Wegen der Corona-Pandemie hat die Zentrale Ausländerbehörde (ZABH) des Landes Brandenburg den Gesundheitsschutz in den Flüchtlingsunterkünften verstärkt.
Wegen der Corona-Pandemie hat die Zentrale Ausländerbehörde (ZABH) des Landes Brandenburg den Gesundheitsschutz in den vier Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende verstärkt. So wurden etwa in zwei Einrichtungen Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen, die speziell auf eine Quarantäne nach dem Infektionsschutzgesetz ausgerichtet sind, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte. Zudem werden in allen Einrichtungen bei ankommenden Asylsuchenden Temperaturmessungen vorgenommen und Personen getestet, bei denen ein Infektionsverdacht besteht.
In rund 80 Berliner Flüchtlingsunterkünften gibt es bisher fünf Corona-Fälle. Infiziert sind ein Mitarbeiter und vier Bewohner, wie das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten mitteilte. Wegen der Corona-Krise haben die Berliner Behörden indes den geplanten Umzug von 170 Flüchtlingen in eine neue Unterkunft vorläufig auf Eis gelegt. Angesichts der nun geltenden Kontaktsperre könne die Unterkunft in der Gerlinger Straße in Neukölln, wo derzeit noch 216 geflüchtete Menschen leben, vorerst nicht wie geplant leergezogen werden
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt plant nach Angaben der Stadt noch in diesem Monat zusätzlich den Aufbau von zwei Quarantäne-Containern. Weitere drei sollen im Laufe des April folgen. Damit könnten weitere mögliche Corona-Verdachtsfälle oder mögliche Corona-Fälle in der Einrichtung für die ersten 14 Tage separat untergebracht werden. Auch das Städtische Krankenhaus werde entlastet werden, bekräftigte Bürgermeister Frank Balzer. Der Flüchtlingsrat hatte am Montag gegen die Umzugspläne protestiert und erklärt, sie seien angesichts der aktuellen Situation nicht zu verantworten.
Geflüchtete werden – anders als Touristen – standardmäßig bei ihrer Ankunft in der Stadt ärztlich untersucht und bei Verdacht auch auf Corona getestet, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke). Dafür seien im Ankunftszentrum ständig Mitarbeiter der Charité. Die Geflüchteten werden über Podcasts in sechs Sprachen und soziale Medien über die Ausbreitung des Coronavirus informiert.
Die Zentrale Ausländerbehörde hat zudem die Verhaltensweisen des Robert Koch-Instituts (RKI) für die Bewohnerinnen und Bewohner in mehrere Sprachen übersetzt. So würden alle sensibilisiert, hieß es vom Innenministerium. Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende in Brandenburg gibt es in Eisenhüttenstadt, Wünsdorf (Teltow-Fläming), Frankfurt (Oder) und Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster.)
Nach Angaben der Ausländerbehörde kommen täglich im Schnitt 15 bis 20 Flüchtlinge in Brandenburg an und lassen sich registrieren. Die Zahlen gingen momentan aber zurück, sagte Behördenleiter Olaf Jansen. (dpa/iQ)