Erste Corona-Fälle im April
Anfang April hatten die Behörden nach ersten Corona-Fällen außerhalb der Lager einen vollständigen Lockdown des Distrikts Cox’s Bazar verhängt. Die Zufahrtsstraßen zu den Lagern wurden abgesperrt. In der vergangenen Woche wurden 15.000 Rohingya unter Quarantäne gestellt. Die Behörden von Bangladesch haben unterdessen zusammen mit UN-Organisationen sieben Isolierungszentren eingerichtet, in denen insgesamt 700 Corona-Patienten behandelt werden können.
Für Gesundheitsexperten und Hilfsorganisationen war es nur eine Frage der Zeit, bis das Virus die Lager erreicht. Die muslimischen Flüchtlinge leben dicht gedrängt in kleinen Hütten und Abwasser; Fäkalien fließen durch offene Gräben. Intensiv haben in den vergangenen Wochen Hilfsorganisationen wie die Caritas des Bistums Chittagong als auch muslimische Geistliche die Rohingya über Covid-19 und mögliche Schutzmaßnahmen aufgeklärt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR kritisiert die von der Regierung in Dhaka angeordnete Internetblockade in den Lagern, die für eine schnelle und effektive Kommunikation unabdingbar sei.
Menschenrechtswidrige Verhaftungswelle an Rohingya
Menschenrechtler kritisieren Myanmar für die steigende Zahl von Verhaftungen wegen Verstößen gegen Corona-Schutzmaßnahmen. Mindestens 500 Menschen, darunter auch Kinder, seien seit Ende März wegen der Verletzung von Ausgangssperren und anderen Anweisungen zur Bewegungskontrolle zu Haftstrafen zwischen einem Monat und einem Jahr verurteilt worden. Das teilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Donnerstag in Bangkok mit. (KNA/iQ)