Feuerbestattung diskriminiert Muslime
Muslime sind in Sri Lanka eine unterdrückte Minderheit, die immer wieder Ziel von Hass und Gewalt radikaler buddhistischer Mönche wird. Menschenrechtler äußerten sich kritisch zu der Kremierungsanordnung.
„In dieser schwierigen Zeit sollten die Behörden die (religiösen) Gemeinschaften zusammenbringen statt die Spaltungen zwischen ihnen zu vertiefen“, sagte vor einigen Tagen Biraj Patnaik, Südasien-Direktor von Amnnesty International. „Trauernde Verwandte von Menschen, die an Covid-19 gestorben sind, sollten in der Lage sein, sich von ihren Angehörigen so zu verabschieden, wie sie es wünschen.“ Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) können die Leichen von Covid-19-Toten gefahrlos in Gräbern bestattet werden.
Die Rohingya in Bangladesch
Die meisten der Rohingya-Muslime waren vor der Verfolgung im buddhistisch geprägten Myanmarnach 2017 ins Nachbarland geflohen. Hilfsorganisationen warnen vor einem Ausbruch von Covid-19 in einem der größten Flüchtlingslager der Welt, wo die Menschen dicht gedrängt leben. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR bestehen in Cox’s Bazar nur sehr begrenzte Möglichkeiten, Patienten intensivmedizinisch zu behandeln.
Das Staatsbürgerschaftsgesetz in Indien hatte in den vergangenen Monaten für massive ablehnende Reaktionen bei Minderheiten gesorgt. Es diskriminiert Muslime, die aus mehrheitlich muslimischen Nachbarländern Indiens stammen. Sie sind von einer rascheren Einbürgerung ausgenommen, weil sie Muslime sind. Die Verbreitung von Corona in Indien hat die Hetzer auf Muslime verschärft. Auf Twitter verbreiteten sich Hashtags wie #CoronaJihad oder #MuslimVirus. Die Behörden werfen den aus dem Ausland eingereisten Muslimen vor, dass Virus eingeschleppt zu haben. (KNA/iQ)