Die IGGÖ verlängert die Aussetzung der Gemeinschaftsgebete. Damit wird die Aussetzung im Fastenmonat Ramadan vorerst bestehen bleiben.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) wird die Gemeinschaftsgebete in Moscheen bis Ende April aussetzen. Wegen der Pandemie durch den Corona-Virus hatten zuvor die islamischen Religionsgemeinschaften vorerst die Freitagsgebete und anschließend die Gemeinschaftsgebete ausgesetzt. Die IGGÖ hatte bereits vor den ersten Regierungserlässen strikte Maßnahmen zum Schutz von Gemeindemitgliedern und Mitmenschen getroffen.
Mit der Verlängerung der gesetzlichen Vorgaben bezüglich den Einschränkungen des öffentlichen Lebens sehe sich die IGGÖ dazu verpflichtet, weiterhin ihre Gemeinschaftsgebete in Moscheen auszusetzen. Demnach will die Glaubensgemeinschaft die Aussetzung in den bevorstehenden Fastenmonat Ramadan hinein verlängern.
„Für die islamische Religionsgemeinschaft bedeuten sowohl die Aussetzung der gemeinschaftlichen Gebete als auch die Beschränkung des Fastenbrechens auf den Kreis der Kernfamilie eine massive Änderung ihrer gewohnten Rituale während des Fastenmonats“, heißt es in einer Mitteilung der IGGÖ. „Der Islam wird in der Gemeinschaft gelebt. In der jetzigen Situation aber gilt es, unsere Häuser mit Gebeten und Rezitationen zu erhellen und sie zu Moscheen zu machen“, so Präsident Vural. Mit Online-Angeboten möchte die Glaubensgemeinschaft mit ihren Mitgliedern aber weiterhin in Verbindung bleiben. Somit sollen die Mitglieder auch spirituell durch die schwierige Zeit begleitet werden.
„Wir haben als Religionsgemeinschaften bis jetzt einen gemeinsamen Weg gefunden und wollen diesen Weg auch in Zukunft gemeinsam gehen“, so Vural. Das weitere Vorgehen werde sich dabei an den Vorgaben der Gesundheitsbehörden orientieren. Die von der Bundesregierung beschlossenen Beschränkungen und Vorschriften unterstütze die IGGÖ zudem uneingeschränkt. „Auch die muslimische Bevölkerung beweist Tag für Tag ihre Einsicht und Kooperationsbereitschaft: Zahlreiche Gemeinden und Vereine, Einzelpersonen, Jugendliche und Familien haben sich in Hilfsprojekten zusammengeschlossen, um ältere und bedürftige Mitmenschen zu unterstützen“, hieß es weiter in der Nachricht.
Auch in Deutschland hatten muslimische Vertreter vorzeitig dazu aufgerufen, alle gemeinschaftlichen Aktivitäten und Veranstaltungen auszusetzen. Kurz darauf hatten Moscheen in Deutschland ihre Gemeinschaftsgebete pausiert.
Der Koordinatonsrat der Muslime (KRM) rief Muslime dazu auf, ihre täglichen Gebete zu Hause zu verrichten. Auch sollen die Gläubigen auf die Maßnahmen für den Schutz vor Übertragungen hingewiesen werden. Es sei wichtig, den Schutzmaßnahmen Folge zu leisten und auch die Mitmenschen darauf aufmerksam zu machen. Zudem appellierte der KRM, den alten, schwachen und bedürftigen Menschen Hilfen anzubieten und den Vorgaben der Behörden und Gemeinden vor Ort Folge zu leisten. Der Koordinationsrat werde die Entwicklungen weiter verfolgen und diese zum Wohle der Allgemeinheit je nach Bedarf anpassen und darüber informieren. „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, Leben zu schützen und den Bedürftigen solidarisch und helfend beizustehen“, hieß es in der Pressemitteilung.