Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Vorbereitung auf das eigentliche Leben. Das weltliche Dasein sei nur ein Teil des eigentlichen Lebens. Für Muslime bilden das Diesseits und das Jenseits eine Einheit. Das weltliche Leben ist wie ein Saatbeet für das Jenseits. Es sollte deshalb voll und ganz darauf ausgerichtet sein. Das diesseitige Leben ist eine Chance, das eigentliche, ewige Leben zu gewinnen.
Der Welt zugewandt zu sein, sei die wichtigste Ursache für Konflikte, Chaos und Unruhen auf der Welt und im Menschen selbst. Die Heilung davon könne erst dann erfolgen, wenn Muslime verinnerlichen, dass die Welt vergänglich sei. Die Erinnerung daran, dass jeder Mensch eines Tages sterben werde, werde ihn davor bewahren, von weltlichen Sorgen erdrückt zu werden. Sie werde ihn vielmehr ermutigen, sich auf das eigentliche Leben, das Jenseits vorzubereiten und seinereligiösen Pflichten zu erfüllen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert das Leben von Imam Abû Hanîfa. Er galt als großer Gelehrter und leistete einen großen Anteil für die Entwicklung des juristischen Denkens in der islamischen Geschichte. Aufgrund seiner besonderen Stellung innerhalb der zeitgenössischen Gelehrten wurde er mit dem Beinamen als “Imam Âzam” (großer Imam) berühmt. Zeitgenössiche Gelehrte beschrieben ihn als unvergleichlichen islamischen Gelehrten mit besonderen Eigenschaften in: Wissenschaft, Frömmigkeit, Freigiebigkeit, Rechtschaffenheit, Bescheidenheit sowie Mut.
In kurzer Zeit wurde er zu einem anerkanntnen und geschätzten Gelehrten. Abu Hanifa war sehr würdevoll, besonders bescheiden und sehr scharfsinnig. An seinen Unterrichtszirkeln nahmen Schüler aus allen Teilen der damaligen islamischen Welt teil. Die Anzahl seiner Schüler beläuft sich auf einige tausend. Vierzig von seinen Schülern erreichten den Status, Rechtsprechungen (Idschtihad) auszusprechen.
Er verteidigte den Glauben, der vom Propheten (s) an die nächsten Generationen übertragen wurde sowie die Mehrheit seiner zeitgenössischen Glaubensgeschwister akzeptierten. Seine Ansichten übernahmen eine wichtige Rolle wie sich das Verständnis der Ahlu´s-Sunna formierte.
In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Sunnah, also die Lebensweise des Propheten Muhammad. Im Islam gelten vier Rechtsquellen: Der Koran, die Sunnah des Propheten Muhammad, der Konsens der Gelehrten und der Analogieschluss eines Rechtsgelehrten.
Die Sunnah umfasse alle Aussagen, Handlungen und Taten des Propheten. Die sogenannten „Hadithe“/Aussprüche des Propheten, die von seinen Gefährten überliefert wurden, seien zentrales Element der Sunnah. Die Lebensweise des Propheten solle als Vorbild für alle Menschen, insbesondere für gläubige Muslime gelten.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.