In der Corona-Krise lobt die Bundesregierung die Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften und für ihr vorbildliches Vorgehen während der Maßnahmen.
In der Corona-Krise lobt die Bundesregierung die Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften. Diese hätten sich „sehr verantwortungsbewusst und sehr problembewusst“ gezeigt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.
Zuvor hatte sich das Corona-Kabinett ein Rahmenkonzept für die vorsichtige Wiederbelebung des religiösen Lebens in Deutschland „zu eigen gemacht“, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte. Dies solle nun Grundlage sein für Entscheidungen bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz, die am Donnerstag stattfinden soll. Die Verantwortung liegt wie bei anderen Absprachen in der Corona-Krise letztlich bei den Ländern.
„Die Religionsausübung ist in Deutschland grundgesetzlich garantiert und hat einen zurecht sehr hohen Wert in unserem Staat“, sagte Seibert. „Und für viele Menschen ist es ein tiefes inneres Bedürfnis, ihre Religion nicht nur zuhause sondern eben auch in der Gemeinschaft ausüben zu können.“
Die Kirchen und Moscheen in Deutschland haben ihrerseits bereits Empfehlungen an Gemeinden für Gottesdienste in Corona-Zeiten veröffentlicht. Sie sehen unter anderem eine begrenzte Teilnehmerzahl vor.
Das Corona-Kabinett hat am Montag über Lockerungen für Gottesdienste beraten. In der vergangenen Woche haben dazu Religionsgemeinschaften insgesamt 16 Konzepte beim Bundesinnenministerium eingereicht. Der daraus entstandene Rahmenplan wurde zudem mit dem Robert-Koch-Institut erörtert und soll Grundlage für die Bund-Länder-Besprechung am Donnerstag sein. Er enthält lediglich Empfehlungen; die Entscheidung darüber liegt bei den Ländern.
Die Kirchen, die jüdische Gemeinden und die muslimischen Gemeinschaften in Deutschland sind aufgrund der Corona-Pandemie Selbstverpflichtungen eingegangen und haben die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus mitgetragen, auf Gottesdienste und andere religiöse Handlungen zu verzichten. Sie haben das gemeindliche religiöse Leben aus Infektionsschutzgründen maßgeblich umgestaltet und alternative Wege gefunden, wie die Religion trotz der Einschränkungen gelebt werden kann. Damit haben sie sich als starke Partner des Staates gezeigt und Verantwortung für die Gesellschaft übernommen. Somit ist auch davon auszugehen, dass die Religionsgemeinschaften die schrittweise Wiederaufnahme des religiösen Lebens mit der notwendigen Vorsicht gestalten werden, um das Risiko einer Infektion möglichst gering zu halten. (dpa/KNA/iQ)