Kritik

„Islam.Macht.Schule.“: Islam-Framing vom Feinsten

Der ARD-Film „Islam.Macht.Schule.“ ist ein gutes Beispiel für Framing zum Thema Islam. Alicia Kleer hat die Dokumentation für IslamiQ analysiert.

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2019
Screenshot aus dem Film Islam.Macht.Schule - Streit um den islamischen Religionsunterricht © ARD Mediathek, bearbeitet by iQ.
Screenshot aus dem Film Islam.Macht.Schule - Streit um den islamischen Religionsunterricht © ARD Mediathek, bearbeitet by iQ.

Insgesamt erscheint der ARD-Film „Islam.Macht.Schule“ ausgewogen. Diverse Akteur*innen kommen zu Wort, unterschiedliche Meinungen werden repräsentiert. Guter Journalismus könnte man sagen – auf den ersten Blick.

Im Titel steckt der Teufel

Betrachtet man allerdings bereits den Titel genauer, wird das Ganze etwas eigenartig. Was lässt sich alles hineininterpretieren in das Wortspiel „Islam.Macht.Schule“? Islam macht Schule? Oder Islam hat Macht über die Schule? In jedem Fall bleiben Islam und Macht hängen. Ein altbekanntes Muster: Der Einfluss des Islams in Deutschland sei zu groß, die Islamisierung des Abendlandes… Dazu kommt der Untertitel: „Streit um den islamischen Religionsunterricht“. Egal um was es im konkreten Fall geht – alle Themen mit vermeintlichem Islambezug stehen erst einmal unter dem Problemframe: Irgendwas stimmt nicht.

Ganz eindeutig problematisch ist das Intro des Beitrags: Bilder von bärtigen Männern, IS-Flaggen, Maschinengewehre. Die Sprecherin kommentiert: „Seit etwa 20 Jahren sehen wir solche Bilder. Die Folge: Viele Menschen setzen den Islam mit Aggressivität, Gewalt und Krieg gleich.“ Schnitt: Schüler*innen betreten ein Klassenzimmer, während die Sprecherin sagt: „Eine neue Generation junger Muslime will dieses Bild korrigieren – dafür wollen sie die Fesseln der religiösen Tradition ablegen.“

Was hat der „IS“ mit „IRU“ zu tun?

An diesem Einstieg lässt sich exemplarisch zeigen, wie die Darstellung von Themen mit (vermeintlichem) Islambezug in deutschen Medien – mit wenigen Ausnahmen – funktioniert. Als erstes werden Bilder des IS gezeigt. Durch den Kommentar der Sprecherin wird eingeordnet: So sehen wir den Islam im Fernsehen normalerweise – hier wollen wir es anders machen. Allerdings bleibt die Frage: Wieso zeigt man diese Bilder überhaupt, wenn sie doch mit dem eigentlichen Thema, islamischer Religionsunterricht (IRU) an deutschen Schulen und Universitäten, überhaupt nichts zu tun haben? Erklärt wird damit nichts. Verstärkt wird allerdings die assoziative Verknüpfung von Islam und Terror. Nicht nur, weil die zwei Szenen – IS und Schüler*innen im Klassenzimmer – unmittelbar hintereinander gezeigt werden und so das Gefühl eines Zusammenhangs erzeugt wird, sondern auch, weil die gleiche bedrohliche Musik aus Szene eins in Szene zwei weitergespielt wird. So geht Framing. Zudem betreten die Schüler*innen in Zeitlupe das Klassenzimmer, was zusätzlich den Effekt einer Bedrohung erzeugt, der der Szene eigentlich nicht angemessen ist.

Beide Effekte – Zeitlupe und bedrohliche Musik – sind Stilmittel, die durch den ganzen Film hinweg verwendet werden. Die Musik variiert jedoch: Hin und wieder versucht man es auch mit „orientalisch“ klingenden Tönen. Damit wird verfremdet, orientalisiert, das Gezeigte „woanders“ verortet.

„Konservative“ vs. „Liberale“!?

