Muslime bei den Olympischen Spielen in Japan haben Schwierigkeiten eine Moschee zum Beten zu finden. Eine mobile Moschee soll weiterhelfen.
Bei den Olympischen Spiele in Japan will man Gläubigen einen passenden Gebetsraum zur Verfügung stellen. Medienberichten zufolge soll mit einer mobilen Moschee das Problem gelöst werden. Denn muslimische Athleten, Offizielle und Unterstützer hätten bei den Olympischen Spielen in Japan Schwierigkeiten eine Moschee zum Beten zu finden. Es gäbe zwar in dem Athletendorf Gebetrsräume, aber einige Veranstaltungsorte verfügen über keinen geeigneten Ort zum Beten. Auch in Hotels oder in anderen öffentlichen Bereichen in Tokyo gäbe es kaum Orte, an denen Muslime beten könnten.
Doch das soll sich jetzt mit der mobilen Moschee ändern. Dabei handelt es sich um einen voll ausgestatteten, 48 Quadratmeter großen Gebetsraum auf einem Lastwagen. Das Heck des umgebauten Lastwagens fährt sich innerhalb von Sekunden aus. Das Fahrzeug verfügt außerdem über eine arabische Beschilderung und zusätzliche Wasserhähne für die rituelle Waschung außerhalb des Lastwagens.
Die Organisation hinter der mobilen Moschee nennt die Aktion das Yasu-Projekt. Sie planen, während der Olympischen Spiele, die vom 24. Juli bis zum 9. August in Tokyo stattfindet, das Fahrzeug vor Veranstaltungsstätten aufzustellen. Der Leiter der Organisation, Yasuharu Inoue, hoffe, dass sowohl Athleten sowie Besucher die mobile Moschee nutzen werden.
„Ich hoffe, dass es ein Bewusstsein dafür gibt, dass es auf dieser Welt viele verschiedene Menschen gibt und dass es darum geht, eine diskriminierungsfreie, friedliche Olympiade und Paralympics zu fördern“, so Inoue bei der Präsentation des Lastwagens. Inoue möchte, dass die Athleten mit größter Motivation an den Start gehen und das Publikum sie mit größter Motivation anfeuern. Das Olympische Komitee habe am Mittwoch mitgeteilt, dass sie nach verschiedenen Wegen suchten, um angemessene Einrichtungen für alle religiösen Gruppen bereitzustellen.
Laut einer Untersuchung der Waseda-Universität gab es Ende 2018 in Japan 105 Moscheen. Da diese jedoch über das ganze Land verteilt sind und viele von ihnen klein und am Stadtrand von Tokyo liegen, wäre es für Muslime schwierig ihre Gebete an jenen Moscheen zu verrichten.
Inoue habe bereits mit mehreren Mitgliedern des Olympischen Komitees gesprochen, um ihren Athleten zu helfen. Topan Rizki Utraden, ein Indonesier, der seit 12 Jahren in Japan lebt, kam zum ersten Mal mit seiner Tochter in die mobile Moschee. „Es ist wirklich schwierig, Moscheen in der Nähe zu finden“, so Utraden.