In Gelsenkirchen wurde die Außenwand einer IGMG-Moschee islamfeindlich beschmiert. Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt.
Die Tuğra Moschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in Gelsenkirchen wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Opfer eines Angriffs. Unbekannte haben die Außenwand der Moschee auf der Kesselstraße islamfeindlich beschmiert. Demzufolge war die Außenfassade mit „Verpisst euch“ und „Ordo ab chao“ (dt. von Ordnung zu Chaos) beschmiert. Die Gelsenkirchener Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Gegen 1.15 Uhr sah ein Spaziergänger eine dunkel gekleidete Person vor der Hauswand der Moschee, wie die Polizei mitteilte. Der hatte dort offenbar gerade einen etwa 3,50 Meter mal 1,50 Meter großen Schriftzug mit schwarzer Farbe aufgetragen. Wenige Meter davon entfernt stand noch eine weitere dunkel gekleidete Person. Nachdem die Unbekannten ertappt wurden, traten sie die Flucht über einen Feldweg in Richtung Hochofenstraße an. Der Tatzeuge alarmierte die Polizei.
Kazım Ünlü, Vorsitzender der Moscheegemeinde, reagierte entsetzt über die Tat und forderte auf, den Fall umgehend aufzuklären. „Wenn solche Angriffe nicht weiter ernst genommen werden, werden die Täter nie gefasst, und die Angriffe auf Gotteshäuser weiter zunehmen“, sagte Ünlü gegenüber IslamiQ. Er betonte zudem, dass dieser Angriff islamfeindlich gewesen sei. Man dürfe gegenüber solchen Taten nicht schweigen. Der Angriff wurde von der Überwachungskamera aufgezeichnet. Dieser wird nun von der Polizei begutachtet.
Die Tuğra Moschee sei nicht das erste mal angegriffen worden. Bereits 2018, während den Präsidentschaftswahl in der Türkei, wurde die Moschee mit „PKK“ beschmiert.
Die Gelsenkirchener Tuğra Moschee mit Minarett wurde 2000 gegründet und zählt etwa 600 Mitglieder. Die Gemeinde strebe ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft an und sei im ständigen Dialog mit den Bürgern der Stadt. Vor allem in Bezug auf das soziale Engagement während der Coroa-Krise habe diese Tat die Gemeinde besonders enttäuscht. „Erst vergangene Woche haben wir das Krankenhaus hier besucht. Wir haben unseren Dank an die Mitarbeiter und Helfer für ihren beherzten Einsatz ausgesprochen und ihnen kleine Geschenke überreicht. Allerdings sehen wir nicht dieselbe Entgegnung seitens der Stadt“, fügt Ünlü abschließend hinzu.