In Dresden wurde Muzoon Almellehan mit dem 11. Internationalen Friedenspreis ausgezeichnet. Die junge Muslimin wird damit für ihren Einsatz für das Recht auf Bildung von Kindern in Krisensituationen geehrt.
Die syrische Bildungsaktivistin und UNICEF-Botschafterin Muzoon Almellehan hat den 11. Internationalen Friedenspreis „Dresden-Preis“ erhalten. Der mit 10.000 € dotierte Preis wurde ihr für ihren Einsatz für Bildung für Kinder in Krisengebieten überreicht.
Die heute 21-jährige Muzoon Almellehan, die inzwischen in Großbritannien lebt, gilt als eine der stärksten und einflussreichsten Stimmen im Kampf um Bildung für Kinder in Krisengebieten. Mit ihrem Engagement begann sie bereits mit 14 Jahren in einem jordanischen Flüchtlingslager, wohin sie mit ihrer Familie aus Syrien geflohen war. Für viele der Geflüchteten hatte die Teilnahme an Bildungsangeboten angesichts der Hoffnungslosigkeit im Lager nicht den höchsten Stellenwert.
Aber Muzoon ging von Zelt zu Zelt und überzeugte Eltern wie Kinder davon, wie wichtig der Schulbesuch auch in dieser Situation ist. Und sie sagte immer wieder diesen Satz: “Wenn du Bildung hast, kann dir das niemand mehr nehmen”. Vielen Kindern, vor allem Mädchen, rettete die junge Syrerin so ihre Zukunft. Nach der Umsiedlung ihrer Familie nach Newcastle/Großbritannien setzte Muzoon ihren Einsatz für bessere Bildungschancen für Kinder in Kriegs- und Krisengebieten fort. Im Jahr 2017, mit 19 Jahren, wurde sie die bis dahin jüngste Botschafterin der UNICEF, des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen.
Die Laudatio auf Muzoon Almellehan wurde von der Trägerin des 10. Dresden-Preises, Kim Phuc Phan Thi, das als „Napalm-Girl“ weltweit bekannt gewordene Opfer des Vietnamkrieges gehalten. „Sie ist ein Vorbild dafür, wie man in einer scheinbar hoffnungslosen Situation sein Leben zurückholen kann, und das von anderen auch“, erklärte Phan Thi am Abend der Auszeichnung.