Australien

Sydney: Auto rast in muslimisches Modegeschäft

Ein Auto ist in ein muslimisches Bekleidungsgeschäft in Sydney gerast. Zwölf Menschen wurden verletzt. Es folgten islamfeindliche Kommentare.

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05
2020
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Australien Polizei © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild Polizei in Australien © shutterstock, bearbeitet by iQ

Am Donnerstag ist ein Auto in ein muslimisches Bekleidungsgeschäft „HijabHouse“ in Sydney gerast. Dabei wurden zwölf Menschen verletzt. Sanitäter behandelten acht Frauen und vier Männer wegen Verletzungen vor Ort, zehn Verletzte wurden daraufhin ins Krankenhaus gebracht. Es gebe keine Lebensgefahr, heißt es in den SBS News.

Kein Hinweis auf terroristischen Hintergrund

Ein 51-jähriger Mann wurde festgenommen, jedoch nicht angeklagt. Er sei laut NSW-Polizei für solche Verkehrsangelegenheiten bekannt. Es werde untersucht, ob er einen gesundheitsbedingten Vorfall erlitten habe. Nach Angaben der Polizei gäbe es keinen Hinweis darauf, dass es sich um einen terroristischen Hintergrund handele. Es sei offensichtlich sehr chaotisch und 10 Menschen seien verletzt, einige dadrunter schwer. „Wir werden die Ursachen analysieren“, so der stellvertretende Kommissar Peter Thurtell am Donnerstagabend gegenüber Reportern.

Ein Video in den sozialen Medien zeigt, wie das Auto durch eine Kreuzung fährt, bevor es an der Kreuzung der Waterloo Road und der Boronia Road in Greenacre gegen das Hijab House stößt. Das Auto sei an der Ampel vorher noch gegen ein Fahrzeug gekracht, sagte die Polizei.

„Wir sind erschüttert“

Das Hijab House äußerte sich auf Facebook zu dem Vorfall. Es sei Glück, dass niemand getötet wurde. „Wir sind erschüttert und das Management arbeitet daran, diese Tragödie zu verstehen. Das Wichtigste ist, dass jeder noch lebt.“

„Das habt ihr verdient“

Kurz vor dem Ramadanfest sei der Laden in der Regel voll, so der Kreativdirektor Tarik Houchar in einem Video. Er bedankte sich bei denjenigen, die sich solidarisch zeigten und zeigte sich besorgt über rassistische Hasskommentare in sozialen Medien wie „Das habt ihr verdient, Muslime können gehen“. „Hijab House ist weiterhin hier, wir gehen nirgendwo hin.“