Eine weitere Problematik besteht in der starken Verallgemeinerung und Dichotomisierung. Auf der einen Seite stehen die „liberalen“, auf der anderen Seite die „konservativen“, wahlweise auch „traditionellen“ Muslim*innen. Dabei zerreißt anscheinend „der innere Kampf zwischen dem strengen Glauben und ihrem Wunsch nach einem modernen Leben“ die Herzen der Liberalen. Der Wunsch nach diesem modernen Leben wird scheinbar vor allem von „den eigenen Leuten“ verhindert: „Weil die Liberalen traditionelle Grenzen aufbrechen, ziehen sie die Wut der Konservativen auf sich.“

Aber wann ist man liberal und wann konservativ? Und wer entscheidet das? Wie kommt man auf die Idee, dass sich das so leicht einteilen ließe? Was ist mit anderen innerislamischen Verortungen, wie verschiedenen muslimischen Strömungen?

Konservativ und traditionell scheinen grundsätzlich alle Eltern der Schüler*innen und Student*innen zu sein, sowie alle Moscheen. Diesen Effekt erzeugen etliche Kommentare der Sprecherin: „Der Islamunterricht hilft den Schülern ihren Glauben zu reflektieren. Hier können sie Fragen loswerden, die sie sich zu Hause, oder in der Moschee nicht trauen zu stellen.“ Sowie: „Bernd Bauknecht ist sich sicher: Alle muslimischen Schüler sollten islamischen Religionsunterricht bekommen. Denn das Wissen über die Religion schützt vor Extremismus.“ Und zuletzt: „In NRW wird er [Islamunterricht] jetzt ausgebaut. Für Bernd Bauknecht ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Er hofft, dass in Zukunft mehr jungen deutschen Muslimen geholfen wird, ihre Identität zu finden und damit verhindert werden kann, dass sie in die Arme von religiösen Extremisten geraten.“

Die liberale Mehrheit wird zwar beteuert, gleichzeitig wird jedoch immer wieder die Übermacht der Konservativen betont und die Liberalen als Ausnahme dargestellt. So wirkt es, als sei doch die Mehrheit der Muslim*innen den Konservativen zuzuordnen. Ihre Macht scheint sich in den Moscheen zu ballen: „Köln-Ehrenfeld: Eine imposante Moschee mitten im Viertel. Ein Ort zum Beten und ein Ort der Macht.“

Suspekte Muslim*innen

Über die Moschee, in der der Vater von Müberra Yıldız, einer angehenden Islamlehrerin betet, heißt es: „Hier gelten die alten Regeln noch. Wer sich an die religiösen Gebote hält, wird anerkannt. Wer die Gebote missachtet ausgeschlossen. Dieser einfache Grundsatz hält die traditionellen Muslime zusammen. Hier spricht man eine einfache Sprache.“ Dabei kritisiert besagter Vater ganz richtig: In Universitäten wird eine Sprache gesprochen, zu der nicht alle Zugang haben. Der Kommentar der Sprecherin degradiert die Moscheebesucher jedoch eindeutig als einfältig.

Dass der Rückzug der Generation der Gastarbeiter*innen in die Moscheen auch etwas damit zu tun haben könnte, dass keinerlei Versuche veranstaltet wurden, sie in der Mehrheitsgesellschaft einzuschließen, wird in dem Film nicht erwähnt. Hier wird ein sehr klassisches, stereotypes Bild bestätigt: „Die“ leben in einer Parallelgesellschaft, weil sie es gerne so möchten.

Die Auseinandersetzungen der angehenden Islamlehrerin Yıldız mit ihrem Vater werden ausschließlich entlang dem Erklärungsmuster „unterschiedliche Islamvorstellungen“ erläutert, obwohl es sich dabei sicher ebenso sehr um einen klassischen Generationenkonflikt handelt. Das ist exemplarisch dafür, dass alles, was „mit Islam zu tun hat“ ausschließlich über die Kategorie Islam interpretiert und analysiert wird. Parallelgesellschaft weil Islam, Krieg weil Islam, Hass weil Islam. Sozioökonomische Faktoren werden ausgeblendet. Islam als Erklärung erscheint ausreichend.

