Ulm

Koranexemplare in Moschee geschändet

Erneut wurde die IGMG Moschee in Ulm angegriffen. Dieses Mal haben Unbekannte Koranexemplare beschädigt und die Gebetsräume beschmutzt. Der Staatsschutz ermittelt.

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2019
Moscheeschändung IGMG Moschee Ulm (c)privat, bearbeitet by iQ
Moscheeschändung IGMG Moschee Ulm (c)privat, bearbeitet by iQ

Wiederholt wurde die Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in Ulm Opfer eines Anschlags. Am Dienstag hatte der Imam der Moscheegemeinde in den frühen Morgenstunden zerrissene Koranexemplare in der Moschee aufgefunden, die zudem mit Wasser zu einer klebrigen Masse geformt und in den Gebetsräumen verteilt wurden. Daraufhin alarmierte die Gemeinde die Polizei. Der Staatsschutz hat nun die Ermittlungen aufgenommen.

Der Vorstandsvorsitzende der Moschee Murat Karadeniz erzählte IslamiQ, dass des Öfteren die Moschee durch Unbekannte beschädigt werde. „Wir finden immer wieder islamfeindliche Parolen und rassistische Symbole wie Hakenkreuze an den Wänden oder Türen unserer Räumlichkeiten“, beklagt Karadeniz. Auch sei die Gemeinde mittlerweile sehr besorgt. „Die Gebete sind nicht mehr so gut besucht wie vor den ganzen Anschlägen. Die Eltern haben Angst ihre Kinder am Wochenende zum Unterricht in die Moschee zu bringen“, so Karadeniz weiter. Laut der Gemeinde sei der Angriff am Montag in den späten Abendstunden durchgeführt worden, da der Imam erst Dienstag früh die Tat entdeckt habe. „Komischerweise waren auch die Überwachungskameras an den Eingängen genau zu dieser Urzeit ausgeschaltet worden“, fügte Karadeniz hinzu.

Zerrissene Koranseiten

Auf Anfrage von IslamiQ teilte die Pressestelle der Polizei Ulm mit, dass sie aktuell nicht von einer Straftat ausgehen können. „In unseren Augen gibt es keine Sachbeschädigung, da nur einige Papierfetzen in den Räumen gefunden wurden“, so der Pressesprecher. Man könne nicht wissen, ob es sich doch nicht um ein Gemeindemitglied handle, der Seiten aus einem Buch rausgerissen, verteilt und die Gebetsräume damit verschmutzt habe, so der Pressesprecher weiter. Auf die Anmerkung, dass es sich bei den Papierfetzen um Koranseiten handle, sagte der Pressesprecher, dass dies auch in die Ermittlungen aufgenommen wurde, jedoch kaum nachweisbar sei. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

Brandanschlag auf IGMG Moschee in Ulm

Im März letzten Jahres wurde die IGMG Moschee in Ulm (BaWü) das erste Mal Opfer eines Angriffs. Unbekannte hatten mehrere Molotowcocktails auf die Fenster geworfen. Glücklicherweise konnten die Brandsätze die Fensterscheiben nicht durchschlagen. Daraufhin wurden drei junge Männer verdächtigt, die anschließend im April diesen Jahres zu einer mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Das Landgericht Ulm sah die Tatbestände des versuchten Mordes und der versuchten Brandstiftung als erwiesen an und verhängte Haftstrafen von drei Jahren und neun Monaten sowie fünf Jahren und sechs Monaten

Zu dem Brandanschlag hatte sich die Gruppe nach Überzeugung des Gerichts im März 2018 verabredet. Die Männer wollten damit auf die Notlage von Kurden in Syrien und die Eroberung der vor allem von Kurden bewohnten nordsyrischen Stadt Afrin durch türkische Streitkräfte aufmerksam machen und dagegen protestieren. Als Ziel wählten die Männer eine Moschee aus. Die Angeklagten hätten dabei den möglichen Tod von Menschen billigend in Kauf genommen. Das Gericht hatte den Vorwurf der Anklage, die Männer hätten aus niederen Beweggründe gehandelt, nicht anerkannt.

910 Übergriffe auf Muslime und Moscheen

Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 910 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben. Bei fast allen Straftaten gehen die Behörden davon aus, dass es sich bei den Tätern um Rechtsextremisten handelt. Es sei dabei um Nazischmierereien, Drohbriefe, Beleidigungen, Sachbeschädigung und Volksverhetzung gegangen. Über die Höhe des Schadens konnte das Ministerium keine Angaben machen.

