"Victory Swim Collection"

Nike kündigt Bademode-Kollektion für muslimische Frauen an

Nach der „Pro Hijab“-Kollektion stellt Nike künftig auch eine neue speziell angefertigte Bademode-Kollektion für muslimische Frauen her.

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2019
Nike Victory Swim Collection (c)facebook, bearbeitet by iQ
Nike Victory Swim Collection (c)facebook, bearbeitet by iQ

Nach der erfolgreichen „Pro Women’s Hijab“-Kollektion stellt Nike nun auch eine neue Bademode-Kollektion speziell für muslimische Frauen her. Bereits 2017 war die Aufmerksamkeit groß, als Nike in Zusammenarbeit mit muslimischen Spitzensportlerinnen den „Nike Pro Hijab“ auf den Markt brachte – einen Sport-Hijab, der sowohl atmungsaktiv als auch blickdicht war und Frauen in ihrer sportlichen Leistung bestärkte.

Nike stellt „Victory Swim Collection“ vor

Mit der „Victory Swim Collection“ wolle die Marke auf diesem Weg weiter gehen und eine Wassersport-Kollektion für muslimische Sportlerinnen herstellen. Laut Creative Direktorin Martha Moore, umfasse die „Victory Swim Collection“ einen Schwimmanzug sowie wassertaugliche Leggings, ein Top und einen Hijab. Sie seien leicht, atmungsaktiv, schnell trocknend und sollen Schutz gegen UV-Strahlung bieten. Mit der „Victory Swim Collection“ unternehme zudem Nike einen weiteren Schritt in seinen Bestrebungen nach einer „inklusiveren Sportmodeindustrie“, die alle Figurtypen, körperlichen Voraussetzungen und kulturell-religiöse Hintergründe mit einschließe. Die „Victory Swim Collection“ soll ab dem 1. Februar 2020 online unter Nike.com und in ausgewählten Nike-Stores weltweit erhältlich sein.

Das Gesicht der dazugehörigen Kampagne ist Arinna Wira, Sportlerin und Befürworterin inklusiver Mode aus Malaysia. „Als ich die Kollektion trug und in das Wasser sprang, machte ich zum ersten Mal die Erfahrung, dass mein Hijab und alles andere an Ort und Stelle blieb“, berichtete sie gegenüber der Modemarke VOGUE.

„Keineswegs Pionier im Markt“

Allerdings ist Nike mit seinen Produktneuheiten keineswegs ein Pionier im Markt. Bei Olympia und anderen sportlichen Großereignissen sind muslimische Athletinnen mit entsprechender Ausrüstung schon lange keine Ausnahme mehr. Neben vielen großen muslimisch geprägten Marken, die sich schon seit mehreren Jahren auf moderne muslimische Mode für Frauen spezialisieren, produzieren auch Marken wie die niederländische Firma Capsters seit 2001 Sportbekleidung für Musliminnen. Aheda Zanetti aus Australien gilt als Erfinderin des Burkini und produziert ebenfalls Sporthidschabs. 2016 entwarf der dänische Sportausrüster Hummel Fußballtrikots mit integriertem Kopftuch für die afghanische Frauenfußballmannschaft.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Es ist schade, dass sich Nike zum willfährigen Erfüllungsgehilfen eines geschlechtsspezifischen Bekleidungsdogmatismus macht, der auf einer mittelalterlichen Geisteshaltung beruht. Warum wollen sich eigentlich männliche muslimische Athleten nie einen solchen blickdichten Sport-Hijab zwängen?
17.12.19
12:49
mohammadalfaruqi sagt:
BRAVO Nike!!! Weiter SO!
17.12.19
15:38
Sumeyya sagt:
Es ist traurig, dass immer wieder die gleichen Kommentare kommen... das schlimmste ist das diese Leute niemals mit einer Kopftuchträgerin geredet haben oder versucht habem sie zu verstehen.. Es ist eine Sache für uns Frauen, welche sich verhüllen möchten.. ich freue mich darüber.. Warum müssen Männer sich nicht immer ausziehen um Aufmerksamkeit zu bekommen? Lasst uns doch einfach leben wie wir es wollen! Ich verstehe euch manchmal auch nicht und hinterlasse nicht überall dumme Kommentare
17.12.19
16:59
Sevgi sagt:
Klasse macht weiter so:)
17.12.19
19:30
Fatima sagt:
Bravo es gab schon schöne Bademoden für muslimische Frauen. Aber Nike ist special. Ich freue mich und hoffe ,dass es etwas in meiner Grösse gibt. Ganz toll. Jedes Mädchen wird sich freuen und mehr Spass an Sport und Bewegung haben ,besonders wenn die Sportgarderobe gut sitzt und chic aussieht.
17.12.19
22:53
Kritika sagt:
L.S. Nike ist sich nicht zu schade, eine Ideologie, die wie keine andere für Gewalt und Terror steht - - vor ihren Karren zu spannen. Shame on you, Nike-Bosse. ---------- An Sumeyya: Solange Sie und ihre Ideologie-Genossinnen ihre Sympatiebezeugung für den Islam in geschlossenem Kreis und - Gebäude abhalten, soll es tatsächlich ihre Sache sein. Die grosse Mehrheit in Deutschland stört sich aber an Islamistische-Kopftuch-Kundgebungen in der Öffentlichkeit. Dann ist aus Ihre Sache unsere Sache geworden; Die Sache der Normalen Einwohner Deutschlands. Gruss, Kritika
18.12.19
10:44
simonstylos sagt:
Es ist schon erstaunlich, dass man sich einseitig über einen "geschlechtsspezifischen Bekleidungsdogmatismus" beim Sport aufregt, wenn es um muslimische Sportlerinnen geht. Kein Wort davon, dass Olympia-Funktionäre sowie Leichtathletik-Funktionäre Sportlerinnen wegen der Einschaltquote und den damit verbundenden Werbeeinnahmen zwingen, so knapp wie möglich bekleidet in die Wettkämpfe gehen zu müssen (vor allem Beach-Volleyball, Läuferinnen usw.), damit vor allem viele Herren dabei zuschauen. Wenn man sich kritisch äußert, sollte man es differenziert und nicht einseitig tun.
18.12.19
11:23
Kritika? sagt:
Wenn man anti-kopftuch ist warum dann nicht anti-mütze? Also ob ich jetzt eine mütze eine cap oder ein schal aufm kopf habe kann doch ganz meine sache sein, mag man glauben in einem freiheitlich demokratischen land. Ich meine wenn man für Freiheit steht dann sollte man aufhören andere in ihrer Freiheit einschränken zu wollen, andernfalls würde man nicht die Freiheit befürworten sondern eine Leitkultur
18.12.19
15:05
Johannes Disch sagt:
@Sumeyya (17.12.19, 16:59) Prima auf den Punkt gebracht.
22.12.19
0:21