An einer weiteren Stelle wird das Gesagte durch die Einordnung der Erzählerin ebenfalls in ein negatives Licht gerückt. Nurhan Soykan, Mitglied des Koordinationsrates der Muslime, erklärt: „Jeder darf seine Ansichten haben, aber ich bin auch dafür, dass zum Beispiel eine Organisation, die eine andere theologische Auslegung hat und ein anderes Bekenntnis hat als wir ihren eigenen Religionsunterricht bekommt.“ Die Sprecherin kommentiert: „Im Klartext heißt das: Die Konservativen wollen ihren eigenen Religionsunterricht. Die liberalen Verbände sollen draußen bleiben.“ Das ist eine mögliche Interpretationsweise. Aus dem Gesagten geht das jedoch alles andere als eindeutig hervor.

Der Effekt einer gruseligen Parallelwelt wird nicht nur durch den Einsatz von Zeitlupe und Musik erzeugt. Immer wieder wird auch betont, ob der Filmcrew erlaubt wurde zu filmen, oder nicht: „Unseren Dreharbeiten hat er sofort zugestimmt“, so die Sprecherin an einer Stelle. Das suggeriert, dass es dem hier behandelten Professor grundsätzlich erst einmal nicht recht sein könnte, zu zeigen, was in seinem Unterricht geschieht. Es erzeugt das Gefühl man hätte es mit etwas Zwielichtigem zu tun. Einen ähnlichen Kommentar macht die Sprecherin über den Islambeirat in NRW: „Ein halbes Jahr lang haben wir versucht von einem Beiratsmitglied ein Interview zu bekommen – ohne Erfolg.“ Auf die gleiche Weise spricht sie über eine Hochzeit zwischen einem Christen und einer Muslimin: „Eine solche Hochzeit wollten wir zeigen. Die Braut hatte uns zunächst die Erlaubnis erteilt. Sie im Nachhinein aber zurückgezogen.“ Beide Stellen sind zudem ebenfalls mit bedrohlicher Musik unterlegt.

Dass die Filmcrew die Erlaubnis zum Dreh bekommen oder nicht bekommen hat, ist offensichtlich Fakt. Allerdings ist die Frage, weshalb dieser Fakt als relevant erachtet und gleich drei Mal erwähnt wird. Die Auswahl und Anordnung der Fakten und Bilder sind es, die eine Thematik auf eine bestimmte Art und Weise framen. Ob entsprechendes auch bei einem vergleichbaren Beitrag ohne „Islam-Bezug“ erwähnt würde, lässt sich an dieser Stelle nur spekulieren. In jedem Fall erzeugt das Erwähnen den Effekt einer „anderen Welt“, zu der die Zuschauer*innen keinen Zugang haben zwielichtig und potenziell gefährlich.

Homogenisierend, dichotomisierend, unterkomplex

Um es auf den Punkt zu bringen: Homogenisierend, dichotomisierend und unterkomplex teilt der Beitrag Konservative und Liberale in feste Gruppen. Musik und Zeitlupe, sowie diverse sprachliche Zuschreibungen festigen das Bild eines bedrohlichen, rückständigen und konservativen Islams. Der gesamte Beitrag bleibt dem Frame „Islam=Problem“ verhaftet.

Darüber, ob dieses Framing von den Filmemacherinnen beabsichtigt ist, lässt sich nur spekulieren. Sich auf die Frage der Intention zu konzentrieren, verkennt allerdings den strukturellen Kern des Problems. Den ganzen Produktionsprozess kann man sich eher wie eine Art Backmischung vorstellen. Alle Zutaten sind bereits da. Wir kennen sie auswendig, weil so Islamdarstellung in deutschen Medien und der „Islam-Diskurs“ in Deutschland im Allgemeinen eben funktionieren. Das  verantwortungsvolle Produzieren medialer Inhalte erfordert deshalb die gezielte Reflektion einer beinah reflexiven Verwendung gewisser Bilder, eines gewissen Vokabulars und gewisser Erklärungsmuster – und dann die Suche nach Alternativen.

