Frankfurt/Main

Initiative will Schwimmbad für Muslime eröffnen

Es gibt Muslime, die schwimmen gerne, aber selten – weil Männer und Frauen nicht getrennt schwimmen können. Eine private Initiative will ein Schwimmbad für Muslime eröffnen.

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2019
Schwimmbad für Muslime
Symbolbild: Schwimmbad für Muslime © Facebook, bearbeitet by iQ.

Abdullah Zeran hat einen Traum – von einer Schwimmbadwelt, in der muslimische Männer und Frauen getrennt schwimmen können. Ein Schwimmbad für Muslime in Frankfurt, das erste in Deutschland überhaupt, ist sein Ziel. Die Nachfrage sei da – bundesweit und flächendeckend, ist der 39-jährige Frankfurter überzeugt. „Ich will, dass eine Alternative geschaffen wird für muslimische Kinder“, sagt er. „So etwas sollte bundesweit geschaffen werden, nicht nur für Frankfurt.“ Im November ging er mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit.

Zeran erzählt, Ausgangspunkt seiner Initiative sei der Schwimmunterricht für seine Tochter gewesen, die damals in der dritten Klasse war. Nachdem er vergeblich versucht hatte, sie vom Schwimmunterricht befreien zu lassen, sei er schließlich auf die Idee zu einem Schwimmbad für Muslime gekommen, in dem Männer und Frauen getrennt schwimmen. Er sei aber durchaus dafür, es an bestimmten Tagen auch Menschen anderer Religionen zu öffnen, versichert er.

Spenden sollen das Projekt ermöglichen

Vorläufig müsste man das Bad allerdings erst einmal bauen und das könnte noch dauern – Zeran hat nach eigenen Angaben „ein paar Hundert Euro“ Spenden erhalten für das Projekt, nötig sind nach seinen Schätzungen bis zu drei Millionen Euro. Aber es gebe immer mehr, die an die Sache glaubten.

Und wie sehen das junge muslimische Frauen? Nabeela Khan aus Frankfurt etwa war mehrfach in gemischten Schwimmbädern – im Burkini. „Ich fühlte mich da aber nicht gut und auch nicht willkommen“, erinnert sie sich. Sie sei daraufhin zum Frauenschwimmen gegangen. „Ich dachte, das ist ein geschützter Raum. Aber ich wurde da rassistisch beleidigt und im Becken von anderen Frauen angegangen.“ Eine ihrer Freundinnen ergänzt: „Ich schwimme sehr gerne, aber viel zu selten – wegen der wenigen Angebote zum Frauenschwimmen.“

Hoher Bedarf an Schwimmbad für Muslime

„Der Bedarf ist da, die Nachfrage ist da, aber es gibt keine Angebote“ resümiert Saba-Nur Cheema, Leiterin der Bildungsabteilung der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank. Aus der Arbeit mit Schulen sehe sie Schwimmangebote nur für Frauen und Mädchen durchaus als Thema. Allerdings ist auch sie skeptisch gegenüber einer Privatinitiative. „Das Bedürfnis könnte doch auch von der Stadt gelöst werden, nicht von außen“, meint sie.

Doch ungeachtet vom „Wohlfühlcharakter“ eines geschützten Raums für Frauen, erklärt Zeran: „Wir möchten ein islamisch geführtes Schwimmbad bauen, in der die religiösen Vorschriften und Werte respektiert und eingehalten werden.“ (dpa, iQ)