Leserkommentare

Kafira sagt:
Liebe Leser, 1) Weshalb war denn die Ulmer Moschee " am späten Abend " nicht verschlossen? einbruchsicher verschlossen? Wie die Tür jener Synagoge, an dem der Amokläufer sich die Zähne abgebissen hat? 2) Islamiq.de beschreibt öfters Brandanschläge an Moscheen, in denen Menschen wohnen und schlafen. Dass deswegen noch keiner sein Leben verloren hat, ist purer Zufall. Diese Brände zeigen aber, dass es unverantwortlich ist, in einer Moschee zu wohnen. Wenn die Mufties selber nicht weise genug sind, sollte der Gesetzgeber das Moscheische Übernachten verbieten, unter Strafe stellen. 3) Der Kamera dem Strom zu unterbrechen ist ein einfacher und bekannter Ganoven Trick. Deshalb gibt es gepanzerte Kamera-Gehäuse mit eingebauter Batterie. Kafira.
12.12.19
0:09
Yusuf sagt:
In einer Moschee finden rund um die Uhr Gottesdienste statt ( von morgens 5 bis spätabends), die vom Imam geleitet werden. Deswegen wohnt der Imam meistens in der Nähe oder in einer extra Wohnung im Moscheekomplex.
13.12.19
15:36
IslamFrei sagt:
Liebe Leser, Islamiq.de berichtet: " Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 910 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben. " ------------- Keine andere Religion oder Sekte als der Islam erreicht auch nur 1 % dieser sog. " Angriffe ". Meiner Meinung nach ' verdient ' sich die Ideologie Islam diese offene Feindschaft redlich selber. Durch ihr imperialistisches und agressives Verhalten. Die Deutsche Bevölkerung durchschaut das Spiel und lehnt den islam strikt ab. Mufties und " Gläubige " versuchen herauszufinden, wie weit sie gehen können. Islamgegner zeigen mehr als deutlich, dass der politische Islam hier nicht wilkommen ist. So lange die Muslims ihr feindich-agressives Verhalten pflegen - - Kopftuch, Minaretten, Burkini, Ausländische Finanzierung - - So lange wird es GegenMassnahmen derer geben, welche den Islam zurecht als Bedrohung sehen. Auch wenn nicht alle diese Massnahmen von Deutsches Recht gedeckt sein solltten. Da ist noch ' viel Luft nach oben ' , wie ein Islamiq.de-Bericht einmal erwähnt hat. IslamFrei
14.12.19
1:06
Kritika sagt:
An Yusuf und Mitleser Dass in einer Moschee " rund um die Uhr " Gottesdienste statt finden, wusste ich nicht. Vielen Dank für die Info. Wahrscheinlich recht stressig für den jeweiligen diensthabenden Muftie? Erzählt der dann rund-um-die-Uhr ständig den selben Text? Und kommen dann ständig die selben Gläubige? oder sind es immer wieder neue? Eine der wenigen Moscheen, welche ich besucht habe, war die Blaue Moschee in Istanbul. Da war die ganze Zeit kein Priester oder Muftie zu sehen; wohl aber viele schöne Teppiche. Wenn man den Rand umschlug, wurden Namen bekannter (auch ) Deutscher Firmen sichtbar, welche den Teppich wahrscheinlich bezahlt haben. Gut, dass wir die Schuhe ausgezogen hatten. Es ist Allah sichert nicht Recht, dass " in Seinem Haus " in Ulm Vandalen hausten. Dennoch kommt so etwas eher häufig denn selten vor. würde mich sehr interessieren, wie Berufs-Mufties in solchen Fällen die offensichtliche Gleichgültigkeit Allahs erklären? Interessiert das Allah gar nicht? Ist der Engel mit dem Flammenschwert gerade anderswo dringender von Nöten? Erfährt Allah das nicht in " real time " sondern erst Jahre später, zB. weil Sein Wohnort Lichtjahre von uns entfernt liegt? Nehmen Sie mir bitte ab, dear Yusuf, dass mir nicht im Geringsten daran liegt, Sie, gläubige Moslims oder gar Allah zu verunglimpfen oder als lächerlich hinzustellen. Ich weiss es einfach nicht und möchte gerne eine Antwort. Ich gehe davon aus, dass der Chef-Muftie der Moschee nach so einem eingreifenden Ereignis nicht wortlos zur Tagesordnung schreitet. Gruss, Kritika
17.12.19
23:48