Veranstaltung

#IslamiQdiskutiert: „Rassismus – von Solingen bis Hanau“

Solingen, NSU und Hanau. Der wachsende Rassismus in Deutschland erhält nicht genug Beachtung. IslamiQ sprach mit dem Bundestagsabgeordneten Helge Lindh (SPD) und dem Hanauer Imam Macit Bozkurt über die Gründe.

10
06
2020
IslamiQdiskutiert: Rassismus - von Solingen bis Hanau
IslamiQdiskutiert: Rassismus - von Solingen bis Hanau

In einer neuen #IslamiQdiskutiert-Veranstaltung wurde über „Rassismus – von Solingen bis Hanau“ diskutiert. Eingeladen waren der Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD) und Imam Macit Bozkurt aus Hanau. „Die wohl prägendsten rassistischen Angriffe in Deutschland waren die Brandanschläge von Mölln und Solingen. Viele unschuldige Menschen verloren qualvoll ihr Leben. Es folgte die NSU-Mordserie und zuletzt der rechtsterroristische Anschlag in Hanau. Alle diese Angriffe hatten dasselbe Motiv: Rassismus“, führte Muhammed Suiçmez, leitender IslamiQ-Redakteur, in die Veranstaltung ein.

Für Helge Lindh sei Rassismus ein Thema, das „intensiv zu debattieren“ sei und auch Aufmerksamkeit fordere. Auch der antimuslimische Rassismus sei immer sichtbarer geworden. Deshalb „hat mich das schon seit vielen Jahren bewegt“, erklärt Lindh seinen Einsatz für diese Themen. Die entstehenden Anfeindungen gegenüber seiner Person sehe er als Motivation, „an seiner Haltung nichts zu ändern.“ Ziel müsse es jedoch sein, „die Hasser“ mit den vielen Vernünftigen dieser Gesellschaft zu überstimmen.

Dem Bundestagsabgeordneten zufolge hätte die Bundesregierung die Anschläge in Mölln und Solingen, so wie die NSU-Morde, konsequenter untersuchen müssen. „Viel zu lang ist nichts geschehen“. Aber vor allem auch der Rassismus und die Islamfeindlichkeit im Alltag müssten bekämpft werden. „Das ist uns nicht gelungen“, sagte Lindh. Rassismus wurde oft zu abstrakt diskutiert. „Man hat nicht begriffen, wie ernst die Lage ist, was es mit Menschen anrichtet und dass es die Gesellschaft kaputt macht.“

„Der schwarze Tag Hanaus“

Am 19. Februar 2020 kam es zu einem weiteren rassistischen Angriff, bei dem zehn Menschen mit Migrationshintergrund in Hanau getötet wurden. Imam Macit Bozkurt beschreibt den 19. Februar als den „schwarzen Tag Hanaus“. In den Medien habe man bis in die Morgenstunden versucht, von einem rechtsterroristischen Akt abzulenken. „Das Motiv Rechtsterrorismus wurde ignoriert“, erklärte Imam Bozkurt.

Der Anschlag habe in unmittelbarer Nähe seiner Moschee stattgefunden. Einige Opfer seien enge Bekannte gewesen. „Wir alle hätten die Opfer sein können“, betonte Bozkurt. Nach dem Anschlag habe er die seelsorgerisch Opferangehörigen begleitet und mit ihnen getrauert. Den Opfern und ihren Angehörigen müssen man Gehör schenken. „Wir dürfen die Opfer nicht vergessen“, erklärte Bozkurt.

„Stimme erheben gegen Rassismus!“

Helge Lindh erklärte, dass er sich bei dem Anschlag in Hanau an den Anschlag in Christchurch erinnert habe. Damit solche Anschläge nicht nochmal vorkommen, müsse man sich entschiedener gegen Rassismus stellen, und zwar „nicht nur diejenigen, die darunter leiden, sondern vor allem die, die nicht direkt davon betroffen sind.“ Dennoch dürfe man auch als Opfer keine passive Stellung einnehmen. Wie schwer es auch sei, man müsse seine Stimme erheben.

Zudem müsse man Foren für Menschen, die dem Hass ausgesetzt sind, schaffen. Doch dies sei die Aufgabe von Menschen, die nicht Opfer von Rassismus sind. „Muslime die Opfer von Rassismus werden haben demnach nicht primär die Aufgabe, sich auch noch um die Bekämpfung von Rassismus zu kümmern“, erklärte Lindh abschließend.

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Es ist nicht nur so, dass Rassisten keinerlei Einsicht darüber haben, wie absurd ihr Denken und Handeln ist. Sie merken aus Mangel an Empathie nicht einmal, dass sie anderen Menschen damit nur schaden. Eine Symptombekämpfung hilft da nur wenig. Man muss das Problem an der Wurzel anpacken. Oft stecken hinter dem Problem dysfunktionale Strukturen in der Biographie, die es zu ermitteln und zu behandeln gilt.
11.06.20
20:09
Kritika sagt:
L.S. Der SPD-Mann behauptet, der " Der antimuslimische Rassissmus " ist immer sichtbarer geworden. Da Muslims keine Rasse darstellen ist islamischer oder antiislamischer Rassismus natürlich ebenso grosser Nonsense wie der Islam selber. Reden wir zutreffendeweisr lieber von IslamFeindschaft als über Rassen.. Bekanntlich streben die Muslims danach, die Welt für das Fabelwesen Allah zu begeistern, besser gesagt die Welt dafür zu erobern. Davon ist die Isamfreie überwältigende Mehrheit der WeltBevölkerung nicht gerade begeistert. Die zivilisierten Länder z.B. Deutschland, die Niederlande, Frankreich, die Schweiz Österreich usw. stehen dem Expansionsbestreben Islam (Politische Islam ) erfreulicherweise recht feindlich gegenüber. Der Islam geht zur Durchsetzung seiner Ziele über Leichen; über viele, sehr viele Leichen. Im WTC in NYC waren es 3.000. bis 3.500 in Sri Lanka 300 - 500 Tote. Der SPD Mann regt sich lieber auf über rund 10 NSU-Opfer auf als über die 3.000 oder 500 Muslim-Opfer aus NYC oder Sri Lanka zu reden. Den Mufti Bozkurt freut es natürlich, einen solch schwach informierter Mensch dabei zu haben. Dabei zeugt Islamfeindlich zu sein, davon, die Fakten zu kennen, sie besser zu kennen als SPD-Mann Helge Lindt Rassistich ist eine negativ besetzte Erfindung der Mufties. Islamfeindlich ist das positiv besetztes Gegenstück derjenigen, welche die Mufties durchschauen. Gruss, Kritika
12.06.20
1:16
Die SPD als Wegbereiter des radikalen Islam in Deutschland – Welt25 sagt:
[…] Gast in einer ATIB-Gemeinde in Wuppertal, wie es ein Video der Wuppertaler Moschee selbst zeigt. Im Juni 2020 diskutierte Lindh mit einem Imam einer Moschee der islamistischen Bewegung „Millî Görüş“ […]
03.10.21
14:36
Genosse Muslimbruder: Die SPD und der radikale Islam in Deutschland………. | "Erfolg und Lebensqualität ist der Schlüssel für mehr Zufriedenheit!" sagt:
[…] in Wuppertal, wie es ein Video der Wuppertaler Moschee selbst zeigt. Im Juni 2020 diskutierte Lindh mit einem Imam einer Moschee der islamistischen Bewegung „Millî […]
09.09.24
15:12