierte rein aristotelisch, dabei war man über den schon längst hinaus. Inzwischen kommentierte man in der Philosophie Ibn Sina. Ghazali unterscheidet sich von Ibn Rushd vor allem dadurch, dass er weder Avicennist noch Aristoteliker ist, sondern einfach nur Ghazali. Die islamische Welt ging einen anderen philosophischen Weg – was Europa (bis vor ganz kurzer Zeit) entging, weil Europa spätestens ab der Rennaissance mit sich selbst beschäftigt war. Nur weil man etwas nicht kennt, heißt das nicht, dass es nicht existiert ;-) Durch die Entdeckung Amerikas war der Orient nunmehr ein Akteur von vielen. Und in der Philosophie hieß es: Cartesianische Eindeutigkeit im Westen, Ambiguitätsphilosophie im Osten (einfach gesagt). Man schaue sich die Philosophie im Timuridenreich, im Ayyubidensultanat, im Osmanischen Reich, im persischen Safawidenreich oder bei den Mogulen an – von einem „Ende der Philosophie mit dem Tode Ibn Rushds“ kann keine Rede sein, nicht mal ansatzweise. Siehe: Thomas Bauer, Frank Griffel, Dimitri Gutas, Peter Adamson, Oliver Leaman, Tim Winter, Herny Corbin, William Chittik, Seyyed Hossein Nasr, etc.pp. Aristoteles war einflussreich in der muslimischen Welt, aber nicht weniger war es Platon. Tatsächlich sehen wir, dass in vielerlei Hinsicht wir es beim Islam auf unterschiedlichen Ebenen mit einer Art Ausgleich zwischen Aristoteles und Platon haben. Das sehen wir auch in der in den unterschiedlichen Ausprägungen des klassischen Islams. Auf der einen Seite die Logik-verehrenden Kalam-Gelehrten, auf der anderen Seite die leidenschaftlichen Sufis. Und dieses Spannungsverhältnis brachte immer wieder kreative Denker hervor, die einen Ansatz der Synthese vertraten. So etwas suchen wir in der klassischen islamischen Gelehrsamkeit vergeblich. Heftige Kritik an einer Theorie, ja (siehe Ghazali gegen Ibn Sina). Aber name dropping, um der Popularität willen und um einen Gentleman spielen zu können? Bertrand Russell (ohne zu wissen, woher Descartes seine „Ideen“ hatte, nämlich von Ghazali), merkte auch verwundert an: „Sein (Descartes) Werk erweckt den Eindruck, in kurzen Perioden starker Konzentration entstanden zu sein; … denn anders sind derartige Leistungen kaum zu erklären.“ Im Gegensatz dazu sind sowohl im Kalam als auch in der Hikma jegliche Gedankengänge und Theoriegebäude nachvollziehbar, ebenso wie eine lange Tradition philosophischen Diskurses – und keine „Geburt der modernen Philosophie durch einen Descartes“ (wo sich Historiker darüber wundern, wie ein eher wenig arbeitender Gentleman zu solchen Leistungen kam). Und nun, aufgrund der Unkenntnis über die islamischen Zuflüsse für das europäische Denken zu behaupten, es gebe keine originellen oder interessanten islamischen Ansichten zu „dem Bösen“, ist eine absolut unbegründete Arroganz. Lesen Sie bsp. Ibn Arabis „Buch der Liebe“. Oder eben das hier besprochene Buch (das ich auch noch nicht kenne).
17.11.19
20:04
Tarik sagt:
"Leider bringen Sie nicht einen einzigen Gedanken zu der Leere bzgl. der Frage, die oben aufgetaucht ist. Das wäre nämlich interessant gewesen, darum schrieb ich. So ist ihre Auflistung der wirklich großen Denker des arabischen Kulturraumes auch viel Schaumschlägerei und hat mit der Thematik konkret nichts zu tun." (charley) Lesen Sie bitte nochmal. Leider hat islamiq nicht alle meine Kommentare umgehend veröffentlicht, sondern anfangs nur zwei, weshalb der Eindruck entsteht, es fehlte irgendetwas. Beispiele und Buchempfehleungen habe ich genannt. Die Auflistung großer Denker erfolgt nicht der Auflistung zuliebe, sondern ist eine Reaktion auf ihre Behauputung, dass man im islamischen Denken nicht finden könne. Dass Gott nichts böses kreieren könne, da die Gerechtigkeit eines seiner Attribute war, war eine der Grundthesen der mu'atezilitischen Theologen. Tatsächlich war die Frage des Bösen eines der am heißesten diskutierten Themen. Entwicklung entsteht durch Diskurs. Alleine anhand der Biographie des ebenfalls an Samarkand lehrenden at-Taftazani (gest. 1390) - der mit mu'atezilischen Theologen disputierte, sehen wir, dass die Mu'ateziliten tatsächlich wesentlich länger einflussreich waren, als bislang vermutet. Tatsächlich ist es eher so, dass ich als Kenner der Materie eher die Qual der Wahl habe, welchen Gelehrten ich ihnen empfehlen kann, der sich auf originelle Art und Weise mti dem Thema "das Böse" befasst hat. Es gibt hier keine Leere, diese vermuten sie lediglich, weil sie eine Wissenslücke haben (was angesichts der im deutschsprachigen Raum eher dürftigen Quellenlage kein Vorwurf ist). Da ich persönlich diesem Gelehrten besonders zugetan bin, empfehle ich ihnen Ibn Arabi. Entweder Primärliteratur, also seine "Abhandlungen über die Liebe" oder aber auch als Sekundärliteratur im Werk "Gott und das Übel: Die Theodizee-Frage in der Existenzphilosophie des Mystikers Muhyiddin Ibn Arabi" von Selahattin Akti. Als eine Ansichten von vielen.
