Zehn Menschen werden im hessischen Hanau erschossen – später wird auch der Täter tot gefunden. Ermittler gehen von einem rechtsterroristischen Motiv aus.
Nach einem bewaffneten Angriff mit vielen Toten in Hanau hat der Generalbundesanwalt bereits in der Nacht die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag. Nach dpa-Informationen sind Hinweise auf eine rechtsterroristische Motivation des Täters der Grund. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet.
In der hessischen Stadt waren am Mittwochabend zehn Menschen an zwei verschiedenen Orten erschossen worden. Stunden nach dem Verbrechen entdeckte die Polizei die Leiche des Rechtsterroristen in seiner Wohnung. Dort fanden Spezialkräfte auch noch eine weitere tote Person. „Aktuell gibt es keine Hinweise auf weitere Täter“, berichtete die Polizei am frühen Donnerstagmorgen auf Twitter. Die Bundesregierung reagierte bestürzt auf das Verbrechen. Die ersten Schüsse fielen den Ermittlern zufolge gegen 22.00 Uhr.
Wenige Tage vor dem Verbrechen hatte der Rechtsterrorist nach Informationen aus Sicherheitskreisen ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer „persönlichen Botschaft an alle Amerikaner“. Der Clip, der am Donnerstagmorgen weiter im Internet zu sehen war, wurde offensichtlich in einer Privatwohnung aufgenommen, ins Netz gestellt wurde er vor wenigen Tagen. (dpa/iQ)