Eine Muslimin in Berlin wurde während der Busfahrt von einem unbekannten Mann rassistisch beleidigt und mit einem Messer bedroht. Der Staatsschutz ermittelt.
Eine Muslimin ist in Berlin-Zehlendorf wegen ihres Kopftuchs beleidigt und mit einem Messer bedroht worden. Die 29-Jährige war am Sonntagabend mit ihrer neun Jahre alten Tochter in einem Bus der Linie 118 unterwegs, als ein Unbekannter sie rassistisch beschimpfte, wie die Polizei am Montag mitteilte. An der Clauertstraße stieg er mit den beiden aus und soll sie verfolgt haben. Er habe ein Messer aus der Jackentasche geholt, aufgeklappt und ihr gezeigt. Anschließend sei er weggegangen. Die Ermittlungen dauern an und wurden vom Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen.
Die Angriffe auf Muslime, vermehrt auf Musliminnen mit Kopftuch ist kein Einzelfall. Erst in den vergangenen Wochen wurde die Muslimin Ayşe Irem K. Opfer eines islamfeindlichen Angriffs in Bielefeld. Nach einer Veranstaltung war sie auf dem Weg zu ihrem Auto, welches sie hinter dem Bahnhof geparkt hatte. Ein unbekannter älterer Mann hatte die 20-jährige Studentin auf dem Weg zu ihrem Auto rassistisch beleidigt und bespuckt.
Gegenüber IslamiQ erzählte Ayşe Irem, dass der Mann ihr den Weg zum Auto versperrt habe und sie nicht durchlassen wollte. Auf die Frage, ob sie ihn durchlassen könne, hätte der Mann der jungen Muslimin auf die linke Schulter gespuckt und mit rassistischen Parolen wie „Kopftuchschlampe“ beleidigt.
Die Kriminalpolizei in Nordrhein-Westfalen hat seit 2018 deutlich steigende Zahlen an mutmaßlich politisch motivierten Angriffe gegen Muslime registriert. Von 2017 bis 2019 wurden insgesamt 75 Attacken auf Muslime oder ihre Einrichtungen erfasst. Die islamfeindlichen Angriffe haben sich seit 2018 von 15 auf 42 fast verdreifacht. Dabei hatte man 16 Tatverdächtige ermittelt können – die weitaus meisten mit ausschließlich deutscher Staatsbürgerschaft und rechter Gesinnung. (dpa/iQ)