Weltweit haben Gläubige aller Religionen gegen die Corona-Pandemie gebetet. Der globale „Gebetstag“ steht für die Verbundenheit untereinander.
An Donnerstag haben Gläubige aller Religionen weltweit für die Opfer der Corona-Pandemie gebetet. Führende Religionsvertreter hatten zu einem Gebetstag gegen die Pandemie aufgerufen. Christliche, islamische, jüdische und andere Gemeinschaften, Organisationen sowie Einzelpersonen haben sich den gebeten angeschlossen. Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres unterstützte die Initiative zu einem „Moment des Gebets und der Solidarität, um das Ende der Pandemie herbeizurufen“, wie ihn das Portal „Vatican News“ zitierte.
Das von den Vereinigten Arabischen Emiraten initiierte „Hohe Komitee der menschlichen Brüderlichkeit“ (Higher Committee of Human Fraternity) hatte den 14. Mai als weltweiten Gebetstag gegen die Corona-Pandemie vorgeschlagen. Man dürfe in der aktuellen Krise „nicht vergessen, sich an Gott den Schöpfer zu wenden“, hieß es in einer entsprechenden Erklärung. Jeder Mensch möge sich beteiligen, egal in welchem Land oder welcher Religion.
Die von den Vereinigten Arabischen Emiraten angeregte Gruppe, zu der auch der für interreligiösen Dialog zuständige Kurienkardinal Miguel Ayuso gehört, widmet sich der Umsetzung des von Franziskus und Großimam Ahmad Al-Azhar im Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichneten „Dokuments zur Brüderlichkeit aller Menschen“. Damals empfing der sunnitisch geprägte Golfstaat mit Papst Franziskus zum ersten eines Kirchenoberhaupts auf der arabischen Halbinsel.
Der für interreligiösen Dialog zuständige Kurienkardinal Miguel Angel Ayuso betonte bei einer Videokonferenz der Vereinten Nationen: „Wir haben verstanden, dass das Leben unserer Gemeinschaften nicht von dem der anderen getrennt werden kann. Wir sind aufeinander angewiesen.“ Daher wollten die religiösen Führer „auf die Pandemie mit der Universalität des Gebets antworten. Bleiben wir vereint“, so Ayuso.
Auch Vertreter der Religionen in Deutschland haben sich am weltweiten Gebetstag gegen die Corona-Pandemie und deren Folgen beteiligt. „Wir wollen alle zusammen Gott anrufen: In dieser Zeit der Unsicherheit und Krankheit bitten wir um Deinen Schutz und Segen“, betete etwa der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Limburgs Bischof Georg Bätzing.
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs ergänzte für den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), es sei wichtig in diesen Zeiten, „dass wir als Religionen eintreten für die Würde der Menschen“. Dabei gehe es nicht nur um die körperliche, sondern auch um die seelische Gesundheit.
Das Virus kenne keine Grenzen, daher müssten alle Religionen gemeinsam beten und sich zusammen engagieren gegen alles Leid, das die Pandemie verursache, betonte Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZMD), und lobte die „wunderbare Initiative“.
Rabbiner Andreas Nachama steuerte einen jüdischen Klagegesang bei. Darüber hinaus beteiligten sich Vertreter der Buddhisten, der Bahai-Gemeinde und des Runden Tisches der Religionen in Deutschland. (KNA, iQ)