Covid-19

Politik lobt Muslime im Kampf gegen das Corona-Virus

Aus der Politik hört man nun Lob für die Muslime. Grund dafür ist die gute Zusammenarbeit mit den Muslimen und den Religionsgemeinschaften während der Corona-Krise.

12
05
2020
Moscheen
Eine Moschee von Innen © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Viele Moscheen haben am Wochenende ihre Türen für Gläubige wieder geöffnet. Die Muslime müssen Mundschutz tragen, Abstand halten und eigene Gebetsteppiche mitbringen. Das Gemeinschaftsgebet am Freitag ist somit für eine beschränkte Personenzahl vielerorts wieder möglich. Doch die stark besuchten Treffen zum abendlichen Fastenbrechen im Fastenmonat Ramadan, der am 23. Mai endet, bleiben in den Gemeinden weiterhin tabu.

Muslime und Nicht-Muslime im Kampf gegen Covid-19

Aus der Politik hört man Lob für die Religionsgemeinschaften, die im März schon Tage vor dem offiziellen Gottesdienstverbot die Moscheen geschlossen hatten. Die Berliner Senatsverwaltung sprach am Montag gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) von einem „wertvollen Beitrag der islamischen Community und ihrem konstruktiven Umgang mit den derzeitigen Herausforderungen“. Die nordrhein-westfälische Landesregierung bescheinigte eine „allgemein geteilte Auffassung, dass Muslime und Nicht-Muslime bei der Bewältigung der Pandemie an einem Strang ziehen“. Bis auf wenige Ausnahmen scheinen Moscheegemeinden bundesweit die Auflagen strikt beachtet zu haben. Anders als manche Kirchenvertreter hielten sich die muslimischen Vertreter zudem mit Forderungen nach baldigen Lockerungen zurück – trotz Ramadan.

Vom Bundesinnenministerium hieß es auf Anfrage, man stehe in diesen Fragen „zuvorderst“ mit dem Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) in „stetigem und intensiven Kontakt“. Die Dachorganisation aus sechs Gemeinden umfasst die meisten der bundesweit 2.800 Moscheen. Seit seiner Gründung 2007 trat der KRM selten als zentraler Gesprächspartner auf, auch nicht im Rahmen der Deutschen Islamkonferenz des Innenministeriums.

Ansonsten verhandeln Bund und Länder überwiegend mit den einzelnen Religionsgemeinschaften, etwa bei der Imamausbildung und dem Religionsunterricht. Die Pandemie dürfte daran trotz stärkerer Wahrnehmung des KRM in der Öffentlichkeit und einer verstärkten Abstimmung seiner Mitglieder bei Einzelthemen wie der Gefängnisseelsorge wenig ändern.

Gebetsrufe für die Solidarität

In mehr als 40 Moscheen wird öffentlich zum Gebet gerufen. Eine Entwicklung, die der Corona-Krise zu verdanken ist. Die Gebetsrufe sollen der muslimischen Gemeinschaft, die aufgrund der Einschränkungsmaßnahmen nicht die Moscheen besuchen können, Trost spenden. In den Niederlanden ist der öffentliche Gebetsruf verfassungsrechtlich erlaubt. So war er gestern in fast 40 Moscheen, die verschiedenen muslimischen Organisationen angehören, zu hören.

In mehreren deutschen Städten wurde die Erlaubnis eingeholt, den Gebetsruf jeden Freitag und/oder jeden Abend auszurufen. So wird in Hannover, Garbsen, Braunschweig, Goslar, Duisburg, Kiel, Neumünster, Rendsburg, Düren, Östringen, Raunheim, Lünen, Hamburg und Berlin zum Gebet gerufen. Damit soll der muslimischen Gemeinschaft Moral, Stärke und Trost vermittelt werden. (KNA/dpa/iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
Der Islam ist in Deutschland bereits mehr als erträglich penetrant, z.B. durch provozierende KopftuchFrauen. Zum Glück gibt es als GegenMittel stetig mehr KopftuchVerbote. Minarett-Lärm verstärkt die natürliche Feindschaft der NormalEinwohner gegenübern Muslims. Minaret-Lärm hat mit Corona nichts zu tun. Minaret Lärm sollte daher bei uns gesetzlich verboten werden. Gruss, Kritika
16.05.20
1:01
Markus sagt:
Muslime sind laut einschlägigen Medienberichten stark auf Covid-Intensivstationen (EU-weit) überrepräsentiert. Mag wohl daran liegen, dass muslimische Bürger Allah über die geltenden Gesetze stellt. Aber wie man sieht, das Virus interessiert Allah nicht.
03.03.21
14:37