17.11.19
20:33
Charley sagt:
@Tarik: "Jedem Autor dieselbe Frage zu stellen" geschieht in der Artikelserie, deren Auftakt immer heißt: "Autoren schreiben hunderte Seiten. Doch was passiert, wenn sie ihr Buch auf seine Essenz herunterbrechen müssen?" Nicht aber in dem hier gemeinten Aufsatz. Insofern hätte der Befragte Autor gern etwas "mehr Butter bei die Fische tun" können. Wenn ich also im Internet nach dem Theologen suche, so ist das Interesse, weil der im Artikel interviewte Autor eigentlich nur "einen leeren Karton" anbietet. Das ist nicht mal ein Appetizer. Sodann verweisen Sie auf eine hochakademische Fragestellung, für die man viel Fachwissen haben muss, um fachkundig mitzureden, klar. Zugleich ist die jeweilige Fragestellung allerdings eine solche, die in die Alltagssituationen (religiöse Praxis) hinein greift, die sogar das religiöse Selbstverständnis bestimmt. Und da werden akademische Elfenbeintürme nicht berücksichtigt. Wer nicht Forschung um ihrer selbst willen (was auch durchaus berechtigt ist), sondern Forschung, die das Leben bereichern will, betreibt, darf gern tatsächliche Gedanken äußern. Ein Autor, der sich hier äußert, könnte also sehr wohl sich aufgefordert fühlen, zumindest die Fragestellung zu eröffnen, also in menschlicher HInsicht den (weil "Religion") existenziellen Konflikt, das Problem aufzuzeigen, in dem man sich finden könnte. Die (akademische oder praktische) Eröterung, Beantwortung dieser Fragestellung wäre ja noch ein weiterer Schritt. D.h. also, inwiefern seine Fragestellung für den konkreten Alltagsmenschen relevant sein könnte. Dahin gehend war meine Kritik gemeint über die Nachfrage, etwas substantiell Inhaltliches zu bieten hinaus. Wenn ich Fachwissenschaftler wäre, so könnte mich so etwas interessieren bis in die haarspalterische Frageerörterung. Bin ich aber nicht. Während der Autor NICHTS zur Thematik sagt, habe ich wenigstens einige Dinge dazu geäußert, die mir zu der Fragestellung einfallen. Wenn ich bedenke, dass zu eben dieser Fragestellung ich von den konkreten Moslems, die ich dazu höre, eben Doktrin, nicht hinterfragte Postulate höre, so bricht das auseinander. Vielleicht lebt im Islam ein ähnlicher Konflikt wie im Christentum, wo das, was in den Kirchen gepredigt wird, so ziemlich nichts mehr zu tun hat mit dem, was in der historisch-kritischen Forschung passiert. Etwas ähnliches stünde dem Islam noch bevor. Einen Ansatz dazu sehe ich in dem Forscherkreis "inarah" um Prof. Dr. Ohlig. Da löst sich der Islam, der Koran, "Mohammed" allerdings in ähnlicher Weise auf, wie in der Bibelforschung heutzutage sich die Bibel usw. selbst aufzulösen beginnt. Einen Ausweg aus solch einem Dilemma sehe ich allerdings nicht in religiöser "Massenmenschhaltung", sondern gerade darin, dass man die existenziellen Fragen verbindet mit dem existenziellen Selbstverständnis. Dann aber entsteht kein abgehobener Wissenschaftlerzirkus, sondern ein meditativ-mystischer Prozess, meiner Meinung nach der eigentliche Wert dessen, wovon Religionen nur das Einladungsschreiben sind. Gerade aus solcher Erfahrung heraus, geben dann große Geister diejenigen Gedanken und Ideen, die dann von den (wissenschaftlichen) Kommentatoren zerdacht (!) werden. Aber das Auffinden dieser Ideen ist auf einem anderen Weg zu finden als demjenigen, auf dem die Kommentare entstehen. Insofern danke ich übrigens für den Hinweis auf Ibn Arabi.
17.11.19
23:01
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