Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Errichten von Moscheen und sie anschließend mit leben zu füllen. Aufgrund der schwierigen Lage bei der Kaaba zu beten, richteten Sahâbis Gebetsräume in ihren Häusern ein. Das erste Gemeinschaftsgebet in Mekka verrichteten die Muslime in der Wohnung von Arkam bin Abil Arkam. Daher soll Arkams Wohnung auch „Dâr al-Islâm“ (Haus des Islams) genannt worden sein. Erst nachdem Umar den Islam angenommen hatte, konnten die Muslime unter seinem Schutz direkt bei der Kaaba beten.
Wo auch immer sich Muslime niederließen, bauten sie als erstes Gebetsstätten und Moscheen. Als die ersten Muslime von Mekka nach Medina auswanderten, gestalteten sie als erstes einen Dattelhain bei Kubâ zur Gebetsstätte um. Während der Hidschra des Propheten nach Medina ließ er den Gebetsplatz ausbauen und errichtete dort die berühmte Kubâ-Moschee. Als er Medina erreichte, ließ er zunächst einen Gebetsplatz vergrößern, noch bevor er seine eigene Wohnung baute. Dieser Gebetsplatz sei uns bis heute noch als „ar-Rawda al-Mutahhara“ in der Prophetenmoschee erhalten. Dem Propheten folgend errichten Muslime dort, wo sie leben, Gebetsstätten und Moscheen. Heute gäbe es in ganz Europa Tausende solcher Bauten. Jeder könne sich an der Umsetzung beteiligen, indem er oder sie ein Teil der Moscheegemeinden werde, diese als Mitglied unterstütze und andere dazu anrege.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das wiedererwachen durch das Gebet. Das Gebet sei der konkreteste Ausdruck eines Gläubigen für seine Hinwendung an Allah. Es sei der übereinstimmende gemeinsame Gottesdienst von den Gemeinschaften jedes Propheten. Abraham bat seinem Schöpfer für seine Nachkommenschaft, das Gebet nie zu vernachlässigen. Moses, der die göttliche Botschaft erhielt, Allah zu dienen und das Gebet zu verrichten. Für Jesus (Isa) sei das Gebet unverzichtbar, auch ihm wurde auferlegt, wo immer er auch sei, zu beten. Das Gebet gelte als Zeichen für Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit, Selbstlosigkeit für und Hingabe an Allah.
Für den Muslim sei das Gebet eine Wiederauferstehung. Mithilfe des Gebets werde man geläutert, erfrischt und gestärkt. Auch sei das Gebet das Schutzschild, der vor jeglichem Bösen und vor Sünden beschützt. Der Prophet bezeichnete das Gebet als sein Augenlicht und den Schlüssel des Paradieses. Demnach sei das Gebet stets im Zentrum seines Lebens gewesen, sogar in seinem letzten Atemzug. Man dürfe nicht vergessen, dass Gebete die Errettung seien.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Gefährten des Propheten. Sahaba nenne man die Weggefährten und Freunde des Propheten, die ihn mindestens einmal zu sehen bekommen und an seiner Gesprächsrunde teilgenommen haben. Sie verfügen im Islam über einen ganz besonderen Stellenwert und fungieren für Muslime oftmals als Vorbilder.
Die Liebe zu den Weggefährten sei für einen Muslim die notwendige Konsequenz der Zuneigung und Verehrung für den Propheten. Ihnen zu grollen und ihnen Hass entgegenzubringen bedeute automatisch auch den Propheten zu hassen. Aus diesem Grund gehöre es zu dem muslimischen Selbstverständnis den Propheten und seine Weggefährten zu lieben und ihrer Fährte zu folgen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.