Leserkommentare

Klaus sagt:
Das ist nicht in Ordnung! In Deutschland muss nicht getrennt geschwommen werden. Und schon gar nicht in einem Schwimmbad nur für Muslims. Wo ist da das integrative Lerben? Das ist ganz klar Paralelgesellschaft.
15.12.19
15:09
Ute Fabel sagt:
Eine Initiative, die bei konservativen Muslimen Überzeugungsarbeit leistet, sich für das gemischgeschlechtliche Schwimmen zu öffnen, wäre die richtige Stoßrichtung. Gemeinsam ist besser als einsam! Keinesfalls ist es hingegen Aufgabe des Staates, religiöses Sektierertum und Eigenbrötelei auch noch zu zu unterstützen.
15.12.19
15:22
Manfred Siebenrock sagt:
Das bedeutet Diskriminierung von Nichtmuslimen.
15.12.19
15:29
Martina Mili sagt:
Mashaallah ich kann es kaum erwarten ☝🏻❤️🥰
15.12.19
15:37
Kritika sagt:
L.S. " Ein Schwimmbad für Muslime - - ist sein Ziel." ------ so Islamiq.de. Nun, solche Bäder, die haben wir schon lange. Alle Deutsche Schwimmbäder stehen Muslims natürlich offen. Nach Ideologie oder Religion wird nicht gefragt. Gelegentlich hat eines diese Bäder sogar eine " nur-Frauen-schwimm-Stunde " Neu ist allerdings, wenn gemeint wäre " Ein Schwimmbad nur für Muslime. " Das würde dann Deutsche ausschliessen. So, wie ein Schwimmbad ' nur für normale Deutsche ' Muslims ausschliessen würde. ( Man stelle sich den Aufstand der Musselmänner und -Frauen vor. ) ------- Bedauerlich finde ich, dass Saba-Nur, Leiterin der Bildungsstätte ' Anne Frank '. sich for den Karren der " Muslim-Schwimmbad-Fantasie" hat spannen lassen. Anne Frank wurde Opfer einer Weltherrschaft anstrebenden diktatorischen Ideologie. Es ist unerträglich und traulich,, wie Nur ihre Stellung missbraucht, die GalionsFigur des NS-Unrechtes, Anne Frank, zu Förderung ihre separistische Träume der Welt-Muftie-Diktatur-Ideologie schamlos zu benutzen. .Gruss, Kritika
15.12.19
23:35
Peter Musti sagt:
Wir leben in einem Land, das Politik und Religion strickt trennt. In diesem Land ein Schwimmbad nur für Muslime (gut an manchen Tagen dürfen auch Nichtmuslime rein!) bauen zu wollen ist starker Tobak! Nach den Schwimmbädern kommen dann die Stadien, Sporthallen und am Ende Schulen nur für Muslime! Und in all diesen Einrichtungen gelten dann die Vorschriften der Sharia? Wer das durchsetzen will, bestätigt damit mal wieder, dass der Islam mit einer demokratischen Gesellschaft, wie der unseren, nicht kompatibel ist!
16.12.19
19:49
Dania sagt:
Etwas schwierig die Ansicht das Bad auch an manchen Tagen für andere Religionen öffnen zu wollen... verstehe nicht recht, was das mit Religion zu tun hat. Muss ich als Muslima da vor jedem Eintritt die Shahada ( das Glaubensbekenntnis ) aufsagen, damit ich auch normal ins Bad darf? Genau das stört ja auch die anderen Kommentatoren hier! ( Leider zudem auch wieder sehr spaltende u. beleidigende Aussagen wie "dass der Islam mit einer demokratischen Gesellschaft, wie der unseren, nicht kompatibel ist" oder "Aufstand der Musselmänner und -Frauen". ) Wichtig ist es doch, dass Frauen und Männer jeweils einen geschützten Raum zum Schwimmen haben - entweder im selben Bad zu verschiedenen Zeiten oder in zwei getrennten Bädern. Und das unabhängig von ihrer Religion! Grundsätzlich eine wahrscheinlich gute Absicht, die in ihrer obigen Darstellung leider zu Irritationen führt und nicht zur Harmonie in Deutschland beiträgt. Bitte etwas mehr Feingefühl und auf die Wortwahl achten wenn es um die Umsetzung muslimischer Interessen in Deutschland geht. Dania
30.12.19
23:21
Johannes Disch sagt:
Die Eröffnung eines solchen Schwimmbads finde ich keine gute Idee. Die strikte Geschlechtertrennung ist noch immer eines der ganz großen Probleme des Islam und verhindert ein Ankommen in der Moderne und eine komplett gelungene Integration. Die Geschlechtersegregation im Islam hat etwas sexistisches und diskriminierendes. Das muss man so klar und deutlich sagen!
05.01.20
15:45
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (15.12.19, 15:22) -- "Eine Initiative, die bei konservativen Muslimen Überzeugungsarbeit leistet, sich für das gemischtgeschlechtliche Schwimmen zu öffnen, wäre die richtige Stoßrichtung." (Ute Fabel) Da bin ich ganz bei Ihnen.
08.01.20
18:43
mariela dorsch sagt:
das problem sind die unterschiedliche religionen, wir sollen alle gleich machen oder verbieten, ein beschen mehr bildung und kultur würde uns sehen lassen das kein gott gibt.
12.01.20
10:59
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