Das Erdbeben in Albanien fordert Dutzende Menschenleben mit Hunderten verletzten. Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) ruft zu Gebeten und Spenden auf.
Bei dem bisher schwersten Erdbeben in Albanien seit Jahrzehnten kamen nach Angaben vom Mittwoch mindestens 29 Menschen ums Leben, 650 weitere wurden verletzt. Es hatte am frühen Dienstagmorgen den Westen des kleinen Balkanstaats erschüttert. Das Institut für Geowissenschaften in Tirana gab die Stärke mit 6,4 an. Das Epizentrum lag zehn Kilometer nördlich der Hafenstadt Durres und 30 Kilometer westlich von Tirana.
In Tirana, Durres und einigen Landgemeinden wie Thumana stürzten Häuser ein, Menschen liefen zu nachtschlafender Zeit in Panik auf die Straße. Auch am Mittwoch vermutet man noch Opfer unter den Trümmern.
In einer Kondolenzmitteilung sprach der KRM den Menschen in Albanien, ihren Freunden und Verwandten in Deutschland, insbesondere auch der Union Islamisch Albanischer Zentren in Deutschland (UIAZD) seine Anteilnahme und Solidarität aus.
„Wir trauern mit unseren albanischen Geschwistern“, so der aktuelle Sprecher des Koordinationsrats der Muslime (KRM) Dr. Zekeriya Altuğ. Nachrichten über die Rettung von Verschütteten ließen die Hoffnung aufleben. „Möge es gelingen, alle Verschütteten lebend zu bergen.“
Alle Muslime und alle Menschen in Europa ruft der KRM weiter auf, für die Erdbebenopfer zu spenden und sie in dieser schwierigen Zeit „in ihre Bittgebete einzubinden“.
Der kleine Balkanstaat, eines der ärmsten Länder Europas, erfährt derzeit viel internationale Solidarität. Die Europäische Union (EU) hatte am Dienstag ihren Katastrophenschutzmechanismus für Albanien aktiviert. Zahlreiche europäische Länder, darunter Deutschland und der Nachbar Griechenland, entsandten Spezialkräfte, die bei der Suche nach Verschütteten helfen.
Auch die islamische Hilfsorganisation HASENE International e.V. wird den Überlebenden ihre Hilfe anbieten. HASENE werde „die Bedürftigen mit existenznotwendigen Gütern wie Zelte, Betten und Decken versorgen“, teilte Geschäftsführer Mesut Gülbahar auf Anfrage von IslamiQ mit. Desweiteren werde man den Menschen dort Lebensmittel schicken.
Bereits am Dienstag hatte es in Bosnien-Herzegowina ein Erdbeben der Stärke 5,4 gegeben. Sein Epizentrum lag etwa 250 Kilometer Luftlinie entfernt von dem des albanischen. Auch hier wurden keine Schäden bekannt. (KNA, iQ)