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Wer seine Kinder zu einem kompetenten Islamunterricht schicken will, soll sie im Wochenendkurs einer Moschee seines Vertrauens anmelden. Islamischer Religionsunterricht in Schulen ist an sich eine gute Idee und ein Grundrecht der Muslime, ersetzt aber nicht den Unterricht in der Moschee. Terrororganisationen oder Sekten wie "Liberale Muslime" als Extrembeispiele haben in Deutschland keine Basis. Sie im Kontext des Islamischen Religionsunterrichts zu erwähnen ist irreführende Propaganda. Man sollte sich derartige Sendungen nicht antun. Im Idealfall sollte man den Propaganda-Kasten voller Negativität - genannt TV - gar nicht erst ins Haus lassen. Nachrichten gehören sowieso boykottiert. Und plötzlich hat man dann mehr Zeit für sich selbst und seinen eigenen Kopf, anstatt sich von TV-Sendungen manipulieren oder von irgendwelchen Nachrichten verunsichern zu lassen. Ein Buch zu lesen, welches hier bei Islamiq empfohlen wird, ist da viel sinnvoller.
21.11.19
1:46
Johannes Disch sagt:
@Ethiker (20.11.19, 8:53) Ihr Post ist ein klassisches Beispiel für die Konstruktion des muslimischen Opfermythos. Wir konstruieren Muslime nicht als Fremde, sondern Muslime separieren sich oft selbst. Muslime bestimmen ihre Identität noch immer nicht als Individuen eines demokratischen Gemeinwesens, sondern als Umma-Kollektiv. Sie verstehen sich vor allem und in erster Line als Muslime und nicht als Staatsbürger islamischen Glaubens. Kurz: Die Religion hat für Muslime auch in der neuen selbst gewählten Heimat eine noch immer viel zu hohe Bedeutung. Das ist überhaupt eines der größten Probleme des Islam: Die fehlende Individual-Identität. Stattdessen definiert man sich als Kollektiv einer fiktiven "Umma." Ein Beispiel dafür ist auch die seltsame Rehe hier bei "Islamiq": "Deutschland, deine Umma." Es gibt keine deutsche "Umma." Genauso wenig wie eine italienische, niederländische oder... Der Begriff "Umma" ist universal und meint die Gemeinschaft aller Muslime. Angesichts solcher Wortspiele ist es nicht verwunderlich, wenn es Vorbehalte gibt gegenüber Muslimen. Ebenso fragwürdig sind Aussagen gewisser gewichtiger muslimischer Vertreter. So behaupten Aiman Mazyek-- Vorsitzender des Zentralrats der deutschen Muslime-- und Sawsan Chebli-- ihres Zeichens Staatssekretärin in Berlin-- doch allen ernstes, die Scharia wäre mit der Demokratie vereinbar. Nein. Ist sie nicht. Kein Wunder, dass Skepsis herrscht gegen islamischen Religionsunterricht. Der deutsche Staat muss sicher stellen, dass es ein Islam-Unterricht ist, der sich ohne Wenn und Aber an den Werten unserer Verfassung orientiert.
21.11.19
13:54
Dr. Lale Akgün sagt:
@ AfganIBruder: Seriöse Antworten bekommen nur Leute, die ihren Namen nennen. AfganIBruder? Mit Pseudonymen und Ihren merkwürdigen Beitrag von Ihrer Nachbarin/Frau etc. kann ich leider nichts anfangen.
21.11.19
19:43
AfghanIBruder sagt:
Fr.Dr. Lale Ändert mein Name den Inhalt ihrer Antwort etwa? Dann möchte ich diesen Inhalt lieber nicht wissen. Das Beispiel mit der Nachbarin sollte ein Versuch sein den Inhalt ihres Beitrags mit einem nichtssagenden Charakter wiederzugeben, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen. Danke für Ihr Verständnis. Wahrscheinlich gehören Sie zu dem Teil der Bevölkerung, die kein Teil rassistischer/antimuslimischer Angriffe wird, weil sich Ihr Alltag in einer vermutlich ganz anderen Ebene abspielt, bei den Reichen und Schönen, Politikern und Witschaftsbossen. Ich bin ebenfalls froh, dass ich nicht allzu oft Opfer solcher Missstände werde, aufgrund meiner beruflichen Stellung vermutlich und damit verbundenen sozialen Status, aber ich erlebe tagtäglich diese unerträglichen Anfeindungen gegenüber Muslimen in Deutschland. Schwierig finde ich es allerdings wenn Menschen wie Sie sich von Ihrem hohen Ross auf das Fußvolk herunterschauend