Berlin-Kreuzberg

Freitagsgebete in der Kirche

Die Vorsichtsmaßnahmen erschweren Muslimen die Teilnahme an Freitagsgebete. Es gibt nicht genügend Platz. Eine Berliner Kirche hilft, indem sie ihre Räume zur Verfügung stellt.

21
05
2020
Freitagsgebete
Freitagsgebete in der Kirche © Facebook, bearbeitet by iQ

In Berlin-Kreuzberg stellt eine evangelische Kirchengemeinde ihre Räume einer Neuköllner Moscheegemeinde zur Verfügung. Aufgrund der Corona-Maßnahmen können Moscheegemeinden nicht jedem die Türen öffnen. Etwa wegen ihrer zu kleinen Räume. „Im Zeichen der Nächstenliebe stellte uns die Ev. Martha-Kirchengemeinde für zusätzliche Freitagsgebete ihre Räume zur Verfügung und half uns die Sehnsucht vieler Muslime nach gemeinsamen Gebeten zu stillen und ihnen während Ramadan Trost zu schenken“, schrieb die Dar-Assalam-Moschee der Neuköllner Begegnungsstätte auf Social-Media Plattformen.

Nachdem Muslime in Berlin acht Wochen lang die Freitagsgebete ausgesetzt hatten, durften Moscheen unter strengen Auflagen ihre Türen wieder öffnen. Doch viele Moscheen haben nur wenig Platz und erhöhte Anfragen. Nicht alle Muslime können am Freitagsgebet teilnehmen. Es müssten zusätzliche Freitagsgebete stattfinden.

Erstmals stellte die Evangelische Martha Kirchengemeinde im Bezirk Neukölln ihre Räume für Muslime zur Verfügung. Damit haben Muslime die Möglichkeit, mit zusätzlichen Freitagsgebeten ihre Gebete noch im Monat Ramadan zu verrichten. Wo sonst nur Kirchenglocken zu hören waren, erklang am vergangenen Freitag der Gebetsruf. „Wir halten den Ramadan für etwas sehr Wertvolles“, sagte die Pfarrerin der evangelischen Gemeinde, Monika Matthias. Der Zusammenhalt in diesen Zeiten „schafft eine gute Menschlichkeit, das schafft Friedenskräfte“, so Matthias weiter.

Muslime sind erfreut über die Initiative

Der Imam der Dar-Assalam-Moschee, Mohamed Taha Sabri, lobte die Initiative als eine „Güte, die wir dankend zu schätzen wissen.“ Behörden hatten bereits zur Öffnung der Moscheen unter strengen Auflagen ab dem 9. Mai zugestimmt. Die Muslime müssen u. a. Mundschutz tragen, Abstand halten und eigene Gebetsteppiche mitbringen.

Mit der Initiative der Kirchengemeinde waren 100 Muslime in der Lage am Freitagsgebet teilzunehmen. In Zwei Gruppen beteten die Muslime nacheinander. Ein Gebetsteilnehmer sagte, dass er über diese Initiative verwundert gewesen sei, aber es sei eine sehr schöne Geste der Kirche. „Die Idee, Muslimen die Möglichkeit zum Beten zu geben ist eine tolle Sache.“

„Die Gebete wurden unter Einhaltung der festgelegten Schutz- und Hygienemaßnahmen, wie beispielsweise das Einhalten des Mindestabstandes und das Tragen eines Mundschutzes verrichtet“, schrieb die Moscheegemeinde weiter. „Von Herzen möchten wir dem gesamten Gemeindekirchenrat und insbesondere Pfarrerin Monika Matthias und Frau Claudia Spiller danken.“

Leserkommentare

Kafira sagt:
Liebe Leser, Eine ermutigende Geschichte. Wie denken Sie, verehrter Leser, werden die Muslims ihre Dankbarkeit den Ungläubigen Wohltätern gegenüber nun überzeugend ausdrücken? Indem die Frauen dass verhasste Kopftuch als Putztuch aufgebrauchen? Indem sie die Koran-Seiten mit Hetz- und Hass-Tiraden auf Ungläubigen entfernen? Indem sie die Minaretten entfernen, welche bekanntlich symbolisch als Speeren und Bajonetten auf Ungläubige gerichtet sind? Oder haben sie einen guten Vorschlag, liebe Leser? Gruss, Kafira
21.05.20
23:53
simonstylos sagt:
Eine sehr schöne Initiative. Wir haben damals in einer Katholischen Student*innengemeinde Muslime einen Gebetsraum zur Verfügung gestellt, weil keiner in der Uni vorhanden war. Als die Muslime dann eigene Räume erwarben, werden wir bis heute regelmäßig eingeladen, vor allem zum Ramadan. Ein guter Vorschlag für Kafira ist meines Erachtens, dass sie ihre unsäglichen rassistischen Äußerungen einstellt, zumal sie nicht erfahrungsgedeckt sind. Jeder hat natürlich sein Recht auf eine eigene Meinung, zum Glück aber nicht auf eigene Fakten. Von daher sind Kafiras Meinungsäußerungen Fakenews in Reinkultur. Zum Glück gibt es Initiativen wie in Berlin, die Hass und Hetze Lügen strafen.
22.05.20
18:20
pcn sagt:
@simonstylus Ahja...Ihre Fakten gelten, weil Sie zum Ramadan eingeladen wurden. Ich würde Sie gerne mal nach Syrien oder in andere arabische Länder zu weiteren Erkenntnis von Fakten einladen. Sozusagen zur Bereicherung und weiteren Erkenntnisgewinns. Es könnte allerdings dazu führen, dass Ihre Arroganz/Ignoranz gegenüber authentischen Fakten eine ziemliche Abkühlung erfährt.
23.05.20
19:18
Gabriel Roeff sagt:
simonstylos sagt: "Ein guter Vorschlag für Kafira ist meines Erachtens, dass sie ihre unsäglichen rassistischen Äußerungen einstellt, zumal sie nicht erfahrungsgedeckt sind" Ein guter Vorschlag für simonstylos ist meines Erachtens, daß er mal das Gehirn einschaltet, und an den Weihnachtsmarkt in Berlin, Breitscheidplatz, am 19. Dezember 2016 denkt, an Hannover, Würzburg und Ansbach, geschweige denn an unsere Nachbarländer (z. B. Nizza, Paris), an Parallelgesellschaften, Ehrenmorde, FGM... Erfahrungsgedeckt würde ich sagen: DAS gehört in die Wüste, und möge dort vertrocknen.
24.05.20
9:17