Nachdem ein Mann angekündigt hatte Muslime zu töten, konnte die Polizei den Verdächtigen festnehmen. Eine politische Motivation sei aber auszuschließen.
In der letzten Nacht auf Samstag hat die Polizei einen Mann in Hildesheim festgenommen, der angekündigt hatte Muslime zu töten. Nach einem Hinweis eines Zeugen aus einem Interchat kündigte der Mann eine schwerwiegende Tat an. Die Polizei verhinderte somit die schwere Gewalttat. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle nahm die Ermittlungen auf.
Nach Angabe der Polizei begegneten sich zwei Personen auf einer Internetplattform. Im Rahmen dieser Kommunikation gab einer der Männer an, „religiöse Menschen töten“ zu wollen. „Der Beschuldigte hat geäußert, Muslime töten zu wollen“, sagte die Generalanwaltschaft Celle gegenüber IslamiQ.
Im weiteren Verlauf des Chats habe der Mann seine Absicht wiederholt, eine Tat zu begehen, bei der Muslime sterben sollten. „Diese Ankündigung erschien der zweiten an diesem Chat beteiligten Person als absolut realistisch, woraufhin er seine Erkenntnisse der Polizei an seinem Wohnort in Hagen meldete“, hieß es in der Meldung der Polizei.
Das Polizeipräsidium Hagen habe demnach sofort die Ermittlungen aufgenommen. Kurz darauf wurde der Beschuldigte in Hildesheim festgenommen. Nach aktuellen Erkenntnissen stelle sich eine besondere Gefährdungslage dar.
Die Wohnung des Hildesheimers wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft durchsucht. Hierbei „wurden Beweismittel sichergestellt, die derzeit noch näher untersucht und ausgewertet werden müssen. Daher sind momentan keine weiteren Angaben dazu möglich“, so die Generalanwaltschaft auf Anfrage von IslamiQ.
Gegen 02:00 Uhr Nachts wurde die Wohnungstür gewaltsam geöffnet und der Beschuldigte festgenommen. Aufgrund seines psychischen Gesundheitszustandes führte man ihm einem Arzt vor. Nach derzeitigem polizeilichen Standpunkt sei Hintergrund der Handlungen vermutlich der psychische Gesundheitszustand des Hildesheimers. Eine politische Motivation könne bisher ausgeschlossen werden.
Am Freitagabend hatte die Polizei in Hessen nach einem Hinweis auf eine mögliche Bedrohung gegen Moscheen vorsorglich ihre Präsenz erhöht. Die Gemeinden wurden informiert und ihnen wurde empfohlen, keine Gottesdienste oder Veranstaltungen abzuhalten. Nach Angaben der Sprecherin der Hildesheimer Staatsanwaltschaft gibt es aber keinen Zusammenhang zwischen dieser Bedrohungswarnung und dem festgenommenen Hildesheimer. (dpa, iQ)