Hanau

Ausländerbeirat fordert mehr Hilfe für Opfer-Angehörige

Vor einem Monat schockierte der rassistische Anschlag von Hanau das ganze Land. Nun fordert der Ausländerbeirat mehr Hilfe für die Angehörigen.

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03
2020
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Anschlag in Hanau, Notausgang
Anschlag in Hanau, Notausgang © AA, bearbeitet by iQ.

Einen Monat nach dem rassistischen Anschlag in Hanau mit elf Toten fordert der Ausländerbeirat der Stadt mehr Hilfe für die Angehörigen. Nach den schockierenden Ereignissen bedürfe es nun «einer noch intensiveren Betreuung der Angehörigen», sagte die Vorsitzende, Selma Yilmaz-Ilkhan, am Donnerstag laut einer Mitteilung. Es sei ein Monat mit vielen Tränen, viel Schmerz und Leid gewesen, nicht nur für die Angehörigen der Opfer, sondern auch für viele weitere Menschen, die auf die eine oder andere Weise beteiligt und betroffen gewesen seien.

Der Ausländerbeirat werde seinen Beitrag bei der Unterstützung der Opfer leisten, erklärte Yilmaz-Ilkhan. Das Gremium wolle aber auch politische Forderungen formulieren, damit sich solch eine Tat nicht wiederhole. «Auch ist derzeit der größte gemeinsame Nenner aller Familien eindeutig der Wunsch, dass diese Untat und dessen Opfer niemals in Vergessenheit geraten», sagte die Politik- und Sozialwissenschaftlerin Yilmaz-Ilkhan. Sie forderte eine lückenlose Aufklärung des Falls.

Die Stadt Hanau ergriff nach dem Anschlag diverse Maßnahmen zur Unterstützung der Angehörigen. So wurden unter anderem Opferbeauftragte eingesetzt, die den Familien nach wie vor helfen.

Ein 43-jähriger Deutscher hatte am 19. Februar neun Menschen mit ausländischen Wurzeln in Hanauer Lokalitäten erschossen. Es handelt sich um acht Männer und eine Frau mit Migrationshintergrund, die zwischen 20 und 37 Jahre alt waren. Der Sportschütze soll auch seine Mutter (72) und dann sich selbst getötet haben. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der mutmaßliche Täter eine rassistische Gesinnung und war psychisch krank. (dpa, iQ)