äußern, ohne hierbei den Blick für die Realität zu verlieren, oder doch? Die Medien hatten schon immer einen tragenden Einfluss auf die Stimmung und Haltung der Bevölkerung und zwar seit der Erfindung des Rundfunks, den sogar Göbbels sehr gerne zu Propagandazwecken genutzt hat, indem er von der kampflosen Übergabe feindlcher Truppen hat berichten lassen, während in der Realität tausende auf eine widerwärtige Art und Weise abgeschlachtet wurde... Weitere Beispiele sind Koreakrieg, Golfkrieg usw. Außerdem haben die Meiden es selbst bereits zugegeben, weshalb sich überhaupt erst „Normalität“ in den Alltag der Msulime eingekehrt ist. Mit Normalität meine ich nun die ganz einfachen rassistischen Angriffe. @J. Disch Da bin ich lieber Johannes Disch ganz und gar nicht deiner Meinung, was den Opfermythos angeht. Dass die Muslime Opfer rassistischer Angriffe sind ist keine Frage mehr, sondern Faktund das können Sie sich gerne von allen Muslimen attestieren lassen. Wie weiter oben beschrieben, bleibt die Schwere und Häufigkeit stark vom sozialen Umfeld und Status abhängig. Das entscheidende Kriterium des Opfertums ist und bleibt die Selbstbetroffenheit, welche erst durch das phänotypische Merkmal erst indiziert das Individuum zum Betroffenen macht. Aus der Sicht eines Außenstehenden kann man höchstens mit viel Empathiefähigkeit dieses Gefühl fragmentarisch nachempfinden.
24.11.19
13:10
Johannes Disch sagt:
@AfghanlBruder (24.11.19, 13:10 Ich habe nie bestritten, dass es in Deutschland anti-muslimischen Rassismus gibt. Und ich trete ihm gerade hier auf dieser Seite auch immer vehement entgegen. Aber es gibt eben auch die andere Sete, gerade seitens islamischer Funktionäre und ihrer Institutionen. Hier werden alle Einwände und jegliche Kritik am Islam und an Muslimen pauschal als "Rassismus" abgetan und man flüchtet sich in die Opferrolle. Es gibt beides.
28.11.19
10:16
grege sagt:
„Im Klartext heißt das: Die Konservativen wollen ihren eigenen Religionsunterricht. Die liberalen Verbände sollen draußen bleiben.“ Das ist eine mögliche Interpretationsweise. Aus dem Gesagten geht das jedoch alles andere als eindeutig hervor. Die Fakten sprechen eindeutig gegen die konservativen und im KRM organisierten Islamverbände. Diese haben anderen Organisationen wie z.B. den LMD kategorisch in Stellungnahmen herabgewürdigt, was Hr. Mazyek bereits in Verlegenheit gebracht hat.
28.11.19
18:58
grege sagt:
Mich erstaunt immer wieder, wie einige Muslime sich immer wieder über Attribute wie "konservativ" oder liberal mokieren. Das 2 sachliche Attribute für die Einordnungsmöglichkeit von Weltanschauungen, Religionen oder politischen Strömungen. Ich fühle mich eher einer konservativen Partei zugehörig, was in mir allerdings keine Minderwertigkeitskomplexe gegenüber liberalen Parteien erzeugt. Offenbar leugnen einige Muslime die Vielfalt der eigenen Religionen und tun sich schwer mit dem unterschiedlichen Verständnis anderer von der selben Religion.
29.11.19
23:15
Johannes Disch sagt:
@grege (29.11.19, 23:15 Richtig, sich über Attribute wie "konservativ" und "liberal" zu echauffieren, das ist nicht nachvollziehbar. Es ist klar zu definieren, was unter einer konservativen und einer liberalen Haltung zu verstehen ist. Das gilt bezüglich der Politik und es gilt bezüglich der Religion. Hinsichtlich des Islam kann man einen liberalen Islam kurz wie folgt definieren: Ein liberaler Islam ist einer, der ohne Wenn und Aber mit unserer Verfassung vereinbar ist. Ein Islam, der den eigenen Überlegenheitsanspruch und absoluten Wahrheitsanspruch aufgibt und alle Religionen als gleichwertig anerkennt. Denn genau das verlangt unsere Verfassung! Ein Islam, der Frauen die gleichen Rechte zugesteht wie Männern. Ein Islam, von dem man sich auch gefahrlos trennen kann. Und fertig ist der liberale Islam.
05.12.19
10:38
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