Bei einer Kundgebung der Wiener FPÖ beleidigte Bundesparteiobmann Norbert Hofer die muslimische Bevölkerung: Der Koran sei gefährlicher als Corona.
Mit „Ich fürchte mich nicht vor Corona. Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher“, beleidigte FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer am Dienstag bei einer Kundgebung in Wien die muslimische Bevölkerung. Medienberichten zufolge wollen Vertreter der muslimischen Community den ehemaligen Bundespräsidentschaftskandidaten wegen Verhetzung anzeigen. So auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), die von einer „unfassbaren Entgleisung“ Hofers spricht.
IGGÖ-Präsident Ümit Vural stelle damit den Verdacht auf Verhetzung (§283 StGB) sowie der Herabwürdigung religiöser Lehren (§188 StGB) in den Raum: „Norbert Hofer beleidigt mit dieser Aussage die gesamte muslimische Bevölkerung. Er hat aus der Vergangenheit offensichtlich nichts gelernt und möchte wohl neue Gräben aufreißen. In einer zivilisierten Gesellschaft muss Hofers Entgleisung eine Entschuldigung zur Folge haben!“, hieß es in der Mitteilung der Glaubensgemeinschaft.
„Derartige Vergleiche dürfen in Österreich keinen Platz mehr haben. Eine solche Verunglimpfung gefährdet das Klima gesellschaftlicher Toleranz und den religiösen Frieden. Für eine Person des öffentlichen Lebens sind Aussagen dieser Art untragbar und müssen Konsequenzen haben!“, so Vural weiter. Am Corona-Virus seien in den vergangenen Monaten hunderttausende Menschen gestorben. Der Vergleich mit solch einem Krankheitserreger habe in rechtsextremen Zusammenhängen lange Tradition.
Zudem sei die Staatsanwaltschaft Wien dazu aufgerufen, die Aussage des FPÖ-Chefs Kraft Gesetzes von Amts wegen auf ihre strafrechtliche Relevanz hin zu prüfen.