Im Internet hatte ein Rechtsextremist aus Niedersachsen einen Anschlag auf Muslime angekündigt. Den Ermittlern zufolge nahm er dabei Bezug auf rechtsextremistische Attentäter.
Ein 21-Jähriger aus Hildesheim soll in einem Internet-Chat einen Anschlag mit mehreren Toten angekündigt haben. Wie die Generalstaatsanwaltschaft (GStA) in Celle am Montagmorgen mitteilte, hat der Beschuldigte in dem Chat auf den rechtsextremistischen Attentäter von Christchurch in Neuseeland Bezug genommen. Sein Ziel sei es gewesen, Muslime zu töten. In seiner Wohnung seien Waffen gefunden worden. Zudem seien bei ihm Dateien mit rechtsradikalen Inhalten gefunden worden.
Die Drohung datiert der Mitteilung zufolge vom Freitag. Der 21-Jährige soll sich den bisherigen Erkenntnissen zufolge aber schon seit längerem mit der Idee beschäftigt haben, einen Anschlag mit zahlreichen Toten zu begehen, um weltweit mediale Aufmerksamkeit zu erhalten. Am Samstag wurde der Mann nach einer richterlichen Anordnung in Gewahrsam genommen.
Das Landgericht Lüneburg erließ Haftbefehl wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und, wegen der Anschaffung der Waffen sowie des Verdachts der Terrorismusfinanzierung. Das Amtsgericht Hildesheim habe den Antrag auf Haft zuvor abgelehnt.
Der Mann werde nun aus dem polizeilichen Gewahrsam in die Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Zentralstelle Terrorismusbekämpfung hat die Ermittlungen übernommen.
Bei dem Anschlag in Christchurch, auf den der 21-Jährige den Angaben zufolge Bezug nahm, hatte ein Attentäter im März 2019 Moscheen angegriffen und 51 Menschen erschossen.
Vergangene Woche hatte die Generalstaatsanwaltschaft Saarbrücken einen Haftbefehl gegen einen Mann wegen eines rassistisch motivierten Mordversuchs erlassen. Der 24-Jährige soll versucht haben einen Studenten aus Gabun (Zentralafrika) zu töten, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Demnach soll der 24-Jährige den Mann am frühen Samstagmorgen an einer Bushaltestelle in Saarbrücken auf dessen Hautfarbe angesprochen und seine Tötung angekündigt haben. Unmittelbar danach habe er den Studenten mit der Faust zu Boden geschlagen. Er habe dann mehrfach versucht, den Mann mit einem Messer im Hals- und Oberkörperbereich zu verletzen. Dem Studenten sei es gelungen, den Messerstichen auszuweichen. Nach lauten Hilferufen des Gabuners und wegen eines vorbeifahrenden Autos sei der 24-Jährige schließlich geflüchtet. Polizisten nahmen ihn wenig später in der Nähe fest. Wie stark das Opfer verletzt wurde, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit. (dpa/iQ)